Freitag, 26. August 2011

Oppidum Manching

Von München ist die Fahrt per Auto nach Manching eine einfache Sache. A 9, Ausfahrt Manching, Richtung Manching auf der B 16, dann ist man schon im Gebiet des ehemaligen Oppidums. Von der B 16 nach rechts abfahren, da sieht man eine Kreuzung und es geht eine 180°-Rechtskurve ab. Durch die Rechtskurve und über eine Brücke über die B 16, dann ist man in Manching und kommt zum „kelten römer museum manching“. Und wenn man am Museum vorbeifährt, dann geht es weiter in das Zentrum mit Rathaus und Kirche, wo das frühere Westtor des Oppidums vermutet wird.

Oppidum Manching Bild 1: Kulisse des Osttores

Kritisch für das Verständnis der in diesem Blog-Eintrag behandelten Orte ist die Kreuzung nach der Abfahrt von der B 16. Wir sind ja über den Umweg nach Oberstimm dorthin gekommen. Nach Oberstimm fährt man ab der Autobahnausfahrt ein kurzes Stück auf der B 16 in die entgegengesetzte Richtung. Nach dem Kurzbesuch sind wir wieder zurück, an der Autobahnausfahrt vorbei, um an der nächsten Ausfahrt der B 16 herauszufahren und zu dieser Kreuzung zu kommen.

Oppidum Manching Bild 2: Infotafeln bei der Kulisse des Osttores

Wir sind dann nicht auf der 180°-Kurve nach rechts zum Keltenmuseum weitergefahren, sondern geradeaus über die Kreuzung in Richtung Geisenfeld zum 2003 etwas „enttäuschenden Sperrholztor an einem staubigen Parkplatz“ aus dem Blog-Eintrag „Wege zu den Kelten“. Den Zustand des Tors am letzten Sonntag kann man sich in Bild 1 ansehen.

Oppidum Manching Bild 3: Infotafel zum Osttor

Soweit es die schlechte Auflösung zuläßt, kann man sich mit dem „Ortsplan“ des Manchinger Museums einen Überblick verschaffen. Das Tor ist dort die Nr. 11, die „Kulisse des Osttores“. Den Plan gab es in brauchbarer Auflösung an anderer Stelle, ich hatte darauf in den „Wegen zu den Kelten“ hingewiesen, aber der Link funktioniert nicht mehr.

Oppidum Manching Bild 4: Das keltische Oppidum bei Manching

Auf dem Bild 1 sieht doch alles ganz adrett aus. Ich weiß nicht, was uns 2003 alles missfallen hat, das fehlende Torhaus war es nicht. Heute noch nachvollziehbar ist der damalige Frust über das 2003 in Manching sehr spärliche Angebot zum Oppidum. Und in so einem Umfeld dann das Sperrholztor im Kontrast mit dem schicken EADS-Gebäude um die Ecke. Heute gibt es diesen Kontrast so nicht mehr, es gibt ja seit 2006 ein schickes Museum. Außerdem passte auch noch die damalige Infotafel zur schlechten Stimmung. Wobei die Tafel in Bild 4 auch irritiert, da ist das neue Museum noch nicht darauf. Vielleicht ist die Tafel zwischen 2003 und 2006 entstanden? Von EADS haben wir übrigens letzten Sonntag nichts mehr gesehen, nur noch Cassidian, das ist aber nach Handelsblatt ein Teil von EADS.

Oppidum Manching Bild 5: Archäologischer Wanderweg auf den Resten des Oppidum-Walls

Wieder zurück zum Ausgangspunkt bei der Kreuzung. Also geradeaus nach Geisenfeld geht es zur „Kulisse“. Nach links geht es in eine nach Osten führende gewundene Straße, die an Cassidian/EADS vorbeiführt und mal innerhalb und mal außerhalb des Oppidums entlang verläuft. Auf dem Ortsplan ist das die Nummer 10, der Weg zum Osttor. Den fährt man bis es an einer Schranke für den Normalunberechtigten nicht mehr weiter geht lang, dort geht es links hinein zum ehemaligen Osttor in Bild 7 (auf dem „Ortsplan“ die Nummer 9). Die Texttafel dort hatte ich schon in den „Wegen zu den Kelten“, sie ist dieselbe wie die in Bild 3 bei der „Kulisse des Osttor“. Die Bilder in den „Wegen zu den Kelten“ stammten von 2007, damals war ich im neuen Museum und am Osttor, aber nicht bei der „Kulisse“ und nicht in Oberstimm.

Oppidum Manching Bild 6: Fortsetzung des archäologischen Wanderwegs entlang des Cassidian-Zauns?

Noch einmal zurück zur Kreuzung. Direkt auf der anderen Seite der Kreuzung, bevor es nach links auf den Parkplatz geht, kann man sich auf der rechten Seite in eine Straße einfädeln, auf der es zu einer Keltenschanze geht. Näheres bei Stephan Gröschler, er hat die Schanze besucht. Nach dem Buch „Manching - Die Keltenstadt“ von Susanne Sievers (2. Aufl. von 2007) gibt es drei Kelten- bzw. Viereckschanzen nahe Manching, zwei Anlagen liegen östlich und sind nur über Luftbilder auszumachen, die von Stephan Gröschler beschriebene ist „im Gelände noch sehr gut sichtbar“. In allen Fällen gäbe es noch keine „umfassenden Grabungen“, um Aussagen über die Bedeutung dieser Anlagen in Bezug auf das Oppidum machen zu können.

Oppidum Manching Bild 7: Ehemaliges Osttor nach Ausgrabung und Wiederherstellung

Sowohl nach dem Plan auf Bild 4 als auch nach dem Buch von Susanne Sievers gibt es einen Wanderweg, der bei der Kulisse des Osttores beginnt und zum früheren Osttor führt. Hinter der Kulisse befindet sich aber nur ein Pfad, der ein Stück auf dem Wall verläuft, bis der weitere Verlauf des Walls durch einen Zaun abgesperrt wird. Mittlerweile mit einer verschlossenen Tür, ich glaube die gab es 2003 noch nicht. Vielleicht geht es tatsächlich am Zaun entlang weiter (Bild 6). Vielleicht kommt man so weiter durch, bis man irgendwann auf dem komfortablen Weg entlang des Walls auf Bild 10 beim Osttor landet. Wir haben es vor Ort nicht weiter untersucht, ich weiß also auch nicht ob man an das Südtor (Nummer 12) hinlaufen kann.

Oppidum Manching Bild 8: Ehemaliges Osttor nach Ausgrabung und Wiederherstellung

Oppidum Manching Bild 9: Ehemaliges Osttor nach Ausgrabung und Wiederherstellung

In Bild 7 würde man auf dem Fußweg entlang des Walls in Bild 10 von links zum Osttor kommen, rechts geht es wegen einem „Militärischen Sicherheitsbereich“ nicht mehr weiter. Leider nur undeutlich ist der Manchinger Kirchturm in Bild 7 zu erkennen. Wegen dem dort vermuteten Westtor markiert er die Ausdehnung des Oppidums. Das Südtor soll nach Susanne Sievers noch nicht ausgegraben worden sein, das Osttor wurde nach der Ausgrabung „in seiner Grundform wiederhergestellt“, also die Baumstämme in Bild 8 und 9 sollten von der Wiederherstellung stammen. „Der aufmerksame Besucher kann einige Pfostenstellungen und eine Andeutung der Mauerfront am Orginalstandort entdecken; sie erleichtern den Vergleich mit der Schautafel.“

Oppidum Manching Bild 10: Weg entlang des Walls beim ehemaligen Osttor

Allgemein über Oppida habe ich im Beitrag über das Oppidum Heidengraben etwas geschrieben. Dort findet sich auch schon ein Link auf den Wikipedia-Artikel zum Oppidum Manching. Beim aktuellen Herumsurfen habe ich noch einen längeren Text über das Oppidum Manching von C. Laschinski bei Archeoworld gefunden. Auf Simon Kahnerts Buchvorstellung von „Keltenstädte aus der Luft“ hatte ich schon im Blog-Eintrag „Rätselhafte Täfelchen in Manching“ hingewiesen.

Montag, 22. August 2011

Oberstimm

Gestern waren wir in Oberstimm, Manching und Eining und mit dem Kurzbesuch in Oberstimm will ich auch beginnen. In den Mixed Links hatte ich die am 26. bis 28. August stattfindenden Römertage in Eining erwähnt; den Hinweis will ich vorab noch einmal wiederholen, damit die Veranstaltung nicht bei meiner Berichtsreihenfolge untergeht. Und wer nächstes Wochenende auch noch nach Oberstimm will: da findet vom 26. bis zum 29.8. der Oberstimmer Barthelmarkt statt und es wird wohl schwierig werden mit dem Auto zur Infotafel in Bild 1 hin zu fahren. Anderseits läßt sich der Markt für eventuelle Eining-Übernachter gut mit der Rückreise kombinieren - wie BR-online schreibt, soll am Montagmorgen ab 6 Uhr besonders viel los ist.

Infotafel zur römischen Geschichte und zu den gefundenen Römerschiffen vor dem Kindergarten von Oberstimm

Oberstimm ist besonders durch den Fund von zwei römischen Militärschiffen bekannt geworden. Das gilt über die archäologische Welt hinaus - der kleine Wikipedia-Eintrag zu Oberstimm fand die Schiffe auch erwähnenswert. „Mein“ im Blog-Eintrag Wege zu den Kelten erwähnter Archäologe hatte die Schiffe auch im Kopf, als er noch nach Oberstimm wollte. Das war 2003, zur Vorgänger-Infotafel haben wir uns durchgefragt. Mittlerweile gibt es den BayernViewer-denkmal, mit ihm kann man das betreffende Gebiet finden („Uferbefestigung und Schiffe der frühen Römischen Kaiserzeit, Siedlung der Römischen Kaiserzeit.“, Denkmalnummer D-1-7234-0736), hinfahren, an den betreffenden Straßen eine Runde drehen und kommt dann an der neuen Infotafel vor dem Kindergarten vorbei.

Wie man im BayernViewer-denkmal sehen kann, ist Oberstimm ziemlich großflächig rot überdeckt. Der Kindergarten befindet sich im Bereich des ehemaligen Kastells, die Straße davor mit der Infotafel müßte nach der Infotafel im Bereich des Kastellgrabens gelegen haben. Bild 2 wurde von dieser Straße aus aufgenommen. Die Schiffe wurden nahe beim Kastell gefunden, nach der Infotafel am östlichen Ufer der antiken Brautlach. Der Fundort müßte im Bild 2 etwa im hinteren Bereich des dort zu sehenden LKWs gewesen sein, die Schiffsrichtung um 90° gegenüber dem LKW gedreht.

Fundort der römischen Militärschiffe in Oberstimm

Die auf der Infotafel erwähnte „archäologische Sensation“, die Hebung der beiden Schiffe im Jahre 1994, entfaltet heute ein sehr publikumswirksames Nachwirken. Die ausgegrabenen Schiffe sind seit Eröffnung des Kelten- und Römermuseum in Manching zu sehen, hier die Informationen zu den Schiffen auf der Museumsseite. Äußerst publikumswirksam sind die Nachbauten der gefundenen Römerschiffe, wobei allerdings sowohl die „Lusoria Rhenana“, die nächstes Wochenende in Eining zu sehen sein soll, als auch die Regensburger „Regina“, die kürzlich auf dem Großen Brombachsee unterwegs war (Mixed Links, zweiter Teil), die Mainzer Römerschiffe als Vorlage haben. An den Oberstimmer Schiffen hingegen orientiert ist die Hamburger „Victoria“. Auf der Website der „Victoria“ sind mehrere Videos verlinkt, auf denen das Schiff in Aktion und Verantwortliche des Projekts im Interview zu sehen sind. Hier das zur wissenschaftlichen Bedeutung des Oberstimmer Funds besonders interessante Interview mit Prof. Dr. Christoph Schäfer. Bücher für die weitere Vertiefung gibt es auch schon, hier Links zu einer Sammelrezension von Sven Günter und einer Rezension von Mario Ziegler bei H-Soz-u-Kult.

Mittwoch, 17. August 2011

Museum, Mercateum, Mithräum Königsbrunn

Das ein wenig südlich von Augsburg gelegene Königsbrunn gilt als eine der jüngsten Siedlungen Bayerns. Mithin liegt Königsbrunn zwar in einem Gebiet mit zahlreichen vorzeitlichen Funden und man konnte auf dem Königsbrunner Gebiet auch die Römerzeit mit Gutshöfen, einem Mithräum und noch gut dokumentierbaren Abschnitten der römischen Nord-Süd-Verbindung Via Claudia Augusta belegen, aber einen römischen Vorläufer wie Augsburg oder der deutlich südlicher an der Via Claudia gelegene römische Verkehrsknotenpunkt Epfach / Abodiacum hat das erst 1967 zur Stadt erhobene Königsbrunn nicht.

Von seinen ersten Anfängen und der späteren starken Bevölkerungsentwicklung her wirkt Königsbrunn auf mich wie eine Stadt der Zugezogenen. Trotzdem ist man offensichtlich sehr motiviert, der reichen archäologischen Vergangenheit gerecht zu werden. Man sehe sich dazu die städtischen Informationen über das Königsbrunner Archäologische Museum und das Mithraeum an.

Interessant ist diese Verankerung in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem „Mercateum – Museum zum Fern- und Seehandel“. Man beruft sich da auf die Via Claudia Augusta, aus der im „16. Jahrhundert zwischen Augsburg und Landsberg die am stärksten frequentierte Verkehrsader Mitteleuropas“ wurde. Eine „Straße nach Italien“, die neben dem Augsburg der Fugger und Welser viele weitere nördliche Städte mit Venedig verband, über das dann noch viel fernere Ziele erreicht werden konnten.

Für weitere Informationen über Königsbrunn empfehle ich zum einen nach den jeweiligen Stichworten in der Wikipedia zu suchen, zum anderen in „Lechrain-Geschichte“ von Alfred Platschka hinein zu sehen. „Lechrain-Geschichte“ bietet außer Informationen über Königsbrunn auch Anregungen für weitere Besuchsziele in der Region.

Freitag, 12. August 2011

Mixed Links, dritter Teil

Erdställe, auch als Schrazlgänge oder Schrazellöcher bezeichnet, sind in Deutschland vor allem ein bayerisches Phänomen. Letztes Jahr hatte ich den Hinweis auf die Erdstall-Ausstellung in Glentleiten im Blog, dieses Jahr hat der Spiegel die Erdställe entdeckt und dürfte deren bundesweite Bekanntheit wesentlich gesteigert haben. Hier der Artikel bei Spiegel Online mit einem kleinen Video unter dem Titel „Irrgärten der Unterwelt“, hier ein größeres Video bei Spiegel TV. Die Ausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten ist dieses Jahr nach Passau weitergezogen und ist dort noch bis zum 15. November 2011 im RömerMuseum Kastell Boiotro – Passau zu sehen.

Beim nächsten Link geht es um das Museumsfest „ZeitSprünge“ beim Kunstzentrum Meppen. Das Museumsfest findet an diesem Wochenende statt und man soll dort an verschiedenen Ständen etwas über Wikinger, Römer oder Germanen erfahren. Außerdem gibt es einen Steinzeit-Brennofen, mit dem der prähistorische Klebstoff Birkenpech gewonnen wird.

Wir springen jetzt in die Eisenzeit zu Teilen einer in Sachsen-Anhalt gefundenen prähistorischen Hauswand. So eine gefundene bemalte Lehmwand hatte ich schon im Eintrag zur Jungsteinzeit-Ausstellung in Karlsruhe. In Karlsruhe wurde ein Nachbau einer Hauswand auf Basis von am Bodensee gefundenen Lehmresten mit weißer Bemalung und Lehmbrüsten aus der älteren Pfyner Kultur gezeigt. Bunt konnte man schon viel früher, siehe der Blog-Eintrag und die weiterführenden Links über den 3d-Film über die Chauvet-Höhle von Werner Herzog.

Die Eisenzeit-Lehmwand war aktuell als ich mit diesem Teil der Linksammlung angefangen habe, deshalb ist die auch noch vorne, die älteren und die ganz frischen Links versuche ich jetzt in Reihenfolge des behandelten geschichtlichen Zeitabschnitts wiederzugeben:

Zunächst eine eine Reise in die Eiszeit. Es geht um die Ausstellung „Aufbruch Kunst - Mensch und Tier in der Eiszeit“, die noch bis 23.10.2011 in Konstanz zu sehen ist. Dazu passend ein Interview mit Reiner Blumentritt, dem Vorsitzenden der Museumsgesellschaft Schelklingen, über die diesjährige Grabung im Hohlen Fels.

Dann führt uns der Südkurier im Artikel „Zurück in die Steinzeit“ zu der Ausgrabung eines Jungsteinzeit-Friedhofs, der zwischen dem sächsischen Pegau und dem sachsen-anhaltischen Zeitz gefunden wurde. Zu den jungsteinzeitlichen Pfahlbauten gibt es ein aktuelles Video vom SWR. Gunter Schöbel, Direktor des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen, war dort zu Gast. Weitere Links zu Medienbeiträgen finden sich auf einer Website für das Weltkulturerbe Pfahlbauten.

Zur Bronzezeit gibt es ganz frisch den Artikel „Akropolis in den Alpen“ im Tagesspiegel. Es geht um bronzeitliche Siedlungen in den Zentral- und Ostalpen, die um 1700 v. Chr. zu Festungen ausgebaut wurden.

In der Süddeutschen gab es einen Artikel über ein Bronzezeit-Schlachtfeld mit „durchlöcherten Schädeln“ und „geborstenen Knochen“. Titel: „Mit Holzkeulen gegen Bronzepfeile“. Hier der Blogeintrag vom Buddler zum bronzezeitlichen Schlachtfeld mit Link zum zugrundeliegenden kostenpflichtigen wissenschaftlichen Artikel.

Der bronzezeitliche Fürst von Leubingen taucht schon seit einem längeren Zeitraum immer wieder in den Medien auf, hier der Beitrag bei Archäologie Online.

Bei soviel Bronzezeit, jetzt auch mit Festungen in den Alpen, ein Blick zur befestigten Bronzezeit-Siedlung bei Bernstorf/Kranzberg und dem noch ausstehenden Bronzezeit-Bayern Museum Kranzberg. Wie ich aktuell auf der Website von „Museen in Bayern“ sehe, ist das Museum ab Anfang 2011 geöffnet. Nach dem Artikel „Bronzezeit trifft auf High-Tech“ bei Merkur-Online soll 2012 Eröffnung sein.

Zu den Kelten, speziell den „Fürstensitzen“: Den Ipf habe ich bislang in natura nur von der Bahn aus gesehen. Stephan Gröschler war oben, hier sein Blog-Eintrag „Ipf bei Bopfingen“ mit Links zu seinem Video, zahlreichen Bildern und umfangreichen Informationen.

Das Keltenmuseum Hochdorf ist Ziel zweier Tourvorschläge. Die Stuttgarter Zeitung startet beim Hohenasperg und bewegt sich auf dem Keltenweg „Immer in Sichtweite des Fürstensitzes“, die Bietigheimer Zeitung hat auf den Spuren der Kelten das Enztal im Blick.

„Mit großem Aufwand gehobene Grabkammer einer Keltenprinzessin“ - ich bin auf diesen Sensationsfund bei der Heuneburg schon eingegangen - aber „für die Restaurierung eines vor einiger Zeit auf der Heuneburg gefundenen Steintors ist kein Geld“, wie der Südkurier schreibt. Vielleicht sollte man den Artikel über das „schwäbische Troja“ im Kopf behalten, wenn nächstes Jahr in Stuttgart die „wohl größte Kelten-Ausstellung seit dreißig Jahren“ präsentiert wird.

Der nächste Link führt über den Rhein zu einem schönen langen Artikel von Andrea Zeeb-Lanz über eine Toranlage des keltischen Oppidums auf dem Donnersberg.

Mit dem Oppidum bin ich zwar bei den Kelten geblieben, aber ein paar Jahrhunderte weit vorgesprungen. Jetzt muß ich wieder zeitlich zurück, im Blog-Eintrag „Oligarchie für alle Demokraten“ von Don Alphonso geht es u.a. um die alten Griechen und um Athen als Wiege der Demokratie. Das ist von ihm überspitzt geschrieben, manche werden den Text wegen der Unausgewogenheit nicht mögen. Anderseits wird man vielleicht einiges oder sogar alles was man einzuwenden oder zu ergänzen hätte in der Vielzahl der Kommentare wiederfinden.

Blogs sind zusammen mit den Kommentaren gedacht. Don Alphonso kann als bekannter Blogger immer mit zahlreichen Kommentaren rechnen und wird das beim Schreiben berücksichtigen. Von den Kommentaren zu diesem Eintrag habe ich nur einige überflogen, das ist mir echt zuviel. Ich würde aber davon ausgehen, daß es nicht nur Widersprüche oder Zustimmungen zum Blog-Eintrag sind, also im Endergebnis bekommt man mit den Kommentaren deutlich mehr als nur die von Don Alphonso ursprünglich angerissenen Gedanken, wenn alles gut läuft. War jedenfalls häufig so, ich lese zwar fast nie seine „Stützen der Gesellschaft“, schaue aber seit Jahren immer wieder in seiner Blogbar vorbei.

Kommen wir nun zu den Römern und zu Uwe Walter, der sich mit Verbrechen im alten Rom beschäftigte. Die Ausstellung dazu soll noch bis Februar 2012 im Römermuseum Xanten zu sehen sein.

Für die Fans historischer Romane gibt es ganz frisch einen Artikel über die Aalener Schriftstellerin Ulla Schmid in der Schwäbischen Post, sie richtet „ihren Blick auf die Gepflogenheiten der Menschen vor 2000 Jahren, auf ihre Kultur, worüber sie gelacht und geweint haben“.

Der Limeswanderer Rolf Bierwirth war wieder unterwegs. Nachdem er den Limes von Rheinbrohl bis zur Donau erwandert hat, ist er dieses Jahr den Odenwaldlimes entlang gelaufen. Das Schwäbischen Tagblatt stellt unter dem Titel „Schnurgerade Grenzbefestigung entlang des Neckars“ ein zukünftiges Wanderziel vor, den Neckarlimes.

Mit dem „Mainlimes-Zentralmuseum“ ist es noch nichts geworden und jetzt sind die Steine aus der Römerzeit nach München transportiert worden, schreibt das Main-Netz. Über das zukünftige Limes-Museum („Limeseum“) am Römerpark Ruffenhofen hatte ich schon etwas im Blog, Ende Juli gab es den Spatenstich.

Nun ist der Limes schon gefallen, römische Kriegsschiffe patroullieren auf Rhein und Donau. Einen Nachbau hatte ich ja schon im letzten Blogeintrag, ein anderer, die „Lusoria Rhenana“, soll vom 26. bis 28. August bei den Römertagen in Neustadt-Eining an der Donau zu sehen sein, wie der Volksfreund schreibt.

Abschließend noch ein Blick auf die „Archäologische Zone“ in Köln, zu der es immer wieder Artikel gibt, hier Beiträge im Kölner Stadt-Anzeiger und in Welt Online. Hinter der Gelddiskussion verschwindet etwas die archäologisch spannende Frage, ob sich in Köln die Kontinuität einer jüdischen Gemeinde von der Spätantike bis in das Mittelalter einigermaßen nachweisen läßt, ich bin darauf ausführlicher im Blog-Eintrag „Spätantike Links“ eingegangen.

Sonntag, 7. August 2011

Mixed Links, zweiter Teil

Im Eintrag zu den Stonehenge-Klonen hatte ich die Glyptothek Etsdorf zwar schon erwähnt, aber mich im folgenden Jahr bei meinem Glyptothek-Eintrag an dieses Projekt nicht mehr erinnert. Ich hätte die Glyptothek Etsdorf aber auch nicht in einem Atemzug zusammen mit der Münchner und der Kopenhagener Glyptothek erwähnt, weil dieses Projekt in einer ganz anderen Liga spielen muß.

Die Glyptothek Etsdorf wurde immer noch nicht gebaut. Einen Bauplatz gibt es aber schon, und bei dem wird am 3.10. ein Tempel-Marathon gestartet, der anläßlich des 2500. Jahrestages der Schlacht von Marathon erstmals stattfindet. Ein Schirmherr ist Dr. Florian S. Knauß, Sammlungsleiter der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek München. Ich sehe jetzt bei den Veranstaltungen der Münchner Glyptothek keinen Hinweis auf den Etsdorfer Marathonlauf. Auch nicht auf den in München, der eine Woche später am 9.10. stattfindet. Auf der Website der Münchner Marathon-Leute sehe ich beim schnellen Durchklicken wiederum nichts über den 2500. Jahrestag der Schlacht. Die Strecke führt aber wenigstens an der Glyptothek vorbei.

Auf die Theaterspiele im Innenhof der Glyptothek wird auf der Glyptotheks-Website dagegen schon hingewiesen. Dort kann man noch bis Mitte September die „Die Frösche“ von Aristophanes und „Amphitryon“ von Kleist ansehen.

Es sind noch die schönen Bilder vom Aphaia-Tempel auf der griechischen Insel Ägina auf der Website der Glyptothek Etsdorf zu erwähnen. Zwei Bilder vom Tempel und drei aus dem dortigen Museum von Dr. Ernst Theodor Mayer hatte ich ja auch im Blog („Spes von Bertel Thorvaldsen“).

Passend zum Münchner Wetter wurde heute die Vorstellung im Innenhof der Glyptothek abgesagt. Aber das viele Wasser ist eine gute Überleitung zum Großen Brombachsee, wo Regensburger Studenten Tests mit einem römischen Flusskriegsschiff durchführten und ihre Muskelkraft trainierten, wie in zwei Artikeln der Nürnberger Nachrichten zu lesen ist: „Brombachsee: Studenten rudern wie die Römer“ und „Römer-Kriegsschiff in friedlicher Mission“. Die Online-Artikel kamen ziemlich spät, es wäre interessant gewesen den Schiffsmanövern eine Zeitlang zuzusehen, aber dieses Wochenende ist schon Schluß gewesen. Als Ersatz gibt es wenigstens ein kleines Video zum Text.

Die Terminsachen sind damit durch, die „Archäologie für Kinder“ sollte bei freier Terminvereinbarung buchbar sein. Die Münchnerin Birgit Kahler ist archäologische Fachfrau und bietet Workshops für Kindergärten, Schulen und für Kindergeburtstage.

Der nächste Link ist ziemlich frisch im Geschichtsmagazin Chronico erschienen. Eine Bilder-Serie über eine 22-tägige Trekkingtour in Peru unter dem Titel „Besuch in Tawantinsuyu“ von Michael Schwarzenberger.

Zwei Themen mit hoher Medienresonanz in den letzten Wochen: eines war die Frage, ob der moderne Mensch allein durch zahlenmäßige Überlegenheit die Neandertaler verdrängt hat. Die Resonanz verstand ich nicht so, der Gedanke wurde schon früher geäußert und es liegt jetzt nur eine Auswertung mit kleinen Fundzahlen in einem beschränkten Gebiet zugrunde. Vielleicht ein Medienreflex - Neandertalergeschichten haben immer gezogen und jetzt ist wieder eine da und völlig wurscht wie gehaltvoll die ist, die muß gebracht werden.

Beim anderen Thema ging es um den Fund „unscheinbarer Ritzungen auf Tropfsteinen in der Mäander-Höhle bei Bamberg“, wie Rainer Schreg unter dem Titel „Rotlicht statt Wissenschaft - übereilter Medienrummel um die Mäanderhöhle“ schreibt. Da haben die Medien das Thema nicht nur abgearbeitet, sondern sich richtig kreativ eingebracht. Rainer Schreg nimmt sich dessen an. Interessant ist auch das Drumherum, das durch die Kommentare noch deutlicher wird. Geheimhaltung der Höhle über lange Jahre, Bekanntwerden, Zerstörungen.

Nun zwei Beiträge zum Thema Orakel: Phemios Aoidos hat das Amphiareion von Oropos besucht, und Jörn Kobes hat ein paar Internetquellen zum Orakel von bzw. Apollon-Tempel in Abai zusammengefasst und mit einer erläuternden Einleitung versehen. Zum Thema Orakel will ich auch die von Addi Koch gegebene Buchempfehlung „Das Geheimnis der Orakel“ von Philipp Vandenberg weitergeben.

Nach Addi Koch wäre das ein Forschungs- und Reisebericht. Philipp Vandenberg hat neben Sachbüchern auch Krimis und Romane geschrieben - ich habe mich da gleich kundig gemacht. Daß ich mich kundig machen mußte, wird die Fans historischer Romane vielleicht auf den Gedanken bringen, daß ich auf dem Gebiet nicht sonderlich bewandert bin. Das stimmt, deshalb gab es bisher hier auch keine Buchbesprechungen von historischen Romanen und ich leite zum Zeitensand-Blog weiter, der letzten Station für heute.

Samstag, 6. August 2011

Mixed Links

Bin derzeit am Zusammenstellen von angefallenen Links, das ging aber gestern nicht mehr voran. Und heute ist mir der sonnige Samstag dazwischen gekommen, wer erwartet denn sowas? Morgen ist allerdings schon der zweite und letzte Tag des Römischen Erntefests an der Villa Rustica in Möckenlohe, also stelle ich heute schon ein paar Links ein und mache mit einem zweiten Teil in den folgenden Tagen weiter.

Die 4. Museumswoche Ostwürttemberg hat ebenfalls heute begonnen. Sie geht noch bis zum 14.8.2011 und „in dieser Zeit ist in den städtischen Museen in Aalen, Ellwangen, Giengen an der Brenz, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd der Eintritt frei“, wie Alexandra Südekum bei Archaeolet schreibt. In ihrem Text ist eine kostenlose Führung im Ellwanger Alamannenmuseum am morgigen Sonntag um 15 Uhr zu finden, und in einem anderen Blog-Eintrag weist sie auf einen Flachbogenbau-Grundkurs am nächsten Wochenende im Alamannenmuseum hin.

Im Mai 2010 hatte ich die wacklige Situation des Alamannenmuseums im Blog („Alamannenmuseum auf der Kippe“). Den aktuellen Stand beschreibt ein Online-Artikel in der Schwäbischen Zeitung von Beate Gralla.

Zeitlich und räumlich ferner findet am 03. + 04.09.2011 ein Seminar über die Kelten im St. Wendeler Land in der Europäischen Akademie Otzenhausen statt. Neben einem historischen Überblick von Dr. Manfred Peter gibt es Vorträge von Dr. Thomas Fritsch, dem Projektleiter des Grabungsprojekts Keltischer Ringwall von Otzenhausen, und eine Exkursion mit Michael Koch, Grabungsleiter Ringwall und Vorsitzender des Freundeskreises. Die auf der Webseite zu findende pdf-Datei, der ich diese Angaben entnehme, verweist noch auf ein weiteres Seminar über die Römische Epoche am 8. und 9. Oktober 2011.

Zum keltischen Ringwall Otzenhausen finde ich gerade die Website www.keltenring-otzenhausen.de mit umfangreichen Informationen. Es gibt nach dieser Website bis zum Oktober jeden Monat eine Führung und am 02.10 einen Tag der offenen Grabung. Einen älteren Blog-Eintrag mit Bildern vom Ringwall und einer Bild-Zusammenstellung in einem Video gibt es beim Pfälzer Waldläufer.

Mittwoch, 3. August 2011

Ettlingen

Ein paar Bilder aus Ettlingen. Von Ettlingen war schon ein wenig ganz rechts hinten auf dem Panorama-Bild im Nordschwarzwaldkante-Blogeintrag zu erkennen. Die unterhalb der Kante verlaufende Römerstraße hatte ich dort erwähnt, die von Ettlingen aus weiter zur nahen Villa rustica am Hedwigshof und dann in größerer Entfernung zur Villa rustica von Karlsruhe-Durlach führte. Außerdem die Funktion der römischen Vorgängersiedlung von Ettlingen als Straßenkreuzung mit der wichtigen Strecke aus dem Rheintal in Richtung Osten.

Bild 1: Martinskirche Ettlingen Ostseite

Mehr über die geografische Situation Ettlingens, über diese rechtsrheinische Römerstraße, über die in Ettlingen gefundenen Straßenreste und über Ettlingens geschichtliche Entwicklung gibt es in der als pdf-Datei herunterladbaren Dissertation von Ulrich Bischoff zu lesen. Zu Ettlingen ist der Teil ab Seite 26 interessant. Nicht nur im Zusammenhang mit Ettlingen wird auf die rechtsrheinische Römerstraße eingegangen, da wäre in der Dissertation mit dem Begriff „Bergstraße“ zu suchen. Der Begriff „Bergstraße“ wird auch in anderen Texten für diese Römerstraße verwendet. Der Name kommt wohl daher, daß die Straße im Rheintal die lößbedeckte fruchtbare Vorbergzone entlang verläuft, was ich als „unterhalb der Kante“ beschrieben habe.

Bild 2: Martinskirche Ettlingen Nordseite


Es gibt keine Belege, daß die römische Vorgängersiedlung von Ettlingen nach dem Fall des Limes weiter bevölkert blieb. Der Kern des mittelalterlichen Ettlingen lag aber dann im Bereich der früheren römischen Siedlung und der vermuteten römischen Straßenkreuzung. So gilt die Martinskirche, von der die ersten drei Bilder stammen, wegen der Einbeziehung von Resten der mittelalterlichen Vorgängerkirche als ältestes erhaltenes Gebäude von Ettlingen, und sie steht über einer römischen Badeanlage. Man könnte jetzt die vermuten, daß die Reste der Römerstraßen die treibende Kraft für die Siedlung waren. Die Nutzung des Ortes erfolgte aber schon länger, es wurden auch keltische Gräber im Bereich der Altstadt südlich der Martinskirche gefunden. Allerdings gibt es aus dieser Zeit keine größeren Funde, etwa eine Siedlung oder eine Befestigung.

Bild 3: Martinskirche Ettlingen Westseite

Die Reste der Badeanlage sind nur an einigen Tagen im Jahr zu besichtigen. Über die Treppe im zweiten Bild geht es hinunter. Wir haben letztes Jahr zufällig einmal so einem Termin getroffen, sind aber wegen zuviel Besucherandrang nicht hinein gekommen und wollten nicht auf eine spätere Führung warten. Die Badeanlage soll nicht so groß gewesen sein, was in Verbindung mit der direkten Nachbarschaft zu einem anderem Gebäude auf eine private Badeanlage schließen läßt.

Bild 4: Alb mit Rathausturm Ettlingen

Bild 4 ist in Richtung Westen wenige Schritte vom Aufnahmeort von Bild 2 entfernt von einer Fußgängerbrücke über die Alb aus aufgenommen. Das Rathaus steht auf der linken Seite der übernächsten Brücke, dazwischen ist noch eine kleinere Fußgängerbrücke. Im Bild ist links der Rathausturm. Bis zum 13. Jh. war hier das nördliche Stadttor. Bei der Aufnahme von Bild 3 stand ich zwischen der Martinskirche und dem Rathaus. Bild 5 zeigt eine in die Rathausmauer in Richtung auf die über die Brücke führende Straße eingemauerte Replik des sogenannten Neptunsteins.

Bild 5: Neptunstein Ettlinger Rathaus

Der Neptunstein wurde schon 1480 ein Stück albaufwärts vor der Stadt gefunden und in Richtung auf örtliche Schiffer oder Flößer interpretiert. Der Text rechts neben dem Neptun ist antiken Ursprungs, hier eine Übersetzung auf der Website der Stadt. Das Orginal des Steins hatte nach der Auffindung eine wechselvolle Geschichte, weil der Stein Kaiser Maximilian I. auf der Durchreise gefiel. Der Text unter der Replik soll von Caspar Hedio sein und von der Auffindung des Steins und seinem Abhandenkommen handeln. Außerdem soll da stehen, daß Ettlingen von dem Trojaner Phorzys 1111 vor Christus gegründet und von den Römern Neptingen genannt wurde.

Bild 6: Ettlinger Schloss Nordseite

Aufgrund der bewegten Vergangenheit ergab sich die Frage, ob man heute wirklich noch über das Orginal des Steins verfügt. Ich habe dazu gelesen, daß man glaubt das Orginal tatsächlich noch zu haben und daß es sich im Landesmuseum Karlsruhe befindet. Nach der Bilddatenbank Ubi erat lupa befindet der Stein sich aber in Konstanz. Außerdem wurde er nach diesem Datenblatt in Baden-Baden gefunden. Möglicherweise passt trotzdem alles, mit dem Finden ist vermutlich ist „wiedergefunden“ gemeint, nach einer durch Kaiser Maximilian ausgelösten kleinen Odyssee („Das Original tauchte 1748 in Baden-Baden auf, das Exemplar in Ettlingen ist eine Kopie des 16.Jhs“), und meine andere Quelle hat das Archäologisches Landesmuseum fälschlicherweise einfach auf Landesmuseum Karlsruhe statt in dem Fall Konstanz verkürzt.

Bild 7: Abteilung Archäologie im Ettlinger Museum

Schiffer und Flößer klangen für mich plausibel. Einerseits wurden in viel näherer Vergangenheit selbst deutlich kleinere Gewässer als die Alb zum Flößen von Holz verwendet. Anderseits habe ich schon erzählt bekommen, daß in römischer Zeit die Gewässer möglichst weit für den Transport genutzt wurden, weil der wesentlich billiger als der Landtransport war. Jetzt habe ich aber noch diesen Text gefunden, nachdem beides nicht so klar aus dem Stein für Ettlingen ableitbar ist.

Bild 8: Ettlinger Schloss Ostseite

Bild 6 zeigt das Ettlinger Schloss, wieder mit dem Rücken in Richtung auf das Rathaus aufgenommen, das Rathaus ist nicht viel weiter vom Aufnahmeort entfernt als das Schloss. Im Schloss waren wir letztes Jahr vor unserem missglückten Badbesuch in der Archäologischen Abteilung. Bild 7 zeigt den damaligen Zugang auf der Ostseite des Schlosses, der allerdings am letzten Mittwoch versperrt war, als ich alle anderen Bilder aufgenommen habe. Bild 8 zeigt die Schlossecke, bei der es hinunter ging, links neben der roten Röhre. Bild 9 zeigt die Westseite, auf der man derzeit in das Museum kommen müßte, und ein wenig von der Südseite des Schlosses. Ich weiß nicht, ob die Archäologische Abteilung vor dem Renovierungsbeginn ausgelagert wurde, oder ein Zugang in den Keller von einem zugänglichen Schlossbereich möglich ist.

Bild 9: Ettlinger Schloss Westseite

Die damalige Archäologische Abteilung habe ich als einen ganz guten Kompromiss zwischen der Begrenzung des Aufwandes angesehen, um sich die Texttafeln durchzulesen und die Ausstellungstücke anzusehen, und der Aufgabe, den Besucher über die wichtigsten Aspekte der lokalen Geschichte von der Vor- und Frühgeschichte bis zum frühen Mittelalter zu informieren. Das noch verbunden mit dem Hintergrund, daß man mit der Straßenbahn/S-Bahn in Bild 9 nur etwa eine halbe Stunde bis zur Dauerausstellung des Badischen Landesmuseums im Karlsruher Schloss benötigt.