Erdställe, auch als Schrazlgänge oder Schrazellöcher bezeichnet, sind in Deutschland vor allem ein bayerisches Phänomen. Letztes Jahr hatte ich den Hinweis auf die Erdstall-Ausstellung in Glentleiten im Blog, dieses Jahr hat der Spiegel die Erdställe entdeckt und dürfte deren bundesweite Bekanntheit wesentlich gesteigert haben. Hier der Artikel bei Spiegel Online mit einem kleinen Video unter dem Titel „Irrgärten der Unterwelt“, hier ein größeres Video bei Spiegel TV. Die Ausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten ist dieses Jahr nach Passau weitergezogen und ist dort noch bis zum 15. November 2011 im RömerMuseum Kastell Boiotro – Passau zu sehen.
Beim nächsten Link geht es um das Museumsfest „ZeitSprünge“ beim Kunstzentrum Meppen. Das Museumsfest findet an diesem Wochenende statt und man soll dort an verschiedenen Ständen etwas über Wikinger, Römer oder Germanen erfahren. Außerdem gibt es einen Steinzeit-Brennofen, mit dem der prähistorische Klebstoff Birkenpech gewonnen wird.
Wir springen jetzt in die Eisenzeit zu Teilen einer in Sachsen-Anhalt gefundenen prähistorischen Hauswand. So eine gefundene bemalte Lehmwand hatte ich schon im Eintrag zur Jungsteinzeit-Ausstellung in Karlsruhe. In Karlsruhe wurde ein Nachbau einer Hauswand auf Basis von am Bodensee gefundenen Lehmresten mit weißer Bemalung und Lehmbrüsten aus der älteren Pfyner Kultur gezeigt. Bunt konnte man schon viel früher, siehe der Blog-Eintrag und die weiterführenden Links über den 3d-Film über die Chauvet-Höhle von Werner Herzog.
Die Eisenzeit-Lehmwand war aktuell als ich mit diesem Teil der Linksammlung angefangen habe, deshalb ist die auch noch vorne, die älteren und die ganz frischen Links versuche ich jetzt in Reihenfolge des behandelten geschichtlichen Zeitabschnitts wiederzugeben:
Zunächst eine eine Reise in die Eiszeit. Es geht um die Ausstellung „Aufbruch Kunst - Mensch und Tier in der Eiszeit“, die noch bis 23.10.2011 in Konstanz zu sehen ist. Dazu passend ein Interview mit Reiner Blumentritt, dem Vorsitzenden der Museumsgesellschaft Schelklingen, über die diesjährige Grabung im Hohlen Fels.
Dann führt uns der Südkurier im Artikel „Zurück in die Steinzeit“ zu der Ausgrabung eines Jungsteinzeit-Friedhofs, der zwischen dem sächsischen Pegau und dem sachsen-anhaltischen Zeitz gefunden wurde. Zu den jungsteinzeitlichen Pfahlbauten gibt es ein aktuelles Video vom SWR. Gunter Schöbel, Direktor des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen, war dort zu Gast. Weitere Links zu Medienbeiträgen finden sich auf einer Website für das Weltkulturerbe Pfahlbauten.
Zur Bronzezeit gibt es ganz frisch den Artikel „Akropolis in den Alpen“ im Tagesspiegel. Es geht um bronzeitliche Siedlungen in den Zentral- und Ostalpen, die um 1700 v. Chr. zu Festungen ausgebaut wurden.
In der Süddeutschen gab es einen Artikel über ein Bronzezeit-Schlachtfeld mit „durchlöcherten Schädeln“ und „geborstenen Knochen“. Titel: „Mit Holzkeulen gegen Bronzepfeile“. Hier der Blogeintrag vom Buddler zum bronzezeitlichen Schlachtfeld mit Link zum zugrundeliegenden kostenpflichtigen wissenschaftlichen Artikel.
Der bronzezeitliche Fürst von Leubingen taucht schon seit einem längeren Zeitraum immer wieder in den Medien auf, hier der Beitrag bei Archäologie Online.
Bei soviel Bronzezeit, jetzt auch mit Festungen in den Alpen, ein Blick zur befestigten Bronzezeit-Siedlung bei Bernstorf/Kranzberg und dem noch ausstehenden Bronzezeit-Bayern Museum Kranzberg. Wie ich aktuell auf der Website von „Museen in Bayern“ sehe, ist das Museum ab Anfang 2011 geöffnet. Nach dem Artikel „Bronzezeit trifft auf High-Tech“ bei Merkur-Online soll 2012 Eröffnung sein.
Zu den Kelten, speziell den „Fürstensitzen“: Den Ipf habe ich bislang in natura nur von der Bahn aus gesehen. Stephan Gröschler war oben, hier sein Blog-Eintrag „Ipf bei Bopfingen“ mit Links zu seinem Video, zahlreichen Bildern und umfangreichen Informationen.
Das Keltenmuseum Hochdorf ist Ziel zweier Tourvorschläge. Die Stuttgarter Zeitung startet beim Hohenasperg und bewegt sich auf dem Keltenweg „Immer in Sichtweite des Fürstensitzes“, die Bietigheimer Zeitung hat auf den Spuren der Kelten das Enztal im Blick.
„Mit großem Aufwand gehobene Grabkammer einer Keltenprinzessin“ - ich bin auf diesen Sensationsfund bei der Heuneburg schon eingegangen - aber „für die Restaurierung eines vor einiger Zeit auf der Heuneburg gefundenen Steintors ist kein Geld“, wie der Südkurier schreibt. Vielleicht sollte man den Artikel über das „schwäbische Troja“ im Kopf behalten, wenn nächstes Jahr in Stuttgart die „wohl größte Kelten-Ausstellung seit dreißig Jahren“ präsentiert wird.
Der nächste Link führt über den Rhein zu einem schönen langen Artikel von Andrea Zeeb-Lanz über eine Toranlage des keltischen Oppidums auf dem Donnersberg.
Mit dem Oppidum bin ich zwar bei den Kelten geblieben, aber ein paar Jahrhunderte weit vorgesprungen. Jetzt muß ich wieder zeitlich zurück, im Blog-Eintrag „Oligarchie für alle Demokraten“ von Don Alphonso geht es u.a. um die alten Griechen und um Athen als Wiege der Demokratie. Das ist von ihm überspitzt geschrieben, manche werden den Text wegen der Unausgewogenheit nicht mögen. Anderseits wird man vielleicht einiges oder sogar alles was man einzuwenden oder zu ergänzen hätte in der Vielzahl der Kommentare wiederfinden.
Blogs sind zusammen mit den Kommentaren gedacht. Don Alphonso kann als bekannter Blogger immer mit zahlreichen Kommentaren rechnen und wird das beim Schreiben berücksichtigen. Von den Kommentaren zu diesem Eintrag habe ich nur einige überflogen, das ist mir echt zuviel. Ich würde aber davon ausgehen, daß es nicht nur Widersprüche oder Zustimmungen zum Blog-Eintrag sind, also im Endergebnis bekommt man mit den Kommentaren deutlich mehr als nur die von Don Alphonso ursprünglich angerissenen Gedanken, wenn alles gut läuft. War jedenfalls häufig so, ich lese zwar fast nie seine „Stützen der Gesellschaft“, schaue aber seit Jahren immer wieder in seiner Blogbar vorbei.
Kommen wir nun zu den Römern und zu Uwe Walter, der sich mit Verbrechen im alten Rom beschäftigte. Die Ausstellung dazu soll noch bis Februar 2012 im Römermuseum Xanten zu sehen sein.
Für die Fans historischer Romane gibt es ganz frisch einen Artikel über die Aalener Schriftstellerin Ulla Schmid in der Schwäbischen Post, sie richtet „ihren Blick auf die Gepflogenheiten der Menschen vor 2000 Jahren, auf ihre Kultur, worüber sie gelacht und geweint haben“.
Der Limeswanderer Rolf Bierwirth war wieder unterwegs. Nachdem er den Limes von Rheinbrohl bis zur Donau erwandert hat, ist er dieses Jahr den Odenwaldlimes entlang gelaufen. Das Schwäbischen Tagblatt stellt unter dem Titel „Schnurgerade Grenzbefestigung entlang des Neckars“ ein zukünftiges Wanderziel vor, den Neckarlimes.
Mit dem „Mainlimes-Zentralmuseum“ ist es noch nichts geworden und jetzt sind die Steine aus der Römerzeit nach München transportiert worden, schreibt das Main-Netz. Über das zukünftige Limes-Museum („Limeseum“) am Römerpark Ruffenhofen hatte ich schon etwas im Blog, Ende Juli gab es den Spatenstich.
Nun ist der Limes schon gefallen, römische Kriegsschiffe patroullieren auf Rhein und Donau. Einen Nachbau hatte ich ja schon im letzten Blogeintrag, ein anderer, die „Lusoria Rhenana“, soll vom 26. bis 28. August bei den Römertagen in Neustadt-Eining an der Donau zu sehen sein, wie der Volksfreund schreibt.
Abschließend noch ein Blick auf die „Archäologische Zone“ in Köln, zu der es immer wieder Artikel gibt, hier Beiträge im Kölner Stadt-Anzeiger und in Welt Online. Hinter der Gelddiskussion verschwindet etwas die archäologisch spannende Frage, ob sich in Köln die Kontinuität einer jüdischen Gemeinde von der Spätantike bis in das Mittelalter einigermaßen nachweisen läßt, ich bin darauf ausführlicher im Blog-Eintrag „Spätantike Links“ eingegangen.
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