Mittwoch, 29. Mai 2013

Archaeology's Dirty Little Secrets

Noch einmal der Hinweis auf den Online-Kurs bei Coursera „Archaeology's Dirty Little Secrets“ mit Sue Alcock von der Brown University. Der Kurs startet am 3. Juni und soll mit einer „Workload“ von 4-6 hours/week 8 Wochen lang dauern.

Den Kurs hatte ich schon in meinem Eintrag über Online-Kurse erwähnt. Dort findet man eine Beschreibung, wie so ein Online-Kurs in etwa abläuft und Hinweise auf weitere Anbieter von kostenlosen Online-Kursen.

Bei dem Online-Kurs, an dem ich teilgenommen hatte, ging es um das Semantic Web. Die Kurssprache war Englisch und der Betreiber der Kursplattform openHPI ist das deutsche Hasso-Plattner-Institut (HPI). Beim openHPI startet am 3. Juni ebenfalls ein neuer Kurs: „Einführung in die Web-Technologien“. Die Kurssprache ist in dieses Mal Deutsch.

Der obige Archäologie-Kurs wird vom Aufwand her unter einer entsprechenden Anfängervorlesung bleiben und auf eine Grabung wird man von Coursera auch nicht mitgenommen. Ich glaube aber trotzdem an die Online-Kurse und an einen großen Bedarf für derartige Angebote. Deshalb habe ich auch die Beschreibung meiner eigenen Kurs-Erfahrungen ausführlich gehalten. Ich gehe davon aus, daß ich die noch öfters bei Kurs-Empfehlungen verlinke.

Ähnlich war auch meine damalige längere Einleitung mit dem Semantic Web als Vorgriff auf irgendwann kommende Einträge gedacht. Ich weiß bislang nicht, welche Rolle das Semantic Web in der Archäologie spielt und was man da konkret derzeit mit anfangen kann. Ich hatte aber schon länger „Archaeology and the Semantic Web“ von Leif Isaksen als pdf auf der Festplatte liegen und wollte irgendwann zusammensuchen was es da sonst noch so frei verfügbar im Netz zu diesem Thema gibt. Und wenn ich dann etwas darüber schreiben kann, sollte dazu etwas im Blog kommen. Irgendwann...

Überraschenderweise habe ich Kurs-Kenntnisse doch schnell bei der Wikidata-Einsortierung verwenden können. Außerdem habe ich mitbekommen, daß Dr. Harald Sack, der damals den Semantic-Web-Kurs gehalten hat, mit Einträgen im Yovisto-Blog auch geschichtlich unterwegs ist. Leider habe ich noch keine Metaebene dazu gesehen, auf der er beschreibt, ob er seine Texte halbautomatisch aus der DBpedia erzeugt. (Am besten mit Angabe des Quellcodes, das könnte meiner Produktivität auch gut tun.)

Von Dr. Harald Sack gibt es auch einen Biblionomicon-Blog, und da schließt er mit „Mad Max meets Niederbayern - Carl Amery 'Der Untergang der Stadt Passau'“ eine echte Bildungslücke. Die wenigsten dürften wissen, daß Carl Amery - kein Franzose, sondern ein in München geborener und gestorbener deutscher Schriftsteller - einen Roman darüber geschrieben hat, wie die auf eine „quasi bronzezeitliche Lebensweise“ zurückgefallenen „Rosmer (Rosenheimer)“ „gegen die Stadt Passau“ in den Krieg ziehen.

Montag, 20. Mai 2013

Limeswanderer Werner Lang erreicht Regensburg

Werner Lang hat alle Etappen vom rheinland-pfälzischen Rheinbrohl bis zum bayerischen Eining bewältigt und ist mittlerweile entlang des „nassen Limes“ bis zu seinem Ziel Regensburg gelangt.

Bilder der letzten Strecke von Werner Lang nach Regensburg finden sich in den News seiner Limeswanderweg-Website. Michael Körner berichtet auf der Fernwanderer-Website von den letzten 3 Wegstunden zusammen mit dem als Legionär ausgerüsteten Josef Geisberger von der Gruppe Momentum Vividum. Und in der Mittelbayerischen beschreibt ein Artikel den „Einmarsch in Castra Regina“. Werner Langs Limeswanderweg-Website bietet neben zahlreichen weiteren Informationen zur Tour und allgemein zum Limeswanderweg und zum Limes zahlreiche Fotos von der Wanderung in der Fotogalerie.

In meinen „Wanderungen und Radtouren“ hatte ich im Februar 2012 von der Limeswanderung von Rolf Bierwirth zur Limeswanderung von Werner Lang mit der Formulierung „Werner Lang hat sich auf die Spuren von Rolf Bierwirth begeben“ übergeleitet. Ich hoffe ich darf aus den Mails von Werner Lang und Rolf Bierwirth zitieren, daß Werner Lang auf der Suche nach Informationen zum Limeswanderweg den Limeswanderung-Blog von Rolf Bierwirth gefunden hat und mit ihm eine Etappe in der Wetterau gewandert ist. Die Quelle des Limesordens, den Rolf Bierwirth erhalten hat - es ist die erste „News“ von Werner Lang und ich hatte am Ende meines Blog-Eintrags über die Herkunft des Ordens gerätselt - ist Werner Lang. Rolf Bierwirth hat mir geschrieben, daß er den Anhänger nun immer bei Wanderungen dabei hat.

Daß Werner Lang nicht wie Rolf Bierwirth seine Wanderung schon nach Erreichen der Donau beendete, sondern weiter bis Regensburg gelaufen ist, erschließt sich sich aus den verlinkten Artikeln und dem auf Limeswanderweg.info genannten Geburtsort. Daher wohl auch die besondere Wichtigkeit die Limeswanderung trotz Sturzverletzungen am 70. Geburtstag in Regensburg zu beenden.

Herzliche Gratulation zum erreichten Ziel und zum Geburtstag! Ich hoffe die Hand und das Knie sind auf dem Weg der Besserung und Werner Lang bleibt uns mit neuen Projekten erhalten!

Mittwoch, 8. Mai 2013

Gemischte Links, Teil 2

Marcellina hat das Rätsel gelöst, auf welchen Römerstein sich der Straßennamen „Am Römerstein“ in Gilching bezieht, und mich dabei sehr freundlich erwähnt. Da sage ich vielen Dank und fange natürlich den zweiten Teil der „Gemischten Links“ mit ihrem „At The Roman Stone“ an. Wer die Römersteine selbst vor Ort besichtigen will, sollte sich zuvor die Website „Zeitreise Gilching“ wegen weiteren Zielen in der Gegend ansehen.

Bauplatz Gymnasium Grünwald

Am 12. Mai ist internationaler Museumstag (und Muttertag!!). Das Angebot der Museen ist sehr unterschiedlich, wenn sich meine Stichprobe verallgemeinern lässt. Einmal Führungen, die zusätzlich zum Eintritt etwas kosten, einmal Führungen ohne Preisangabe bei freiem Eintritt. Also alle mal selbst auf der passenden Website nach den favorisierten Museen suchen: in Deutschland, der Schweiz und in Österreich.

Bauplatz Gymnasium Grünwald

Wer dagegen Auslauf im Freien braucht, für den ist vielleicht ein Archäopark das Richtige. Da gibt es seit letzter Woche mit dem „Archäopark Vogelherd“ einen neuen (Stichworte: Vogelherdhöhle, Lonetal, nordöstlich von Ulm, Autobahnnähe).

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Am vorletzten Donnerstag ist in Berlin die Ausstellung „Uruk 5000 Jahre Megacity“ eröffnet worden. Außer auf der Website selbst kann man sich mittels der umfangreichen Linkliste im „Pressespiegel“ informieren. Von der Ausstellung hatte ich im Vorfeld etwas über den Twitter-Account von Artefacts Berlin mitbekommen. Auf der Website von Artefacts Berlin sollte man außer auf die Visualisierungen auch mal auf den „Blog“ klicken. Da gibt es Einträge zur aktuellen Uruk-Ausstellung und auch eine „Do you speak Turkish?“-Anfrage zu einer früher realierten „website on the prehistoric rock paintings of the Latmos Mountains in Western Turkey“. Die Website gibt es mittlerweile auch in einer türkischen Sprachversion, „So, if you have any Turkish friends who might be interested, please share this link to the Latmos Website: http://latmos-felsbilder.de/“.

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Via Artefacts Berlin und Retweets zur Urukausstellung bin ich auf den Twitter-Account von Prof. Markus Hilgert und von da auf der Website Materiale Textkulturen gelandet. Und von dort bin ich auf das Video portrait of Leyla Lau-Lamb, Senior Conservator of Books and Papyri at the University of Michigan Library gestoßen.

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Zu Berlin vielleicht noch schnell das Video von der „Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin“, nach dem Text auf der Youtube-Seite ist die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin „die weltgrößte Institution dieser Art“. Ich vermute, daß die Gipsformerei mit den Werken in dem „Verkaufskatalog“ auf der Website der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin in Verbindung steht. Auf den Verkaufskatalog hatte ich schon einmal 2009 in „Drei Grazien für 125 Euro“ hingewiesen. Den Hinweis auf das Video der Gipsformerei habe ich über den Twitter-Account von „prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre e.V.“ bekommen.

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Die Zwischenstationen klingen für die Social-Media-Fernen etwas umständlich, man kann sie aber auch als hilfreiche Filter sehen. Finde ich einen Hinweis von Artefacts oder Prometheus, dann lese ich mir das durch. Im Idealfall funktioniert das wirklich so wie in einem Globalen Dorf, in dem man mehr von dem was einen interessiert mitbekommt als das früher mit den klassischen Medien möglich gewesen wäre. In dem Sinne müßte also idealerweise der Link zu Singularch schon irgendwie bei jemand aus der Nachbarschaft des neuen Grünwalder Gymnasiums, bei einem der zukünftigen Lehrer oder bei einem Schüler gelandet sein. Von da aus sollte er weiter in die Anwohner-, Lehrer- oder Schüler-Runde gegeben werden und die Interessierten picken sich das wieder heraus.

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Die archäologische Ausgrabung auf dem Baugelände des Grünwalder Gymnasiums war letztes Jahr in den Zeitungen und sogar im Bayerischen Rundfunk. Nichts Sensationelles, eher eine interessant gemachte Information der Bevölkerung, hier die damalige Pressemitteilung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege: „Unerwartete Einblicke in die Vorgeschichte Grünwalds“ (pdf). Zumindest die Überschriften der weiteren Pressemitteilungen des Amts kann man sich bei der Gelegenheit auch durchsehen. Wir sind letztes Jahr zwei Mal an dem Gelände auf dem Weg zur Grünwalder Sauschütt vorbeigeradelt. Beim ersten Mal war schon Feierabend. Da gab es zumindest noch einen Archäologen-Container, auf den uns ein Anwohner hingewiesen hat. Und beim zweiten Mal sah es überhaupt nicht mehr nach Archäologie auf der Baustelle aus (da sind alle hier verwendeten Fotos entstanden). Ich kannte den langen Bericht von einer früheren Ausgrabung bei der nahen Tiefgarage (die Singularch-Referenzen nach unten scrollen) und hoffte deshalb auch auf einen umfangreichen Grabungsbericht vom Baugelände des Grünwalder Gymnasiums. Ich finde es ganz toll mit 33 Sternchen (ein Stern für jede Seite des Grabungsberichts), daß der jetzt tatsächlich so umfangreich eingestellt wurde.

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Ein paar schon länger liegende Links, die ich jetzt loswerden will: der zum Blog ARbanning archaeology in the Rhine-Meuse region und der zu einer Website über die Kelten im Siegerland. Im ARbanning-Blog finden Steinzeitfreunde umfangreich ausgearbeite Informationen und jede Menge weiterführende Links. Die zweite Website „beschäftigt sich mit dem Siegerland der Antike von 800 bis 100 v.Chr., der Eisenzeit“ und schließt eine Lücke in meinem Blog - ich glaube ich habe nie Kelten in der Gegend erwähnt.

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Noch zwei Ausstellungshinweise: In Basel wurde die Petra-Ausstellung bis zum 20. Mai verlängert, dazu gibt es in „Ancient History Encyclopedia“ einen Beitrag. Und in München gibt es ein ArchaeoBioCenter und von dem ist aktuell die Sonderausstellung „Vom Kleinen Teil zum Großen Ganzen, Fragen und Antworten zur Umwelt und zum Leben Alter Kulturen“ im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in der Residenz zu sehen. Näheres in diesem Flyer (pdf).

Wildschweine in der Grünwalder Sauschütt

Abschließend noch zwei Entdeckungen kurz vor meinem Redaktionsschluß: „Not the Hagia Sophia“ beschäftigt sich mit einer „Dokumentation über die in Istanbuls ältesten Stadtteils Fatih beheimatete Hagia Sophia“. Und in der Kult-Urzeit von Rainer Steinke gibt es tolle Fotos von Megalithen, Lochsteinen, Kultplätzen und Druidenhainen.