Samstag, 8. Juli 2023

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Anläßlich des 50-jährigen Jubiläums des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes von 1973 bietet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ein reichhaltiges Programm an. Ein Programmpunkt ist die Umwandlung des Innenhofs der „Alten Münze“ in München, das ist die Hauptdienststelle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, in einen Kulturbiergarten auf Zeit. Die Bewirtung sollte vor einer Woche am 1. Juli begonnen haben und bis 10. September 2023 dauern.

Die „40 Jahre Westpark“-Jahresfeier vom 20. bis 23. Juli 2023 hatte ich schon anläßlich der gefundenen Hauptsynagogenteile erwähnt. Zum Münchner Westpark fand ich aktuell folgende Bemerkung in einem sehr umfangreichen Westpark-Artikel ganz interessant: „standen 1973 rund 5000 Wohnungen in München leer, weshalb damals der politische Druck, Bauland zu erschließen, kurzzeitig zurückging“. Diese Aussage in Kombination damit, daß der Westpark für die IGA 83 München erstellt und sehr viel herübergerettet wurde, möge als Anreiz dienen, sich diese hinsichtlich Aufwand und Größe selten bleibende Schönheit bei Gelegenheit einmal anzusehen, wenn man es noch nicht gemacht hat.

Eine Woche früher findet vom 13. bis 16. Juli 2023 wieder ein Kunstareal-Fest statt: „Ab Donnerstag, 13. Juli, 17 Uhr Eintritt frei in alle Museen und jede Menge kostenfreies Programm“. Das ist sicher eine gute Gelegenheit sich viele der Angebote anzusehen. Ich fand 2015 bei meinen „Bildern vom Kunstareal-Fest 2015“ das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke für den Blog ganz interessant. Mit dem eigenen Blog-Eintrag über das Museum wurde es noch nichts, aber mein Interesse ist noch da. Die damals vorgeführten Humanoiden waren ein vergleichsweise extrem erfrischender Programmpunkt und daß das Publikum so zahlreich erschienen ist finde ich gerade im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen bemerkenswert.

Wir waren vor Kurzem im Archäologischen Park Cambodunum (APC) in Kempten. Wann es etwas mit dem Besuchsbericht und den Fotos wird, weiß ich noch nicht. Ich ziehe den Event-Hinweis sicherheitshalber schon einmal vor: in Kempten findet am 29. und 30. Juli 2023 das Römerfest Cambodunum statt!

Die Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung ist zwar seit August 2016 geschlossen, die Wiedereröffnung des Museums erst für das erste Quartal 2024 terminiert. Die Ausstellungsräume kamen aber doch schon Anfang diesen Jahres umfangreich in die Medien: „Der Münchner Künstler Frank Schmolke illustriert die neue Dauerausstellung der archäologischen Staatssammlung - im Comic-Stil“, wie in München schrieb. Trotz noch geschlossenem Museum empfiehlt es sich öfters auf der Website der Archäologischen Staatssammlung vorbeizusehen. Unter „Aktuelles“ wird schon etwas länger auf die Live-Malaktion vom 12. bis 14. September 2023 mit dem bekannten Münchner Künstler Martin Blumöhr vor dem neuen Haus hingewiesen. Neuer ist jetzt glaube ich die Beteiligung an der App MunichArtToGo, die vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte entwickelt wurde.

Sehr rege ging auch die Antike am Königsplatz in das neue Jahr. Sie hatte ihren in der Weihnachtszeit 2022 gestarteten Museums-Podcast „ANTIKE HÖREN“ beworben. Die ersten Veröffentlichungstermine waren zunächst in einem engeren Rhythmus vorgesehen. Ab Frühjahr 2023 sollten sie monatlich erfolgen.

Donnerstag, 6. Juli 2023

Teile der zerstörten Münchner Hauptsynagoge bei Bauarbeiten am Großhesseloher Isarwehr entdeckt

Aktuell ging die Entdeckung von Teilen der früheren Münchner Hauptsynagoge durch die Medien. Hier der Link zum BR. Laut dem BR wurden bei der Erweiterung des Großhesseloher Isarwehrs von Arbeitern unter anderem Säulenteile aus der alten Münchner Hauptsynagoge sowie eine Gesetzestafel aus Stein gefunden, die früher im Inneren der Synagoge über dem Tora-Schrank angebracht war.

Großhesseloher Isarwehr, von der Großhesseloher Brücke aus fotografiert

Über die Alte Münchner Hauptsynagoge informiert ein Eintrag im Blog des Jüdischen Museums München. Im Juni 1938 wurde die Synagoge auf Befehl Hitlers abgebrochen. Laut dem BR-Artikel lagerte die mit dem Abriss der beauftragte Firme Leonhard Moll die Überreste der Synagoge zunächst auf ihrem Firmengelände im Münchner Westen. Wo die Überreste schlußendlich verblieben sind war bislang unklar.

Großhesseloher Isarwehr, von der Großhesseloher Brücke aus fotografiert

Der BR-Artikel gibt an, daß 1956 Gebäudeschutt von dem Firmengelände für Renovierungsarbeiten am Wehr verwendet wurde. Zeitlich wäre diese frühe Verwendung im Zusammenhang mit dem diesjährigen 40jährigen Westpark-Jubliläum relevant. Da findet jetzt vom 20.7. bis 23.7. eine Jahresfeier statt. Nördlich des östlichen Teils des Westparks lag der mittlerweile in Landaubogen umbenannte Leonhard-Moll-Bogen, im östlichen Teil des Parks gibt es noch einen Moll-See und irgendwie sind wohl Teile des östliche Teils des Westparks und angrenzend entstandene Baugebiete mit dem ehemaligen Moll-Gelände verbunden.

Großhesseloher Isarwehr, von der Großhesseloher Brücke aus fotografiert

Über die aktuelle Sanierung des Großhesseloher Wehrs gibt es von den Stadtwerken München umfangreiche Informationen. Über den Fund der Synagogenteile gibt es nun sehr viel im Netz, er hat eine riesige Resonanz erfahren. Die Gesetzestafel und die Sanierungsstelle sind selbst in einem Artikel der BBC zu sehen. Meine Fotos sind heute von der Großhesseloher Brücke aus entstanden.