Montag, 23. April 2018

Das Hexenhäusl im Forstenrieder Park

Das Hexenhäusl im Forstenrieder Park ist eine etwa 100 Jahre alte ehemalige Forstarbeiterhütte. Das Häusl ist damit zwar historisch, aber viel zu jung für meinen Blog. Es sollen hier Geister umgehen, die können vielleicht eine Brücke bauen. Man denke an die uralten Hügelgräber im Forstenrieder Park. In den dazugehörigen Siedlungen haben Menschen gelebt und sind gestorben. Beseelte Landschaften, die sich vielleicht bisweilen irgendwie im und am Hexenhäusl manifestieren.

Hexenhäusl im Forstenrieder Park

Zugegebenermaßen bin ich aber aus weltlichen Gründen zum Hexenhäusl geradelt. Über dessen Lage kann man sich via den Geokoordinaten orientieren. Wir/ich sind immer entweder via Neuried/Forst Kasten oder via Maxhof/ehemalige Römerstraße drumherum geradelt und ich wollte es mir nach letztjährigen Vandalismusmeldungen einmal ansehen.

Hexenhäusl im Forstenrieder Park

Zum anderen brauchte ich wegen schon in „Achterlacke und Königseichen im Forstenrieder Park“ geschilderten Anfahrtsschwierigkeiten einen Testlauf Anfang der vorletzten Woche und da hat die Entfernung gerade gepasst. Und nachdem ich die Blaustich-Ergebnisse gesehen habe - irgendjemand muß dort das Programmauswahlrad verstellt haben - war noch einmal in der letzten Woche ein Trainingslauf auf dieser Strecke drin.

Hexenhäusl im Forstenrieder Park

Diese Fotos stammen also aus der letzten Woche, die Beschädigungen des Daches und des Kamins fanden nach den Meldungen aber vermutlich schon in der letzten Märzwoche 2017 statt. Das lange Provisorium erklärt sich wohl dadurch, daß das Innere der Hütte vor den Beschädigungen längere Zeit ungenutzt blieb und seitens des Besitzers, den Bayerischen Staatsforsten, ein Nutzungskonzept fehlte. Anderseits soll der Verein der Freunde des Forstenrieder Parks zwar Nutzungsideen entwickelt haben, aber da alle Mitglieder ehrenamtlich arbeiten, habe sich das hingezogen.

Hexenhäusl im Forstenrieder Park

Mittlerweile gibt es eine ganz frische Meldung von der Jahreshauptversammlung der Freunde des Forstenrieder Parks in der vorletzten Woche, nach der der Forstbetrieb und der Verein die Hütte gemeinsam wieder herrichten wollen. Sie soll künftig der Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen dienen.

Hexenhäusl im Forstenrieder Park

Meine Informationen sind jetzt sozusagen aus der dritten Hand - ich habe sie aus via Internetsuche nach „Hexenhäusl“ und „Freunde des Forstenrieder Parks“ ermittelten Meldungen zweiter Hände zusammengesetzt. Auf der Domain freunde-forstenrieder-park.de ist aber gerade was im Bau, vielleicht wird diese Website den Forstenrieder Park informationsmäßig ein ganzes Stück weit nach vorne katapultieren.

Sonntag, 15. April 2018

Ur-Keltin mit Grünwalder Fibel

Die gestern von uns besuchte „Ur-Keltin mit Grünwalder Fibel“ steht ein paar Schritte vom Grünwalder Marktplatz entfernt auf einer kleinen Grünfläche zwischen der Straße „Auf der Eierwiese“ und der Tölzer Straße.

Ur-Keltin mit Grünwalder Fibel

Auf einer kleinen Tafel informiert Hans Waldhauser darüber, daß die Plastik eine Frau „ungefähr 1000 v.Chr.“ darstellen soll und die Plastik von der Vereinigung der Freunde Grünwalds gestiftet und dem in Grünwald lebenden Bildhauer und Maler Matthew David im Jahre 1989 geschaffen wurde.

Grünwalder Fibel

Die Plastik soll an die ersten Siedler in Grünwald erinnern. Die Bronzefibel sei als „Grünwalder Fibel“ ein archäologischer Begriff in ganz Europa geworden. Schließlich verweist Hans Waldhauser auf die Grünwalder Chronik, in der die historische Vergangenheit Grünwalds beschrieben wurde.

Ur-Keltin mit Grünwalder Fibel

Beim Nachsuchen finde ich einen Nachruf von 2009 für Hans Waldhauser. Er war Ehrenbürger und langjähriger Gemeinderat von Grünwald und Vorsitzender der Vereinigung der Freunde Grünwalds. Es gäbe auch keine Ortschronik von Grünwald, hätte „Waldhauser nicht seine ganze Kraft und Leidenschaft in seiner Freizeit dafür aufgebracht.“

Ur-Keltin mit Grünwalder Fibel

Die Grünwalder Fibel soll laut Wikipedia mit weiteren Funden aus der „Urnenfelderzeit (etwa 1000 v.Chr.)“ in der Halle des Grünwalder Rathauses zu sehen sein. Via Internet finde in „Fibel und Fibeltracht“ von Rosemarie Müller eine gute Beschreibung: eine einteilige Drahtbügel-Fibel, bei der Achterschleifen leicht schräg zur Bügelrichtung nebeneinanderliegen. Beide Bügelenden laufen in Spiralscheiben aus. Man möge bei Interesse die Bildersuche anwerfen.

Ur-Keltin mit Grünwalder Fibel

Grünwald kann nicht nur die oben genannte Ehrenbürgerschaft vergeben, um herausragende Verdienste zu würdigen, sondern auch eine orginalgetreu nachgebildete „Grünwalder Fibel in Gold“. Die Vergabe ist ebenfalls recht restriktiv - nur maximal zehn lebende Bürger der Gemeinde dürfen Inhaber der „Grünwalder Fibel in Gold“ sein.

Sonntag, 1. April 2018

Eiszeit- und Jungsteinzeit-Archäologie via „Super-Mediathek“ erleben?

Vor einer Woche wurden zwei schöne neue Archäologie-Filme von Tamara Spitzing im Fernsehen gezeigt, die für uns in der ARD Mediathek „bis 25.03.2028“ verfügbar bleiben sollen. Im ersten Film geht es unter dem Titel „Archäologie erleben - Mission Eiszeit“ um eiszeitliche Hinterlassenschaften von Neandertalern und nachfolgenden modernen Menschen in Deutschland. In „Archäologie erleben - Akte Jungsteinzeit“ schwerpunktmäßig um die Bandkeramiker. Wer meine Blog-Einträge über das Herxheimer Museum mit seinem Leiter Dr. Gramsch oder die experimentalarchäologischen Arbeiten von Anne Reichert interessant fand, kann sich auf ein Wiedersehen mit den beiden freuen.

Ich unterlege jetzt mal sechs Links zu Webseiten zu den beiden Filmen und nehme diese Links bei Gelegenheit wieder raus, wenn die Links ins Nirwana zeigen. Zunächst die Webseiten zu den Filmen „Archäologie erleben - Mission Eiszeit“ und „Archäologie erleben - Akte Jungsteinzeit“ in der ardmediathek.de. Auf den beiden Webseiten findet sich heute (1.4.2018) jeweils das „Verfügbar bis 25.03.2028“ und etwa 20 Wörter Erläuterungstext. Suche ich via dem dortigen Suchfeld „Suche in der ARD Mediathek“ nach Tamara Spitzing, finde ich sowohl sortiert nach Datum als auch nach Relevanz auf der ersten Ergebnisseite keine „Archäologie erleben“-Filme. Ich glaube die Suche versteht überhaupt nicht, was ich finden will. Klickt man auf den Button „Sendungswebsite“ gelangt man zu derzeit 159 Beiträgen „Geschichte & Entdeckungen“ und von da aus via „Homepage der Sendung“ auf die SWR-Seite von „Geschichte & Entdeckungen“. Wie man aus der ARD Mediathek auf Webseiten mit mehr Erläuterungstext zu den beiden „Archäologie erleben“-Filmen kommt, sehe ich nicht.

Solche Webseiten mit mehr Text gibt es aktuell aber schon noch bei ard.de und swr.de. Die sind aber vielleicht nicht bis 2028 verfügbar? Hier die Seiten von „Archäologie erleben - Mission Eiszeit (1/2)“ und „Archäologie erleben - Akte Jungsteinzeit (2/2)“ bei ard.de und hier die von „Archäologie erleben - Mission Eiszeit“ und „Archäologie erleben - Akte Jungsteinzeit“ bei swr.de.

Der längere Erläuterungstext steht auf der ard.de-Webseite unter einem „Details“-Reiter. Klickt man dort stattdessen auf „Wiederholungen“, dann sieht man, daß es in den nächsten 6 Wochen keine Wiederholungen geben soll. Klickt man dort auf „Ähnliche Sendungen“, wird derzeit in beiden „Archäologie erleben“-Fällen „Keine weiteren Sendungen mit genau diesen Schlagworten gefunden.“ angezeigt. Zwar wurden beiden Filmen dieselben Schlagworte zugeordnet, aber vielleicht bezieht sich das Ergebnis auf anstehende Filme im Fernsehen und nicht auf vorhandene Filme in der Mediathek?

Diese zwangsgebührenfinanzierten Online-Auftritte waren für mich jahrelang ein Quell von Frustrationen. Das für mich nie nachvollziehbare Depublizieren setzte allem noch das i-Tüpfelchen obendrauf. Das Depublizieren war in seinen Auswirkungen sicher schlimm, weil viel wertvolles Kulturgut einfach so in die Tonne getreten wurde. Aber mittlerweile sind meine Erwartungen sehr sehr viel geringer geworden. Ich kann mich richtig darüber freuen, wenn ein „Verfügbar bis“ dabeisteht und nicht einfach so gelöscht wird. Und wenn Filme unglaubliche 10 Jahre verfügbar sein sollen, ist das doch richtig toll.

In diese sehr niedrige Erwartungshaltung platzt der BR-Intendant und ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm mit der Idee einer „Super-Mediathek“. Wirklich! Kein Aprilscherz! Die Heise-Meldung ist schon einige Tage alt! Wie Heise weiter schreibt, sei es für Ulrich Wilhelm sogar denkbar, „dass der Axel-Springer-Verlag Inhalte beisteuere.“ Würden dann „Leistungsschutzrecht für Presseverleger“-Probleme auch bei der Super-Mediathek-Verlinkung entstehen? Und dürfte man seinen Werbeblocker eingeschaltet lassen, wenn man auf die Super-Mediathek zugreift? Und müßte man via seinem Rundfunkbeitrag auch noch ungewollt den Axel-Springer-Verlag finanzieren?