Dienstag, 28. September 2010

Keltenmuseum Hochdorf

Einen Tag nach der Speyer-Tour vorletzte Woche haben wir eineinhalb Stunden Keltenmuseum in Eberdingen-Hochdorf vor einen anderen Termin gequetscht. Ich weiß, so wird man kein Vorbild als Kulturgenießer. Und für die mangelnde Vorbereitung wurden wir gleich sonderausstellungsmäßig bestraft: Am Aufbau von „Mit Hightech auf den Spuren der Kelten“ wurde gerade gewerkelt, die Ausstellung ging erst am 19.9.2010 mit einem „Keltischen Sonntag“ los (das Programm ist derzeit noch beim Förderverein des Keltenmuseums einsehbar). Das hätte sich organisieren lassen.

Keltenmuseum Hochdorf

Ich will trotzdem schnell weitermachen und ohne aufwendiges Nachsurfen beschreiben, was wir uns in der Kürze angesehen haben. Das Nachsurfen kommt aber spätestens nach einem weiteren Hochdorf-Termin mit detaillierteren Erkundungen. Die Websuche müßte ich dort fortsetzen, wo ich bei der Heuneburg aufgehört habe. Hochdorf liegt wie die Heuneburg in einem Gebiet mit relativ vielen bekannten Großgrabhügeln. Nur daß bei der Heuneburg die Heuneburg selbst das Zentrum mit den meisten Großgrabhügeln ist, im Fall Hochdorf ist das der Hohenasperg, und das in Hochdorf gefundene Grab liegt ein ganzes Stück vom Hohenasperg entfernt.

Keltenmuseum Hochdorf

Hochdorf ist ja vor allem durch dieses von Grabräubern nicht geplünderte Grab bekannt geworden. Wobei der Grabhügel als solcher nicht mehr zu erkennen war und nur durch herausgepflügte Steine entdeckt wurde. Die Funde waren eine archäologische Sensation, manches wurde in dem Zusammenhang erstmalig entdeckt, manches blieb weltweit einmalig, wie die Kline, auf die der Leichnam gelegt wurde. Außer durch die Funde wurden auch wichtige Erkenntnisse durch den Nachbau mit orginalgetreuem Material in alter Technik gewonnen, die Grabkammer im Keltenmuseum ist auf diese Weise mit Repliken ausgestattet worden.

Grabkammer Keltenmuseum Hochdorf

Die Bewegkraft des Sensationsfunds von 1978 - Ausstellungen in Stuttgart, Köln und Paris mit der Grabkammer als Mittelpunkt sollen zusammen 600000 Besucher gehabt haben - hat zum Bau des 1991 fertiggestellten Museums 400 m vom Fundort entfernt durch die Gemeinde Eberdingen geführt. Die Architektur des Keltenmuseums ist stark auf diesen Grabfund ausgerichtet. Der Metallbogen stellt eine Abstraktion des Grabhügels dar, die Grabkammer ist im Keller in der passenden Position zum gedachten Grabhügel.

Rekonstruktion eines keltischen Gehöfts beim Keltenmuseum Hochdorf

Das Keltenmuseum wurde im Bereich einer früheren keltischen Siedlung gebaut, die durch eine großflächige Grabung erforscht wurde. Die Ergebnisse führten zu dem keltischen Gehöft im Außenbereich des Museums. Rekonstruiert wurde ein Wohnhaus, ein Grubenhaus, ein Speicher, ein Erdkeller und ein Garten.

Keltischer Garten beim Keltenmuseum Hochdorf

Das Grubenhaus ist im vierten Bild rechts vor dem Wohnhaus zu sehen. Der Speicher ist auf diesem Bild ganz links und der Erdkeller befindet sich unter dem Dach zwischen Speicher und Wohnhaus. Grubenhäuser wurden als Werkstätten für Metall- oder Webarbeiten verwendet. Im Garten findet man kurze Stücke Flechtzaun und Palisade, die nach Grabungsbefund auch in der Keltensiedlung zum Schutz vor Tieren verwendet wurden. Die Pflanzen im Garten sollen dort archäobotanisch nachgewiesen sein. Diese Informationen habe ich jetzt aus dem Heft „Daheim bei den Kelten. Dokumentation des Nachbaus eines keltischen Gehöftes in Hochdorf“ (an der Kasse für 2 Euro). Die Angaben zu den Ausstellungen aus dem Heft „Keltenmuseum Hochdorf“ (3,50 Euro).

Grabhügelrekonstruktion Hochdorf

Im Museum gibt es Texttafeln zu den außen beispielhaft rekonstruierten Gebäudetypen, außen haben wir aber sehr wenig Text vorgefunden. Nebst dem Texte kaufen oder speichern müssen Sie im Museum auch noch einen Film über den Grabfund ansehen - haben wir auch gemacht, waren angeblich nur 20 Minuten. Nach dem Museum und dem Keltengehöft wären noch zwei Sachen zu besichtigen: Auf jeden Fall der am Fundort wiederaufgeschüttete Grabhügel. Und zuhause habe im Buch „Archäologie erleben“ gesehen, daß es im Hügelgräberfriedhof im nahen „Pfaffenwäldle“ einen Schauhügel gibt.

Grabhügelrekonstruktion Hochdorf

Selbst wenn wir es gewußt hätten, hätte es für beides nicht mehr gereicht. Zum „Pfaffenwäldle“ muß man in die entgegengesetzte Richtung. Zum Großgrabhügel geht es in Richtung Osten um den Friedhof dazwischen herum. Man kann ein paar Meter Fußweg sparen und dort am Friedhofsparkplatz parken. Der Grabhügel ist mit einer informativen Texttafel ausgestattet und frei zugänglich, kann also auch unabhängig vom Museum besucht werden.

Grabhügelrekonstruktion Hochdorf

Also auf die Liste: Alles noch mal mit mehr Zeit ansehen. Das „Pfaffenwäldle“ nicht auslassen. Das Landesmuseum Stuttgart besuchen und sehen, was dort an Orginalen aus Hochdorf ausgestellt wird. Den Keltenweg ansehen, ob sich das günstig mit weiteren Zielen, und die Website des Keltenmuseums, ob sich das mit interessanten Terminen verbinden läßt. Und jetzt noch vielen Dank nach Hochdorf an die Museumsleiterin Frau Dr. Simone Stork für die Erlaubnis, meine auf dem Museumsgelände gemachten Fotos in das Internet einzustellen! Und dann Feierabend.

Mittwoch, 22. September 2010

Speyer

Letzte Woche waren wir auf einem kleinen Familienausflug in Speyer. Zur Auswahl standen Technik Museum, Sea Life und Amazonen-Ausstellung. Gewählt wurde in der genannten Reihenfolge, auf die ersten beiden Ziele haben wir uns aufgeteilt und als Initiator der Speyer-Idee konnte ich mich nicht allein in die Amazonen-Ausstellung abseilen.

Speyerer Dom

Zu den „Geheimnisvollen Kriegerinnen“ sind ja ganz schnell zum Ausstellungs-Start am 5.9.2010 Medienberichte erschienen, wie hier die Suche nach „Amazonen“ und „Speyer“ bei Google-News zeigt. Da muß ich jetzt nicht auch noch etwas dazu sagen, stattdessen will ich kurz auf das Ausstellungsumfeld eingehen.

Kaiser- und Mariendom zu Speyer


Speyer zählt wegen der Gründung durch die Römer zu einer der ältesten Städte Deutschlands. Besonders bekannt ist Speyer seit dem Mittelalter durch den Speyerer Dom. In ihm wurden mehrere Kaiser und Könige begraben, er steht seit 1981 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Der Bau des Doms ging nach der Wikipedia offenbar ganz auf die salischen Kaiser zurück - den Speyerern ihr Projekt kann es kaum gewesen sein, es soll zu dieser Zeit nur 500 gegeben haben.

Domkirche St. Maria und St. Stephan Speyer

Heute hat die Stadt zwar 100mal mehr Einwohner, aber die Kleinräumigkeit ist noch als Besonderheit von Speyer geblieben. Wir konnten unsere Entscheidung bis zum Treffpunkt am Parkplatz „Festplatz“ offen lassen. Von dort sind es 5-10 Minuten Fußweg zum Dom, zur Amazonen-Ausstellung, zu Sea Life und zum Technik-Museum. Dazu wäre noch das gute und preisgünstige Mittagessen in dem vor dem Dom liegenden Stadtzentrum zu erwähnen, und der Parkplatz hat für den Tag auch nur 2 Euro gekostet.

Amazonen-Ausstellung Speyer

Das Historische Museum der Pfalz, in dem derzeit die Amazonen-Ausstellung stattfindet, scheint für die Pfalz eine ähnliche Libero-Funktion zu haben wie die Münchner Archäologische Staatssammlung für Bayern: was an Funden nicht bei einer Institution vor Ort hängenbleibt, das landet bei diesen Museen. Jedenfalls hatte ich wegen den zahlreichen Verweisen auf Speyer bei Rheinzabern und Herxheim diesen Eindruck. Deshalb hätte mich letzte Woche mehr als die Amazonen-Sonderausstellung interessiert, was von diesen Funden in der Dauerausstellung gelandet ist.

Amazonen-Ausstellung Speyer

Ich bin da sogar schon einmal durchgerauscht, das ist aber lange her und damals hatte ich weniger Hintergrund bei den alten Sachen. Das war 1993 anläßlich der Sonderaustellung „Götter, Menschen, Pharaonen - 3.500 Jahre ägyptische Kultur“. Was mich damals beeindruckt hat und mir heute noch in Erinnerung ist: ein breites, sehr gut mit der Ausstellung abgestimmtes Shop-Angebot. Das ging von einem niederpreisigen ich glaube „Memnon-Bier“ über einen Druck auf Papyrus im niederen zweistelligen DM-Bereich bis zu einem goldenen Ankh-Anhänger für glaube ich etwa 200 DM. Und ich glaube die Ankh-Anhänger konnte man damals nicht so einfach in Kaufhäusern finden wie heute. Weiter waren sogar die nahen Schaufenster vor dem Dom bezugnehmend auf die Ausstellung dekoriert.

Letzte Woche bin ich noch einmal zurückgelaufen um stichprobenartig ein paar Schaufenster zu kontrollieren, da habe ich aber nichts gesehen. Muß es auch nicht, es kann ja gut sein, daß das zuviel Aufwand war. Aber zwischenzeitlich habe ich an anderer Stelle schon Shop-Angebote bei Sonderausstellungen gesehen, die wirkten nicht nur nicht inspiriert, die wirkten, als ob man sich überhaupt nicht um Inspiration bemüht hätte. Und mehrere unterschiedliche Teile wie Ausstellung, Shop-Angebot und die Koordination mit Schaufenster-Besitzern zu einem Ganzen zusammenzufügen, ist dann noch eine ganz andere Sache, das muß man erst mal können.

Montag, 20. September 2010

Befestigte Bronzezeit-Siedlung bei Bernstorf / Kranzberg wird weiter erforscht

Nach einer letzten Donnerstag erschienenen Pressemitteilung der Universität Frankfurt hat am 23. August 2010 eine neue Grabungskampagne zur Erforschung der bronzezeitlichen Befestigung von Bernstorf begonnen. Die neuen Ausgrabungen werden von Prof. Dr. Rüdiger Krause vom Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt geleitet. Die Pressemitteilung bezeichnet das Forschungsobjekt als „größte bronzezeitliche Befestigung nördlich der Alpen“ und zählt sie „zu den wertvollsten und ertragreichsten Anlagen der Bronzezeit“.

Bernstorf gehört zur Gemeinde Kranzberg, die Gemeinde Kranzberg wiederum liegt in der Nähe von Freising, und Freising liegt im S-Bahn-Netz gut erreichbar nördlich von München an der Isar.

Meinen ersten Blog-Eintrag zu Bernstorf mit einigen weiterführenden Links habe ich im Januar geschrieben.

Ein kleines Update zum damaligen Eintrag findet sich in meiner Besprechung der Ausstellung „Karfunkelstein und Seide“. Das ursprünglich für 2010 angekündigte „Bronzezeit-Bayern Museum Kranzberg“ soll erst Anfang 2011 geöffnet sein. Außerdem hatten wir die sensationellen Goldfunde und das Bernsteingesicht seinerzeit in der Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung München vorgefunden.

Auf der Webseite von www.museen-in-bayern.de ist die Museumsöffnung ab Anfang 2011 immer noch der aktuelle Stand. Aber schon dieses Jahr konnte seit April an wenigen Sonn- und Festtagen sowie nach Vereinbarung die „schon jetzt bestehenden Sammlung“ besichtigt werden. Bei diesen Einschränkungen glaube ich jetzt nicht, daß damit auch die Ausstellungsstücke in der Archäologischen Staatssammlung gemeint sind.

Schließlich zu Bernstorf noch der Hinweis auf meinen Eintrag über vernetzte Erdwerke. Da ging es auch um mögliche regionale Verbindungswege nach Bernstorf entlang der Amper und in durch das Hachinger Tal.

Freitag, 10. September 2010

Termin-Rückblick

Jetzt geht es vor allem um Berichte von den im Juni-Eintrag „Verschiedene Freiluftveranstaltungen“ angekündigten Veranstaltungen, plus noch etwas Drumherum.

Von der damaligen Terminliste stehen ja noch Veranstaltungen aus: Morgen und übermorgen die Römertage in Haltern am See und am Sonntag ein Keltenfest am Ipf (hier Infos zum Programm in Haltern und am Ipf). Eine Woche später am 19.9. das Keltenfest in Landersdorf bei Thalmässing und am 25. und 26. September 2010 die Römertage 2010 beim Limesmuseum Aalen. Nach den Römern kommen die Kelten wieder und machen am 16. Oktober mit einer Nacht der keltischen Feuer in Asparn/Zaya und am 23./24.10.2010 mit einer Samhain-Feier in Gabreta den Abschluß.

Am nächsten Sonntag ist auch Tag des offenen Denkmals 2010. Erdweg (liegt ziemlich nahe München, ich war aber auch noch nie dort) hat einen interessanten Programmpunkt zum Nachtragen: „Dr. Dominik Härtl wird zum Tag des offenen Denkmals im Huttermuseum in Erdweg über die Essgewohnheiten und Tischmanieren der alten Römer berichten“. Näheres bei www.merkur-online.de.

Und ein Hinweis auf die Kommentare zu meinem Denkmal-Tag-Eintrag: Der Text zum Treffpunkt bei Deisenhofen soll ok sein, aber ich rätsele weiter. Und Simon Kahnert weist auf das von mir unterschlagene Beiprogramm bei der Loipfinger Schanze hin. Wenn er das schreibt, dann wissen wir jetzt, daß sich der Besuch dort auch hinsichtlich der historischen Darsteller lohnt!

Bei Simon Kahnert ist auch auf seinen neuen Blog „Geschichte erLeben“ hinzuweisen. Da wir bei den Terminen sind, geht mein Link gleich auf seine Terminkalender-Vorstellung. Termine gut zugreifbar auf die Website bringen und fortlaufende Blog-Einträge passen ja nicht so gut zusammen. Simon Kahnert hat das Problem jetzt so gelöst, daß er einfach den Kalender unter seinen aktuellen Blogeintrag stellt.

Schließlich noch einmal Simon Kahnert mit seinem Bildern vom Keltenfest im Archäologischen Museum Kelheim. Das Keltenfest fand vom 30.7. bis zum 1.8.2010 statt.

Das Römerfest in Carnuntum hatte am 12. und 13. Juni stattgefunden, kurz vor meinem Termin-Eintrag, ich hatte dann erst die „Gladiatoren - Kämpfer der Arena“ am 21./22.08.2010 erwähnt. Renatus war beim Römerfest und hat einen kurzen Bericht mit einem Link zu Fotos in das Mittelalterforum gestellt.

Bei dem Gladiatoren-Termin sollte eigentlich die Truppe von Dr. Marcus Junkelmann die Attraktion sein. Nach den ausführlichen Berichten zu schließen, hat nicht nur mich mehr das Regensburger Gladiatorenexperiment interessiert. Die haben vom 2.-15.8. in Carnuntum so eine Art Trainingcamp gehabt mit Übungskämpfen am Nachmittag. Training und Übungskämpfe können in Youtube-Videos besichtigt werden. In dieser Youtube-Ecke findet man weitere Videos von Carnuntum.

Carnuntum hat es auch mit den Links www.carnuntum.co.at und www.carnuntum-db.at in die Webtipps der Computer-Zeitschrift c't geschafft. Die drehbaren 3d-Ansichten aus der Datenbank sind vielleicht einmal ganz interessant im Zusammenhang mit 3d-Fernsehern. Wäre nett, wenn auch die 3d-Scans im Netz zugreifbar wären, die heute die Archäologen von ausgegrabenen Villen oder Amphitheatern machen können. Dann könnten Schulklassen in einer anderen Ecke der Welt das alles umgehend mit ihrem 3d-Fernseher im Unterricht verwenden.

Vom 13.-15.08.2010 war das „große Römerspektakel Brot & Spiele 2010“ in Trier. Dazu gibt es einen dpa-Bericht auf inFranken.de, und der Trierische Volksfreund setzt sich unter dem Titel „Der Kaisersohn landet im Staub der Arena“ mit der Aufführung von „Der Kampf des Herkules“ auseinander und zieht unter dem Titel „20.000 Menschen sehen Brot und Spiele“ eine Bilanz des Römerspektakels.

Am 14. und 15. August 2010 war auch das Römerfest 2010 im Freilichtmuseum Hechingen-Stein. Hier die Artikel im Schwarzwälder Bote, im Schwäbischen Tagblatt, im Reutlinger General-Anzeiger und das Youtube-Video über die Schlacht der Römer gegen die Alamannen.

Unter dem Titel „Hadern mit Jupiter“ schreibt die Badische Zeitung über das Römerfest Augusta Raurica vom 28. und 29. August 2010 in Augst am Rhein. Gehadert wurde mit Jupiter wegen dem Wetter, das Wiesen matschig und Gladiatoren-Fußböden zu glitschig für ordentliches Kämpfen werden ließ.

Der Samstag an dem Wochenende muß wohl schlimmer gewesen sein, am Sonntag sah es beim Kampfwagenrennen 2010 in Straubing doch ganz ordentlich aus, hier ein Bericht des Regional Fernsehen Landshut. Eine ganze Linksammlung zu den Wagenrennen-Veranstaltungen in Straubing, München und Pfaffenhofen gibt es hier bei Facebook.

Schließlich noch die Berichte des Schwarzwälder Boten und des Südkuriers vom Römerfest Hüfingen am letzten Wochenende.

Donnerstag, 9. September 2010

Volkshochschul-Termine und Veranstaltungen der Gesellschaft für Asiatische Kunst und Kultur

Generell der Hinweis, daß jetzt wieder überall im Land die Zeit der Anmeldungen für das Volkshochschul-Wintersemester ist. In München kann man seit letztem Montag die Kurse sichten und buchen.

Das Finden macht Schwierigkeiten. Wenn man eine Sprache lernen will, dann kann man auf der Website das Programm anklicken und sich dort unter „Sprache“ die Sprache aussuchen und das ganze Angebot schön sortiert durchsehen. Die zu meinem Blog passenden Vorträge oder Exkusionen dagegen sind über das Programm verteilt, und leider geht die „Suche“ nicht nach „graue Vorzeit bis Spätantike“.

Sowieso habe ich mit der „Suche“ meine Probleme, ich habe die schon letztes Jahr in meinem VHS-Hinweis zum Sommersemester-Programm „Vergangenheitsausflug via Volkshochschule“ geschildert. Deshalb lasse ich Sie jetzt auch wie beim letztjährigen Herbstprogramm im Stich und werde nicht einmal ausprobieren, ob mittlerweile die „Volltextsuche“ so funktioniert, wie ich das von einer Volltextsuche erwarten würde.

Als kleine Hilfestellung noch der Hinweis auf meinen Eintrag mit Empfehlungen zum Sommersemester. Man kann daraus entweder Stichwörter oder Namen nehmen und in der Suchmaske ausprobieren, oder in die Programmabschnitte hineinsehen, wo die Kurse im Sommersemester angeboten wurden.

Übrigens finden Sie im „Vergangenheitsausflug“-Eintrag schon ein Loblied auf den gestern wieder bei den EAF-Terminen erwähnten Herrn Dr. Frank Stefan Becker. Hintergrund war kein Münchner Klüngel, sondern wirklich sein Rom-Vortrag. Wobei man hinzufügen sollte, daß er da so einen netten und freundlichen Eindruck gemacht hat, daß wir uns nach dem schönen Vortrag noch nachhängen ließen und ihn nach Tipps für unseren Sizilien-Urlaub gefragt haben...

Jetzt noch die Veranstaltungen der Gesellschaft für Asiatische Kunst und Kultur e.V.. Am 30. September 2010 steht der Vortrag an „When East meets West: Die Philosophie des Advaita-Vedanta und Neuplatonismus“, am 25.11. geht es um „Die Meroiten in Nubien. Neue Forschungen zu einer antiken Kultur und Schrift im Niltal“. Vortragsort ist das Staatliche Museum für Völkerkunde München, der Unkostenbeitrag ist unterschiedlich gestaffelt. Den Tipp habe ich aus der Mitgliederzeitschrift des EAF.

Mittwoch, 8. September 2010

EAF-Termine

Letztes Jahr habe ich von einer Buchpräsentation von Dr. Frank Stefan Becker berichtet. Wenn Sie so etwas auch einmal miterleben wollen, dann kommen Sie am 13. Oktober 2010 zum Euro-Arabischen Freundschaftskreis e.V. (EAF) in das Münchner „Zunfthaus“!

Dr. Frank Stefan Becker liest dieses Mal kurze Passagen aus seiner neuesten Erzählung „Der Blinde von Bagdad“, die in der jüngst im Aufbau-Verlag als Taschenbuch erschienenen Anthologie „Die dreizehnte Stunde“ enthalten ist. Vorlage der Erzählung ist wieder ein geschichtliches Ereignis, nämlich die Eroberung Bagdads 1258 durch die Mongolen.

So wie ich das bei Dr. Frank Stefan Becker kenne, ist das Fiktionale immer möglichst nah an den recherchierten geschichtlichen Fakten orientiert, der literarische Teil dann im Vortrag gut kombinierbar mit einer Erläuterung des geschichtlichen Umfelds und das alles unterlegt mit Reisebildern des Autors.

Wer noch einen Blitzstart schafft, dem bietet der EAF heute abend auch Geschichte und Reisebericht ohne Fiktionales mit einem Vortrag von Edda Voigtsberger über „Eine Reise durch den nördlichen Sudan“ an: „Neben den monumentalen Zeugnissen der Vergangenheit erleben wir den sudanesischen Alltag einst und jetzt.“

Der dritte Vortrag betrifft uns hochaktuell: „Die beste Medizin für Afghanistan“ von Dr. med. Matthias Angrés am 10.11.2010. „Ziviler Wiederaufbau am Beispiel des French Medical Institute for Children (FMIC) in Kabul“. Da ist kein Stichwort „Geschichte“ dabei, aber da wäre auch ich daran interessiert lieber etwas zur derzeitigen Lage zu hören.

Schließlich noch ein literarischer Abend am 23. November 2010 in der Seidl-Villa mit einer Lesung von Salim Alafenisch aus seinem Roman die „Feuerprobe“. Salim Alafenisch wird musikalisch von Baher Regeb auf der Chanoun begleitet.

Alle Veranstaltungen sind aus der Mitgliederzeitschrift „Panorama“ des EAF, die mir der EAF in Folge meines letztjährigen Berichts regelmäßig zusendet. Aus Urlaubsgründen hängt die Website mit der Aktualisierung hinterher, aber mit Zustimmung des EAF darf ich Ihnen die Daten und ein „Gäste willkommen“ weitergeben!

Abgesehen vom literarischen Abend in der Seidl-Villa finden die Vorträge im Münchner Zunfthaus statt und der Eintritt ist frei. Diese Treffen sind ab 19 Uhr, der Beginn der Vorträge um 20 Uhr. Um sich vor dem Vortrag etwas unterhalten und ggf. etwas zum Essen bestellen zu können empfehle ich früher zu kommen als ich letztes Jahr und sich irgendwo dazuzusetzen.

Die Kosten für den literarischen Abend in der Seidl-Villa standen im „Panorama“ nicht dabei. Machen Sie sich diesbezüglich und wegen eventuellen Vortragsänderungen vor den Veranstaltungen auf der Website des EAF kundig!

Montag, 6. September 2010

Nachschlag zur bayerischen Leistungsschau

Am nächsten Sonntag geht in der Münchner Archäologischen Staatssammlung die bis zum 12.9. verlängerte Ausstellung „Karfunkelstein und Seide - Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit“ zuende. Ich hatte im März unter dem Titel „Bayerische Leistungsschau“ über die Ausstellung geschrieben und im April auf die Ausstellungsverlängerung hingewiesen.

Die Verlängerung dieser Ausstellung verlief für mich sehr befremdlich. Was einerseits daran lag, daß die Staatssammlung stark in meinem Fokus war - bei anderen Museen hätte ich diese Zwischenschritte gar nicht mitgekriegt - und daß ich zudem eigene Erwartungen hinein phantasiert hatte und das was dann wirklich passierte damit abglich.

Von dem vom 4.7. auf den 12.9.2010 verschobenen Ende las ich im April auf der Website der Gemeinde Unterhaching. Auf dem Gebiet der Gemeinde Unterhaching wurden die Funde gemacht, die jetzt im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Die Ausstellungsverlängerung habe ich dann im Blog-Eintrag „Karfunkelstein und Seide verlängert“ weiter gegeben. Toll, passt, dachte ich mir. Die Erinnerungen an die Medienberichte zur Ausstellungseröffnung Ende Januar waren ja noch frisch, daran läßt sich mit einer breiten Streuung dieser Verlängerung wegen des „großen Erfolgs“ anknüpfen. Und aus dem Katalog hatte ich ausdrücklich kenntlich gemachte offene Punkte in Erinnerung, zu denen man vielleicht zur Jahresmitte Ergebnisse nachreichen könnte um das Interesse wachzuhalten.

Eigentlich war mein Gedanke nicht so falsch, nach Irmtraut Heitmeiers „Rezension von Karfunkelstein und Seide. Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit“ in der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte soll „eine wissenschaftliche Publikation“ „nach Abschluss der Bearbeitung noch 2010 folgen“. Nur habe ich bislang nicht mitbekommen, daß man versucht hätte mit solchen Nachlieferungen das Ausstellungsinteresse wach zu halten.

Irritierend war aber vor allem, daß sich hinsichtlich der Information über die Verlängerung nichts tat. Die einzigen Webseiten mit dem neuen Ausstellungsende blieben die von Unterhaching und mir. Ich habe dann von einer notwendigen und noch ausstehenden „Genehmigung“ gehört, ohne deren Vorlage möglicherweise Unterhaching vorgeprescht ist. Wie ich mitbekommen habe lag die aber dann vor, ohne daß sich daraufhin gleich etwas im Internet tat.

Die ersten Änderungen bei anderen Webseiten hinsichtlich der Ausstellungsverlängerung habe ich am 2.7.2010 mitbekommen, zwei Tage vor dem ursprünglichen Ausstellungsende! Da hatte ich auch noch zuviel Phantasie: ich habe mir gedacht, wenn sie damit bis zum letzten Drücker warten, dann kommt ein großer Schlag, alle Webseiten mit Ausstellungsdaten kriegen eine Nachricht und stellen alle gemeinsam um.

So wie ich das gesehen habe lief das aber so ab, daß erst die Daten im Münchner Museumsportal und auf der Website der Archäologischen Staatssammlung geändert wurden und andere Webseiten nach und nach nachzogen. Manche auch nicht, www.muenchen.de hat immer noch den 4.7. als Ausstellungsende drin, www.munichx.de glaubt „Diese Veranstaltung ist leider schon vorbei!“ und wer bei www.kulturpur.de via „Karfunkelstein“ nach der Veranstaltung sucht, der kriegt unter den Ausstellungslink ein „bereits abgelaufen“.

Was ich mir gegenwärtig vorstelle (ist vielleicht auch falsch?): die Beteiligten von der Archäologischen Staatssammlung sind hinsichtlich dem Internet ziemlich unambitioniert. Mit der richtigen Litfaßsäule wäre man vielleicht ganz gut informiert gewesen. Gestern bin ich an einer mit einem auf das Ausstellungsplakat aufgeklebten Verlängerungshinweis vorbei geradelt.

Donnerstag, 2. September 2010

Tag des offenen Denkmals 2010

Kleine Unterbrechung meiner Sizilien-Serie für ein paar Terminsachen.

Übernächsten Sonntag, am 12. September 2010, steht in Deutschland der „Tag des offenen Denkmals“ an. Das Programm finden Sie hier: www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Der „Tag des offenen Denkmals“ ist der deutsche Beitrag zu den „European Heritage Days“. In der Schweiz entsprechen unserem Denkmal-Tag die „Europäischen Tage des Denkmals“, sie finden am 11. und 12. 9. 2010 statt und das Programm gibt es auf dieser Website: www.nike-kultur.ch. Österreich hat den „Tag des Denkmals“, er ist erst am 26. September 2010 und das Programm finden Sie unter tagdesdenkmals.at.

Die Suche nach den einzelnen Programmpunkten ist auf der deutschen Website verglichen mit dem letzten Jahr wieder etwas geändert worden. Man kann aber statt der neuen Navigation auch die letztjährige benutzen, das ist eine gute Idee.

Bei der bundesweit angebotenen Vielzahl der interessanten Programmpunkte will ich Ihnen jetzt nicht die eigene Suche abnehmen. Hinweisen will ich jedoch auf einige lokale Ziele in München und Umgebung, die schon in meinem Blog vorgekommen sind. Im diesjährigen Programm gibt es dazu gleich mehrere Angebote:

Beim Programmpunkt zu Oberhaching „Römerstraße und Keltenschanze“ mit „Teilstück der Römerstraße Via Julia Augsburg-Salzburg, spätkelt. Vierecksschanze, Besichtigung des Straßenabstieges ins Gleissental“ könnte es sich um den Straßenabstieg handeln, dessen Bild ich dem Bericht über die „Ausstellung Karfunkelstein und Seide“ beigefügt habe. Und als Keltenschanze läge dann die im Laufzorner Holz nur ganz wenig entfernt. Rätseln läßt der Treffpunkt „Dietramszeller, Übergang Tölzer Straße“. An die Stelle, auf der sich gegenwärtig in der neuen Suche das Symbol für „archäologische Plätze“ befindet oder die bei der alten Suche angezeigt wird, wenn man die Karte hochklickt, an die Stelle glaube ich als Treffpunkt nicht.

Die „ca. 100 m südwestl. der Bahnüberführung“ lassen mich eher auf die Infotafel der Doppelkeltenschanze auf der anderen Seite des Gleißentals tippen. Von dort herunter wäre man aber auch schnell wieder durch den Römerstraßen-Hohlweg auf der anderen Seite hoch und bei der Keltenschanze im Laufzorner Holz. Wenn es so wäre, dann wäre das auch in einem Dreieckskurs mit der S-Bahn-Haltestelle Deisenhofen zu machen. Wenn Sie sich dafür interessieren, dann sollten Sie entweder wegen dem Treffpunkt bei den angegebenen Telefonnummern anrufen oder das besser verstehen als ich.

Beim nächsten Programmpunkt ist das Ziel klar: „Grünwald, Römerstraße mit Schanze“. Hatte ich im Eintrag „Römerschanze bei Grünwald“. Der angegebene Treffpunkt „bei Abstieg der Via Julia ins Isartal ca. 300 m nördl. der Frundsbergstr. mit Weg ins Esterholz" ist gut findbar, wenn Sie auf Google Maps nach „Straßlach, Frundsbergstraße" suchen. Diese Frundsbergstraße nach Westen bis zum Ende fahren, dann kommen Sie an einen rechtwinklig anstoßenden Waldrandweg, und den dann die angegebenen „ca. 300 m nördlich" (bzw. nordöstlich). Das Ergebnis deckt sich auch mit der Stelle, wo in der neuen Navigation das Symbol für den „archäologischen Platz“ ist.

Bei nächsten Programmpunkt sollte auch alles klar sein: „Keltenschanze, 82131 Gauting Buchendorf". „Wanderung entlang der Römerstraße ausgehend von Keltenschanze bei Buchendorf, durch Forstenrieder Park zum hist. Eichelgarten u. zurück, Erläuterungen zu antiken Relikten, ca. 6 km Wegstrecke, Dauer 2,5 Std., mit Dr. Martin Pietsch, Landesamt für Denkmalpflege". Jedenfalls ein super Ausflug. Aber wenn ich schaue wo sie das Symbol auf der Karte eingetragen haben... also orientieren Sie sich bei der Suche nach der Keltenschanze auf der Karte vielleicht lieber an meinen Blogeinträgen.

Die Keltenschanze Buchendorf hatte ich schon in „Buchendorf am Vatertag" und „Von Forsthaus Kasten nach Buchendorf". Das Wanderziel Eichelgarten hatte ich schon in „Via Julia für Anfänger" und „Spaziergang zum Eichelgarten".

Noch ein kleiner Schlenker zu den Erdinger Kelten: der seinerzeit erwähnte Harald Krause führt übernächsten Sonntag stündlich durch die Keltische Viereckschanze Loipfing.

Abschließen will ich wie im letzten Eintrag über Agrigent mit der Lola Montez. Dazu müssen wir zurück nach München-Harlaching in das Lola-Montez-Haus, „auch königl. Liebesnest" genannt. Dort gibt es am „Tag des offenen Denkmals“ laut Programm ebenfalls stündliche Führungen.

Die Texte der einzelnen Programmpunkte sind via „bisheriger Navigation" wie folgt zu finden: über Anklicken von Bayern, dann im Fall Lola Montez München, bei Grünwald und Oberhaching Kreis München, bei der Buchendorfer Keltenschanze Kreis Starnberg, bei der Keltenschanze Loipfing der Kreis Erding.