Am nächsten Sonntag geht in der Münchner Archäologischen Staatssammlung die bis zum 12.9. verlängerte Ausstellung „Karfunkelstein und Seide - Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit“ zuende. Ich hatte im März unter dem Titel „Bayerische Leistungsschau“ über die Ausstellung geschrieben und im April auf die Ausstellungsverlängerung hingewiesen.
Die Verlängerung dieser Ausstellung verlief für mich sehr befremdlich. Was einerseits daran lag, daß die Staatssammlung stark in meinem Fokus war - bei anderen Museen hätte ich diese Zwischenschritte gar nicht mitgekriegt - und daß ich zudem eigene Erwartungen hinein phantasiert hatte und das was dann wirklich passierte damit abglich.
Von dem vom 4.7. auf den 12.9.2010 verschobenen Ende las ich im April auf der Website der Gemeinde Unterhaching. Auf dem Gebiet der Gemeinde Unterhaching wurden die Funde gemacht, die jetzt im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Die Ausstellungsverlängerung habe ich dann im Blog-Eintrag „Karfunkelstein und Seide verlängert“ weiter gegeben. Toll, passt, dachte ich mir. Die Erinnerungen an die Medienberichte zur Ausstellungseröffnung Ende Januar waren ja noch frisch, daran läßt sich mit einer breiten Streuung dieser Verlängerung wegen des „großen Erfolgs“ anknüpfen. Und aus dem Katalog hatte ich ausdrücklich kenntlich gemachte offene Punkte in Erinnerung, zu denen man vielleicht zur Jahresmitte Ergebnisse nachreichen könnte um das Interesse wachzuhalten.
Eigentlich war mein Gedanke nicht so falsch, nach Irmtraut Heitmeiers „Rezension von Karfunkelstein und Seide. Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit“ in der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte soll „eine wissenschaftliche Publikation“ „nach Abschluss der Bearbeitung noch 2010 folgen“. Nur habe ich bislang nicht mitbekommen, daß man versucht hätte mit solchen Nachlieferungen das Ausstellungsinteresse wach zu halten.
Irritierend war aber vor allem, daß sich hinsichtlich der Information über die Verlängerung nichts tat. Die einzigen Webseiten mit dem neuen Ausstellungsende blieben die von Unterhaching und mir. Ich habe dann von einer notwendigen und noch ausstehenden „Genehmigung“ gehört, ohne deren Vorlage möglicherweise Unterhaching vorgeprescht ist. Wie ich mitbekommen habe lag die aber dann vor, ohne daß sich daraufhin gleich etwas im Internet tat.
Die ersten Änderungen bei anderen Webseiten hinsichtlich der Ausstellungsverlängerung habe ich am 2.7.2010 mitbekommen, zwei Tage vor dem ursprünglichen Ausstellungsende! Da hatte ich auch noch zuviel Phantasie: ich habe mir gedacht, wenn sie damit bis zum letzten Drücker warten, dann kommt ein großer Schlag, alle Webseiten mit Ausstellungsdaten kriegen eine Nachricht und stellen alle gemeinsam um.
So wie ich das gesehen habe lief das aber so ab, daß erst die Daten im Münchner Museumsportal und auf der Website der Archäologischen Staatssammlung geändert wurden und andere Webseiten nach und nach nachzogen. Manche auch nicht, www.muenchen.de hat immer noch den 4.7. als Ausstellungsende drin, www.munichx.de glaubt „Diese Veranstaltung ist leider schon vorbei!“ und wer bei www.kulturpur.de via „Karfunkelstein“ nach der Veranstaltung sucht, der kriegt unter den Ausstellungslink ein „bereits abgelaufen“.
Was ich mir gegenwärtig vorstelle (ist vielleicht auch falsch?): die Beteiligten von der Archäologischen Staatssammlung sind hinsichtlich dem Internet ziemlich unambitioniert. Mit der richtigen Litfaßsäule wäre man vielleicht ganz gut informiert gewesen. Gestern bin ich an einer mit einem auf das Ausstellungsplakat aufgeklebten Verlängerungshinweis vorbei geradelt.
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