
Oberstimm ist besonders durch den Fund von zwei römischen Militärschiffen bekannt geworden. Das gilt über die archäologische Welt hinaus - der kleine Wikipedia-Eintrag zu Oberstimm fand die Schiffe auch erwähnenswert. „Mein“ im Blog-Eintrag Wege zu den Kelten erwähnter Archäologe hatte die Schiffe auch im Kopf, als er noch nach Oberstimm wollte. Das war 2003, zur Vorgänger-Infotafel haben wir uns durchgefragt. Mittlerweile gibt es den BayernViewer-denkmal, mit ihm kann man das betreffende Gebiet finden („Uferbefestigung und Schiffe der frühen Römischen Kaiserzeit, Siedlung der Römischen Kaiserzeit.“, Denkmalnummer D-1-7234-0736), hinfahren, an den betreffenden Straßen eine Runde drehen und kommt dann an der neuen Infotafel vor dem Kindergarten vorbei.
Wie man im BayernViewer-denkmal sehen kann, ist Oberstimm ziemlich großflächig rot überdeckt. Der Kindergarten befindet sich im Bereich des ehemaligen Kastells, die Straße davor mit der Infotafel müßte nach der Infotafel im Bereich des Kastellgrabens gelegen haben. Bild 2 wurde von dieser Straße aus aufgenommen. Die Schiffe wurden nahe beim Kastell gefunden, nach der Infotafel am östlichen Ufer der antiken Brautlach. Der Fundort müßte im Bild 2 etwa im hinteren Bereich des dort zu sehenden LKWs gewesen sein, die Schiffsrichtung um 90° gegenüber dem LKW gedreht.

Die auf der Infotafel erwähnte „archäologische Sensation“, die Hebung der beiden Schiffe im Jahre 1994, entfaltet heute ein sehr publikumswirksames Nachwirken. Die ausgegrabenen Schiffe sind seit Eröffnung des Kelten- und Römermuseum in Manching zu sehen, hier die Informationen zu den Schiffen auf der Museumsseite. Äußerst publikumswirksam sind die Nachbauten der gefundenen Römerschiffe, wobei allerdings sowohl die „Lusoria Rhenana“, die nächstes Wochenende in Eining zu sehen sein soll, als auch die Regensburger „Regina“, die kürzlich auf dem Großen Brombachsee unterwegs war (Mixed Links, zweiter Teil), die Mainzer Römerschiffe als Vorlage haben. An den Oberstimmer Schiffen hingegen orientiert ist die Hamburger „Victoria“. Auf der Website der „Victoria“ sind mehrere Videos verlinkt, auf denen das Schiff in Aktion und Verantwortliche des Projekts im Interview zu sehen sind. Hier das zur wissenschaftlichen Bedeutung des Oberstimmer Funds besonders interessante Interview mit Prof. Dr. Christoph Schäfer. Bücher für die weitere Vertiefung gibt es auch schon, hier Links zu einer Sammelrezension von Sven Günter und einer Rezension von Mario Ziegler bei H-Soz-u-Kult.
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