Samstag, 19. Februar 2011

3d-Film über die Chauvet-Höhle von Werner Herzog

Heute habe ich mitbekommen, daß Werner Herzog auf der Berlinale seinen Film „Cave of Forgotten Dreams“ vorstellt. Der Film ist, das entnehme ich dem Berlinale-Blog von perlentaucher.de (den Blog-Eintrag dort ein Stück nach unten scrollen), ein für den US-History-Channel entstandener 3-D-Film über die Chauvet-Höhle. Bei Past Horizons gibt es einen Trailer. Und die zahlreichen Artikel der Zeitungs-Online-Ableger via Google News.

Ich hoffe, man muß den ganzen Film nicht die dem Trailer unterlegte Musik anhören, das halte ich nicht durch. Für mich könnte man aus solchen Filmen auch das „making of“ heraushalten. Mich würde jetzt nicht so sehr interessieren, wie schwer es gewesen ist, in der Höhle filmen zu dürfen, wann Werner Herzog zum ersten Mal eine 3d-Kamera in der Hand gehalten hat oder was er an dem Tag zum Frühstück gegessen hat.

Jedenfalls aber ein Film über die Bilder, und das finde ich schon mal gut. Die Bilder irritieren mich zutiefst. Ich stelle mir Kulturleistungen irgendwie pyramidal aufeinander aufbauend vor. Oder vielleicht bei der Malerei kegelförmig mit mir ziemlich weit unten. Wie konnte sich so eine Stufe da oben bei einer kleinen Bevölkerung ausbilden? Und wie konnten sie Typen wie mich davon fernhalten, sich in den Höhlen auch zu verewigen?

Ich hätte schon Probleme, die diversen Tiere in den richtigen Proportionen in den Kopf zu bekommen. Sicher ist man aber damit aufgewachsen immer aufzupassen, von wo man seine Fleischbrocken bekam. Und später mußte man wissen, wo man seinen Speer hinwirft. Vermutlich haben auch Farben im täglichen Leben eine Rolle gespielt, man hat sich angemalt und vielleicht auch gegenseitig mit Anblastechniken wie in der Höhle von Pech Merle bepunktet. Das war die einzige Höhle, wo ich das vor Ort gesehen habe. Immer etwas im Zweifel, ob diese Werke wirklich echt und so alt sind - ich glaube sonst wäre ich nur noch mit weichen Knien dort herumgelaufen. Aber mit so einer Kombination von Grundtechniken, die allgemein bekannt waren, ist es vielleicht wirklich erklärbar.

Noch drei Links: München hat ja schon lange seine eigene Altamira-Höhle. Ist eigentlich nur ein dunkler Raum im Deutschen Museum mit Bänken an der Wand. Da geht man rein und setzt sich hin und wartet, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, und schaut sich die Decke an. Es gibt die Sammlung Wendel, ich zitiere das verlinkte Neanderthal-Museum: „Die Sammlung Wendel ist weltweit das größte Bildarchiv zur franko-kantabrischen Höhlenkunst aus der Hand eines Fotografen.“ Schließlich noch ein Link ohne Bezug zu Höhlenbildern, aber weil er ganz aktuell ist und auch mit einer Cave zu tun hat: Skull in Underwater Cave May Be Earliest Trace of First Americans.

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