Donnerstag, 20. Februar 2020

Markt Indersdorf

Am letzten Sonntag hatte ich absehbar in Markt Indersdorf etwas Auslauf und mir für diese Gelegenheit den Bayerischen Denkmal-Atlas angesehen. Dort fällt gleich die auf Markt Indersdorf und das Kloster zulaufende Römerstraße (Denkmalnummer: D-1-7634-0070, „Straße der römischen Kaiserzeit (Teilstück der sog. Isartalstraße)“) und die große Rotfläche im Bereich des Klosters Indersdorf in das Auge. Die Information zur Kloster-Rotfläche ist in ein Bodendenkmal D-1-7634-0086, ein Baudenkmal D-1-74-131-31 und ein Ensemble E-1-74-131-1 unterteilt.

Trasse der ehemaligen Römerstraße in Markt Indersdorf
Trasse der ehemaligen Römerstraße in Markt Indersdorf

Die rote Linie der Römerstraße läuft aktuell im Bayerischen Denkmal-Atlas aus östlicher Richtung durch den Wald und über das Feld links in Foto 1 kommend auf die andere Seite des auf Foto 1 zu sehenden Kreisels zu. Die Römerstraßen-Linie hält sich vom Kreisel aus neben der Maroldstraße bis etwa zum Krankenhaus (etwa beim roten Schild in Foto 2). Ab dem Krankenhaus kommt die Rotmarkierung bis zum Kloster auf der Maroldstraße zu liegen und trifft beim Kloster auf die Zwiebelturm-Ecke in Foto 4, woraufhin noch kleiner Straßenfortsatz nach Südwesten abknickt. Ob das ein Hinweis darauf ist, daß sich hier auch ein römerzeitliches Zentrum befand?

In der Wikipedia ist aktuell ein um 1700 entstandener Kupferstich von Michael Wening eingebunden. Auf dem Kupferstich kann man die heutige Straßenführung der Maroldstraße weg vom Kloster nachvollziehen. In Markt Indersdorf gibt es südlich des oberen Bereichs der Maroldstraße beim Kreisel eine „Römerstraße“ und eine Straße am „Am Keltenhang“. Die „Römerstraße“ liegt ein bisschen unter der Rotmarkierung im Bayerischen Denkmal-Atlas, daß dieser neuzeitliche Name einen lokalgeschichtlichen Bezug hat ist damit klar. Aber da die Rotmarkierung der alten Römerstraße gut zu den Geländeverhältnissen passt, dürften hier auch die alten Kelten „am Hang entlang“ durch sein.

Trasse der ehemaligen Römerstraße in Markt Indersdorf
Trasse der ehemaligen Römerstraße in Markt Indersdorf

Mein Auslauf war zeitlich beschränkt. Ich habe vorab die Fotos von der Klosterkirche gesehen und wäre gerne noch etwas hinein gesessen, das klappt dann ein anderes Mal. Da hätte ich dann aber sowieso keine Fotos machen wollen. Für die im Vergleich zu dem, was man schon im Netz findet, zu erwartendenden Ergebnisse, rentiert es sich vermutlich nicht nachzusuchen, ob man da fotografieren und die Fotos im Blog veröffentlichen darf.

Kloster Indersdorf
Kloster Indersdorf

In das Augustiner Chorherren Museum wollte ich nicht hinein, es hier aber doch durch meine Erwähnung und Verlinkung unterstützen. „Das Augustiner Chorherren Museum wurde im Oktober 2014 eröffnet und wird ehrenamtlich geführt. Das Museum ist einzigartig in der bayerischen Museumslandschaft, deshalb wurde es auch im Jahr 2015 mit dem Bayerischen Museumspreis, den die Kulturstiftung der Versicherungskammer auslobt, ausgezeichnet.“

Zum Museum gibt es einen Audioguide, aus dem man sich einzelne Hörstücke anhören kann: „Audioguide Markt Indersdorf - Hörstücke“. Ich finde die freie Zugreifbarkeit der Hörstücke gut. Dadurch geht kein einziger potentieller Museumsbesucher verloren, es werden nur neue Interessenten gewonnen, die sich Markt Indersdorf, das Kloster oder das Museum einmal selbst ansehen wollen.

Alpenblick über Arzbach und München hinweg
Alpenblick über Arzbach und München hinweg

Abschließend ein Blick über Arzbach und München auf die Alpen. Die an dem Tag mögliche Fernsicht haben wir erst auf der Rückfahrt nach München mitbekommen, als wir über die Kuppe oberhalb von Arzbach sind.

Dienstag, 11. Februar 2020

Hofmarkschloss Pasing

Vom Hofmarkschloss Pasing selbst ist nur noch sehr wenig übrig. Heutzutage dürfte eher die von dem ehemaligen Wasserschloss gebliebene Insel überraschen, die man keine 100 Meter südwestlich des Pasinger Marienplatzes finden kann.

Hofmarkschloss / Wasserschloss Pasing

Das an Stelle des Hofmarkschlosses Pasing auf der Insel sichtbare Gebäude soll laut „Alle Burgen“ aus der Zeit eines Bierausschankes im 19ten Jahrhundert stammen. Vom Hofmarkschloss sind Reste des Unterbaus des Turmes erhalten. Bei „Alle Burgen“ kann man sich Gemälde der Burg ansehen. Via Bildersuche im Netz kann man auch Fotos von den Unterbauresten finden.

Hofmarkschloss / Wasserschloss Pasing

„Alle Burgen“ bietet unterhalb seiner Lage-Information mehrere Kartendienste an. OpenStreetMap scheint mir gerade etwas missverständlich. Der Klostergarten befindet sich nicht auf der Insel, sondern die Insel ist nach meinem aktuellen Stand Teil des Klostergartens der Congregatio Jesu. Läuft man auf der südlich vorbeiführenden Straße „Am Klostergarten“ vorbei oder schaut sich ein Luftbild an, sieht man die schön gepflegten Beete östlich der Insel. Es soll in jüngerer Vergangenheit Gespräche gegeben haben, um die Insel vielleicht allgemein zugänglich zu machen. Ich empfehle bei Interesse selbst wegen der aktuellen Stände nachzusuchen. Ich will eventuelle Entwicklungen hier nicht nicht durch Updates nachvollziehen, sondern lieber ein paar Jahre warten und mir bei späterer Gelegenheit ansehen, was aus der Insel geworden ist.

Hofmarkschloss / Wasserschloss Pasing

Zu der Insel gibt es auf Pasing kreuz & quer in „Ein Spaziergang durch die Pasinger Geschichte“ einen Podcast. Pasing hatte ich anläßlich einer Ausgrabung an der Josef-Retzer-Straße Ecke Georg-Jais-Straße im Blog. Auf Pasing kreuz & quer gibt es zu dieser Ausgrabung eine größere Fotoserie.

Hofmarkschloss / Wasserschloss Pasing

Hinter „Alle Burgen“ steht offenbar sehr viel gute Arbeit. Die „Drehorte und Filmkulissen“ in „Alle Burgen“ habe ich getestet. Mir wurde einmal gesagt, daß Schloss Favorite Drehort von einem Märchenfilm war. Welcher Film das war, kann ich mir natürlich nicht merken. Also frage ich in das Wohnzimmer rüber und kriege die Antwort „Der Froschkönig“. Ich vergleiche mit den „Drehorten und Filmkulissen“ in „Alle Burgen“ und es stimmt!

Hofmarkschloss / Wasserschloss Pasing

Scrollt man beim Hofmarkschloss Pasing in „Alle Burgen“ über die „Lage in“-Onlinekarten hinaus weiter nach unten, dann sieht man eine eingebundene Reliefansicht des BayernAtlasses. Nach eingehender Betrachtung des Inselreliefs kann man diese Reliefansicht in Richtung auf das in meinem letzten Eintrag über die „Grabhügel bei Grafrath“ behandelte Hügelgräberfeld bewegen und sieht, daß man in dem Fall das dort beschriebene Grabhügel-Finde-Problem innerhalb der Waldfläche weitgehend lösen könnte. D.h. dieses Reliefansicht-Angebot sollten wir uns merken, da wird uns tatsächlich manchmal sehr gut geholfen.