Donnerstag, 31. Januar 2019

6 Montagsvorträge ab 11. Februar 2019 und andere Münchner Veranstaltungen

Ab 11. Februar 2019 bietet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wieder Montagsvorträge an. Der Eintritt ist zwar frei, es ist aber eine Anmeldung über die Münchner Volkshochschule unter Nennung der Kursnummer erforderlich. Die Themen der Vorträge und die genauen Modalitäten entnehme man einem aktuell auf der Startseite des Landesamts für Denkmalpflege verlinkten pdf.

Diese Woche habe ich mal meine alten Einträge von Anfang 2010 gesichtet. Zu den Montagsvorträgen gab seinerzeit auch schon ein pdf, das habe ich an meinem nicht mehr funktionierenden Link gemerkt. Der Link tief zu den Veranstaltungshinweisen der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. funktionierte ebenfalls nicht mehr. Die Gesellschaft für Archäologie wies damals laut meinem Text sowohl auf die Landesamt-Montagsvorträge als auch auf „weitere Veranstaltungen übersichtlich nach bayerischen Regionen geordnet auf ihrer Website hin“.

Bei der Gesellschaft für Archäologie finde ich aber aktuell fast nichts für den Münchner Raum, vielleicht legen die noch nach. Ich erinnere mich u.a. an damals aufgelistete Universitätsvorträge, und in den letzten Wochen sind Hinweise auf solche Vorträge auch an mir vorbeigetwittert. Seinerzeit habe ich mal länger erfolglos auf den Webseiten mehrerer Universitätsinstitute nach den genauen Modalitäten gesucht. Sind externe Besucher überhaupt erwünscht? Aktuell bin ich auf dasselbe Problem gestoßen, auf die Kürze war da nichts zu sehen und nach meinen damaligen Erfahrungen wollte ich mir das weitere Nachsuchen sparen. Das Aufschreiben von Modalitäten ist ja eigentlich eine sehr einfache Übung, siehe das Landesamt, wenn die universitären Angaben da sparsam sind wird es eine Ursache haben.

2010 habe ich Anfang März noch ziemlich massiv mit Veranstaltungshinweisen nachgelegt, den größten Teil hatte ich aus dem Münchner Volkshochschulprogramm herausgepickt. Dieses Programm durchzusehen kann ich weiterhin empfehlen. „Das neue Gesamtprogramm Frühjahr/Sommer 2019 erscheint am 1. Februar – online und gedruckt“. Damals hatte ich auch die Empfehlung drin, ggf. bei den angrenzenden Volkshochschulen nachzusehen. Und das damals neue Museumsportal München ist ebenfalls eine Empfehlung geblieben. Man spart sich für die Veranstaltungen der Münchner Museen das Abklappern der einzelnen Museumswebsites.

Freitag, 25. Januar 2019

Zwei Forstenrieder-Park-Filme im BR Fernsehen

An den letzten beiden Sonntagen war im BR Fernsehen eine zweiteilige Sendung über den Forstenrieder Park zu sehen. Ich gebe die ausführlichen Titel mit unterlegtem Link wieder, dann kann man ggf. selbst mittels den Titeln suchen, wenn die Filme über den Link nicht mehr zugreifbar sind:

„Der Forstenrieder Park - Vom Winter zum Sommer“ und „Der Forstenrieder Park - Vom Sommer zum Herbst“

Wildschwein-Frischlinge beim Wildpark-Eingang Parkplatz Unterdill an der Forstenrieder Allee
Wildschwein-Frischlinge beim Wildpark-Eingang Parkplatz Unterdill an der Forstenrieder Allee

Vom Start der beiden Sendungen habe ich erst etwas via einem Zuruf aus dem Wohnzimmer mitgekriegt. Dann ein paar Tage später beim Einstellen meines letzten Eintrags via den Blog-Zugriffszahlen. Passenderweise war das Hexenhäusl das Highlight, das für Neuankömmlinge im Blog vielleicht besonders kryptisch ist. Ich hatte mit dem Verweis auf meine Anfahrtsschwierigkeiten relativ viel personalisiert, die Bemerkung mit den uralten Hügelgräber im Forstenrieder Park und mit den dazugehörigen Siedlungen war stark auf den Blog bezogen. Und einen ziemlich komprimierten Kommentar zur Medienarbeit hatte ich am Schluß auch noch drin.

Wildschwein-Frischlinge beim Wildpark-Eingang Parkplatz Unterdill an der Forstenrieder Allee
Wildschwein-Frischlinge beim Wildpark-Eingang Parkplatz Unterdill an der Forstenrieder Allee

Zum Hexenhäusl-Text die erläuternde Bemerkung, daß ich davon ausgehe, daß die noch vorhandenen Hügelgräber Siedlungen anzeigen und daß es einige solcher Grabhügelstellen im Park gibt. Man kann sich mittels dem Bayerischen Denkmal-Atlas ansehen, wo sich die Hügelgräber/Grabhügelfelder im Park befinden. Interessant ist, daß die häufig aus der Bronzezeit stammenden Grabhügel bisweilen in späteren Kulturen weitergenutzt wurden. Man kann auch Kombinationen von Grabhügeln mit den viel später entstandenen eisenzeitlichen Keltenschanzen finden. Das betrifft etwa die Buchendorfer Keltenschanze, wo sich ein Grabhügelfeld in Richtung auf Forst Kasten befindet, oder die Keltenschanze Kreuzpullach auf der anderen Isarseite mit noch wesentlich näher bei der Schanze befindlichen Hügelgräbern.

Wildschwein-Frischlinge beim Wildpark-Eingang Parkplatz Unterdill an der Forstenrieder Allee
Wildschwein-Frischlinge beim Wildpark-Eingang Parkplatz Unterdill an der Forstenrieder Allee

Die später als die Keltenschanzen entstandene Römerstraße durch den Forstenrieder Park wiederum führt bei Buchendorf und auf der anderen Isarseite bei der Keltenschanze im Laufzorner Holz direkt an einer Keltenschanze vorbei. Bei Buchendorf macht sie einen einen Knick direkt an der Keltenschanze. Übrigens macht die Römerstraße auch knapp vor Ende des Forstenrieder Parks in Richtung Osten einen Knick, dessen Ursache meines Wissens bislang noch nicht erklärt wurde. Die abgeknickte Römerstraße führt dann hinunter zum Isarübergang, geradeaus käme man aber zu einem Pullacher Grabhügelfeld.

Freitag, 18. Januar 2019

In Raum und Zeit verloren gegangene Römersoldaten

2014 hatte ich hier über den „Eagle of the Ninth“ von Rosemary Sutcliff geschrieben. Den Hintergrund dieses Buches bildet die seinerzeitige Vermutung, daß die römische Legio VIIII Hispana zwischen 115 und 120 in Kämpfen in Britannien untergangen ist. Diese Vermutung lässt sich aber laut der Wikipedia heute nicht mehr hinreichend begründen.

Es gibt aber tatsächlich Fälle, in denen den Römern eine größere Zahl von Soldaten fern der Heimat mit einem weitgehend unbekanntem Schicksal abhanden gekommen ist. In der Schlacht von Edessa (Nordmesopotamien, im Südosten der Türkei) ging im Frühjahr 260 gegen die persischen Sassaniden laut Wikipedia die komplette Armee von 70000 Mann verloren. Römische Gefangene tauchten in persischen Überlieferungen beim Bau des Staudamms Band-e Kaisar in Schuschtar und der Brücke von Dezful wieder auf. Diese bekannten Schicksale verwendete Frank Stefan Becker als Hintergrund in seinem Roman „Der Abend des Adlers“.

53 v. Chr. ist es in der Nähe von Edessa für die römischen Soldaten in der Schlacht bei Carrhae gegen die Parther zu einer vergleichbaren Katastrophe gekommen. Laut der Wikipedia erhielt der römische Kaiser Augustus 30 Jahre später „die bei Carrhae verlorenen Feldzeichen sowie einige überlebende Kriegsgefangene zurück“. Der etwa 75 Jahre nach der Schlacht geborene Plinius der Ältere berichtete laut der Wikipedia, daß 10.000 römische Kriegsgefangene nach der Schlacht bei Carrhae von den Parthern nach Margiana (Merw, im heutigen Turkmenistan) gebracht wurden und dort beim Bau der Stadtmauer Fronarbeit leisteten.

Das kann man im Abschnitt „Hypothetischer Kontakt zu Lande“ des Wikipedia-Artikels über die „Römisch-chinesischen Beziehungen“ nachlesen, weil es einen dazu passend interpretierten chinesischen Bericht von der Schlacht von Zizhi (36 v. Chr. bei Taras, Kasachstan) gibt, in dem eine Gruppe von mehr als einhundert Fußsoldaten erwähnt wird, die in einer „Fischschuppen-Formation“ kämpften. Nach einer auf Basis der Kampfformation und des Namens der späteren Ansiedlung der Gefangenen aufgestellten Hypothese des „britisch-amerikanischen Sinologen Homer Hasenpflug Dubs von 1941“ kämpften in dieser Schlacht nämlich einige über Margiana nach Zhizhi gelangte römische Überlebende der Schlacht von Carrhae und wurden nach der Schlacht von Zhizhi in das „chinesische Dorf Liqian im heutigen Yongchang umgesiedelt.“ Diese Hypothese wird aber heute „aufgrund von kritischen Bewertungen historischer Quellen und DNA-Analysen der Dorfbewohner abgelehnt“.

Von Matthew Bossons gab es nun aktuell eine Coverstory in den Zeitschriften „That’s Beijing“, „That’s Shanghai“ und „That’s PRD“ unter dem Titel „Lost in Time: The Vanished Roman Legion of Ancient China“. Er berichtet darin von einem Besuch im Ansiedlungsgebiet. Nichts Neues hinsichtlich der alten Römer, für diese Geschichte gibt es keine zusätzlichen Belege. Aber der Artikel beschreibt, wie man versucht, interessierten Touristen trotzdem etwas zu bieten. Den Titel der Coverstory mag man unter demselben Vorzeichen sehen - es ist ja ausdrücklich von einer relativ kleinen Anzahl von Soldaten in dieser Kampfformation die Rede, nicht von einer Legion. Ulrike Hecker, über die ich die freie Zugreifbarkeit des Artikels mitbekommen habe, scheint trotzdem sehr interessiert, also werden wir vielleicht auch mal in ihrem Bambooblog einen Besuchsbericht finden.

Die herumschwirrenden westlichen Gene, die man bislang der Seidenstraße zuspricht, lassen ja vielleicht noch eine große Hintertür offen. Wobei man nicht auf römische Soldaten beschränkt wäre. Seit ein paar Jahren gibt es die konkurrierende Hypothese, daß es sich um keine römische, sondern um eine griechische Kampfformation gehandelt habe: „Descendants of Alexander the Great's army fought in ancient China, historian finds“. Und „Li-chien“ könne nach diesem Artikel nicht nur „Rome“ oder „Roman“, sondern ebenso „Alexandria“ oder andere Regionen des nichtchinesischen Westens bezeichnen.