Dienstag, 25. September 2012

Moosbronn

Auf dem ersten Bild des Blog-Eintrags über den Mauzenstein war ganz rechts in der Mulde schon ein wenig von der Ortschaft Moosbronn zu sehen. Hier ist als erstes Bild eine Aufnahme von Moosbronn vom Juni 2006 eingestellt. Aus der Gegenrichtung, von oberhalb der Mulde und ein wenig um den Mahlberg herum. Der Anstieg im Hintergrund des Bildes führt zum Mauzenstein, die gelichtete Stelle ist aber nicht die Drachenflugrampe, die liegt höher weiter rechts.

Moosbronn

Abgesehen vom ersten Bild sind alle Aufnahmen von Moosbronn und vom Mauzenstein in den beiden Blog-Einträgen an einem Tag in diesem September gemacht. An dem Tag wollte aber keine Sonne auf Moosbronn scheinen, wenn ich es vor der Kamera hatte.

Moosbronn

Moosbronn ist ein Marien-Wallfahrtsort. Die Wikipedia zieht zur Entstehung zwei Geschichten zusammen, die ich kenne. In der einen konnte ein Mann seinen den Mahlberg herunterrollenden Wagen nur noch durch ein „Maria hilf“ stoppen, in der anderen Geschichte gab es eine Quelle (den heutigen Lindenbrunnen) mit einer mächtigen Linde, in deren Stamm ein Marienbild gefunden wurde. Auf einem nahegelegenen Platz sind dann sonderbare Feuer niedergefahren. Die wurden als Zeichen interpretiert, dort eine Kapelle zu errichten, in der man das Marienbild zur Verehrung aufstellen konnte. Woraufhin das Holz der Linde und das Wasser heilkräftig wurde. Nach diesen beiden Geschichten wurde zunächst eine Holzkirche von „den Leuten im Tal“ errichtet, in der Wikipedia-Variante war der Bauernknecht dafür verantwortlich, in der Variante der Erzdiözese Freiburg hat sein Herr eine erste Kapelle errichtet. In dem Gebiet wurde gegen Kriegsende noch gekämpft, das Stadtwiki Karlsruhe erwähnt Schäden durch Artilleriebeschuss am steinernen Nachfolgebau.

Moosbronner Lindenbrunnen

Jedenfalls spielt je nach Legende die Linde und der Brunnen eine besondere Rolle und die Kirche ist tatsächlich nur etwa 60 Meter vom Lindenbrunnen entfernt. Folgt man den Legenden, hat sich die christliche Vereinnahmung der Quelle aber erst im 17. Jahrhundert abgespielt. Und die Besiedelung des Nordschwarzwaldes zwischen Rhein, Alb und Murgtal soll erst ab dem christlichen Spätmittelalter erfolgt sein. Also eine Kontinuität zu einem vorgeschichtlichen Kultort wäre schwer zu konstruieren. Wobei ich aber davon ausgehe, daß Vorzeitler, die den Mauzenstein kannten, auch über diese in der Nähe liegenden Quellen Bescheid wußten.

Die letzten beiden Bilder sind von der Münchner Glyptothek und von der goldenen Athene, die zur Ausstellung „Die Unsterblichen – Götter Griechenlands“ vor den Antikensammlungen aufgestellt wurde. Mit den Fotos will ich einen Hinweis auf die 14. Lange Nacht der Münchner Museen am 20. Oktober 2012 verbinden. Ich war letzten Sonntag mit meiner Mutter in der Unsterblichen-Ausstellung, da waren schnell eineinhalb Stunden weg. Den kleineren Teil der Ausstellung in der Glyptothek haben wir uns nicht mehr angesehen. Länger hängen bleiben ist vielleicht nicht die beste Strategie in der Münchner Museumsnacht. Man muß auch sehen, daß man wahrscheinlich nicht bis zum Ende der Nacht durchhält, siehe der von uns vor zwei Jahren festgestellte dünne Besuch ab Mitternacht.

Münchner Glyptothek

Gerade im Fall von Antikensammlungen und Glyptothek bietet sich wegen den geringen Eintrittspreisen entweder ein Sonntagsbesuch zu einem bzw. zwei Euro für beide Häuser oder ein Besuch für wenig mehr Geld unter der Woche in Verbindung mit einer kostenlosen Führung an. Also vielleicht sollte man in der Museumsnacht nicht tiefer einsteigen, sondern alles mal abklappern, was man sowieso besuchen wollte aber dann doch jahrelang nicht mehr hingekommen ist? Und sich von Event zu Event durchhangeln, um das Interesse wachzuhalten? Die MVV-Benutzung könnte auch ein gewichtiges Argument sein, je nachdem woher man kommt.

Goldene Athene vor Münchner Antikensammlungen

Abschließend noch der Hinweis auf die aktualisierten News von Werner Lang. Ende August und im September ist einiges dazugekommen, u.a. eine längere Fotostrecke von den Römertagen am Limes-Kastell Pohl.

Freitag, 21. September 2012

Der Mauzenstein

Ein Foto des Mauzensteins hatte ich schon im Blog-Eintrag über Stephan Gröschlers „Kraftvolle Orte“. Der Mauzenstein liegt im Nordschwarzwald oberhalb des Murgtales auf einem Höhenzug, von dem man bis in das Rheintal blicken kann.

Panorama von einer Drachenflugrampe in der Nähe des Mauzensteins

Im genannten Blog-Eintrag konnte man einen etwas dunstigen Blick vom nahen Bernstein in Richtung Rheintal werfen. Der Bernstein liegt westlich des Mauzensteins. Hier ist im ersten Bild ein Panorama aus vier Fotos von einer nördlich von Bern- und Mauzenstein in ähnlicher Höhe liegenden Drachenflugrampe zu sehen. Das Murgtal befindet sich links im Panorama und endet zur Mitte hin in das Rheintal. Rechts neben der Mitte ein Geländesattel hinüber zum Mahlberg, der Turm auf dem Mahlberg ist eher nicht mehr erkennbar. Das Gebiet hin zur Mulde auf der rechten Seite des Mahlbergs entwässert in die Moosalb, die dann nach einigen Kilometern bei Fischweier in die Alb mündet. Wer sich an den Siedlungen orientieren will: vorne rechts sieht man Althof, dahinter in der erwähnten Mulde liegt Moosbronn und darüber sind Häuser von Freiolsheim zu sehen.

Mauzenstein am ansteigenden Weg im Hintergrund der Wegekreuzung

Der Mauzenstein liegt von Jungwald umgeben ein Stück unterhalb der südlich von ihm gelegenen Kuppe des Mauzenbergs. Die Situation kann man sich mit dem zweiten Bild zusammen mit dem Luftbild von Google Maps veranschaulichen.

Mauzenstein

In Google Maps sieht man nordwestlich vom Mauzenstein eine Wegkreuzung, ein Stück weiter habe ich Bild 2 aufgenommen. Auf Bild 2 sieht man im Vordergrund eine eher ebene Fläche. Dann steigt der Hang an auf dem der Mauzenstein liegt, eine seiner Ecken ist im Hintergrund erkennbar. Die Ringe sind nur auf der Oberseite und auf der südwestlichen Seite des Steins zu sehen. An der südwestlichen Seite führt heute der Weg vorbei. Wenn es eine Schauseite gegeben hat und das die südwestliche war, dann hätte man in Richtung Osten bei abgeholztem Wald eine Fernsicht gehabt.

Mauzenstein

Insbesonders bei einem klaren Himmel müßte das Szenario beeindruckend gewesen sein, wenn man sich eine nächtliche Veranstaltung mit beleuchteten Schalen/Näpfen/Ringen vorstellt. Aber wie der Stein genutzt wurde ist Spekulation. In der Wikipedia finden sich verschiedene Deutungen der Schalensteine. Im Falle des Mauzenstein geht die Deutung in Richtung Sternbilddarstellung. Ein Schild gibt an „Man nimmt an, daß der Stein in der Frühzeit der Besiedlung dem Astralkult (Verehrung der Gestirne) diente“.

Mauzenstein

Bei den Schalen/Näpfen/Ringen soll es sich um eine Abbildung des Großen Bären/großen Wagen in der Richtung handeln, wie er am Winterhimmel um Mitternacht zu sehen ist. Wenn es so ist, dann müßte es mit astronomischen Kenntnissen einfach sein, die Schalen den Sternen zuzuordnen.

Mauzenstein

Ich habe beim Surfen keine solche Zuordnung gefunden. Also werde ich mal selbst versuchen, den Großen Bären am Winterhimmel zu erkennen, und irgendwann geht es dann zur genaueren Napf-Vermessung wieder hoch zum Mauzenstein. Das ausgeklappte Metermaß diente bei diesem Besuch nur der besseren Veranschaulichung der Größenverhältnisse. Der Mauzenstein ist über 2 Meter breit und mehr als 4 Meter lang, die großen Schalen haben einen Durchmesser von 20 cm.

Donnerstag, 6. September 2012

Nochmal Denkmaltag

Nochmal der Hinweis auf den Tag des offenen Denkmals 2012. Archäologie Online hat bundesweit einige Veranstaltungen ausgesucht.

Wer gerne Kultur- und Baudenkmäler fotografiert und mit den Fotos nicht gleich selbst eine Blog-Karriere starten will, kann mit den gewonnenen Schätzen beim Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments 2012 teilnehmen. Für die Besitzer passender Smartphones gibt es zum Wettbewerb eine Wiki Loves Monuments Android app.

Es lohnt sich, in einem größeren Radius im Denkmaltag-Programm nachzusuchen. Manche Veranstaltungen lassen sich zu einem Paket verbinden - ich hatte im letzten Eintrag über Open Access die Kombination von Eining, Abensberg, Kelheim und Essing erwähnt. Manche Ziele sind nur am Denkmaltag für die Allgemeinheit geöffnet, etwa der römische Ziegelbrennofen von Karlsruhe-Grünwinkel. Ich habe nur durch das Programm mitbekommen, daß es von dem noch Reste gibt und wo die sich befinden. Und manchmal hat man große Veranstaltungen auf dieses Wochenende gelegt - beim neuen Schutzhaus und römischen Küchen- und Heilkräuter-Lehrgarten der Villa Rustica Peiting gibt es am Wochenende ein zweitägiges Fest mit Porcetta, römischem Essen und verschiedenen Vorführungen.

Auf der Heuneburg finden am Sonntag ebenfalls mehrere Veranstaltungen statt, darunter eine Führung zu den aktuellen Grabungen. Derzeit gibt es noch ein super 15-minütiges Interview zur Heuneburg mit Prof. Dr. Dirk Krausse in der ZDF-Mediathek. Ich weiß nicht, ob ich so einen Link überhaupt bringen soll - wenn die 7-Tage-Regel gilt, dann wird der Beitrag morgen depubliziert.