Freitag, 25. November 2016

Achterlacke und Königseichen im Forstenrieder Park

Die Achterlacke (oder nach dem Schild vor Ort „8er-Lacke“) hatte ich schon 2011 in zugefrorenem Zustand im Blog. Die beiden damals gezeigten Bilder habe ich hier noch einmal eingefügt.

Achterlacke (8er-Lacke) im Forstenrieder Park
Achterlacke (8er-Lacke) im Forstenrieder Park
Achterlacke (8er-Lacke) im Forstenrieder Park

Die anderen Fotos entstanden vor ein paar Tagen. Die Aufnahmegründe war dieses Mal das zu einer Radtour einladende warme Wetter und ein frühes müdes Gefühl in den Oberschenkeln im Bereich U-Bahn-Haltestelle Fürstenried West. Ich bin dann noch via Maxhofstraße auf die Strecke Richtung Eichelgarten / Buchendorf gerollt und habe mich mit mir auf einer Sitzbank auf dieses Ausweichziel geeinigt.

Achterlacke (8er-Lacke) im Forstenrieder Park Achterlacke (8er-Lacke) im Forstenrieder Park

An der 8er-Lacke und bei den Königseichen gibt es ebenfalls Sitzbänke, sogar welche mit Tisch. Die kann man als Rastplatz einplanen. Bei den Königseichen können sich manche ganz gut von einer Eiche zur anderen treiben lassen und ewig Zeit mit denen verbringen. Ja, ich halte schöne alte Eichen auch für richtige Sehenswürdigkeiten. Ansonsten sind Achterlacke und Königseichen aber jetzt nicht so die Knaller. Aber alle bayerischen Königstreuen müssen hier natürlich einmal gewesen sein!

Königseichen im Forstenrieder Park
Königseichen im Forstenrieder Park

Wo sich die Achterlacke befindet kann man sich via diesem Link auf der Karte seiner Wahl ansehen. Auf der Karte sollte in geringer Entfernung südwestlich von der Lacke eine Lichtung erkennbar sein. Das ist die Lichtung an der die Königseichen stehen, die 1858 zu Ehren der Bayernkönige Ludwig I. und Max II. in Form der Anfangsbuchstaben der Königsnamen L und M gepflanzt wurden. Die Buchstaben sollen etwa 80 Meter groß und trotz zwischenzeitlicher Aufforstung noch heute aus der Luft erkennbar sein.

Königseichen im Forstenrieder Park
Königseichen im Forstenrieder Park
Königseichen im Forstenrieder Park

Die 8er-Lacke geht ebenfalls auf die Zeit des Königreichs Bayern zurück. Das Wasser für die Lacke kam über eine Leitung von der Isar. Die Wasserleitung soll trotz Baus der Garmischer Autobahn bis in die jüngste Vergangenheit funktioniert haben. Allerdings laut Wikipedia zuletzt mit über 90 % Verlust. „Daher war der Brunnen ab Sommer 2010 außer Funktion und die Achterlacke nur spärlich oder gar nicht mit Wasser gefüllt. Inzwischen (Stand Sommer 2014) sind Achterlacke und Brunnen wieder in Betrieb. Gegenüber findet sich ein Waldspielplatz.“ Irgendwie scheint man eine Möglichkeit gefunden zu haben, den Wasserfluss dauerhaft wiederzubeleben, also das Wasser läuft noch. Den Waldspielplatz hatte ich nicht im Kopf, sonst wäre ich auf der anderen Seite noch reingelaufen und hätte von dem auch ein Foto gemacht.

Sonntag, 20. November 2016

Hans Giffhorns Chachapoya-Hypothese in Telepolis

Beim nächtlichen lockeren Herumsurfen bin ich mal erst in einem Krieg zwischen griechischen Städten in der Wikipedia und später in Ausschnitten eines Karthager-Buchs in Google Books gelandet. Bei dem Städtekrieg haben die Wissenschaftlernden aus spärlichen Texthinweisen unsicher versucht die jeweiligen Verbündeten festzustellen. Es soll auch Stimmen geben, die den ganzen Krieg in Frage stellen. Aber ich denke, das mit den Textanalysen kann eine ganz vernünftige Arbeit sein. Was soll man machen, wenn man sonst nichts hat? Das Wissen wird hoffentlich vermehrt und ist vielleicht nach dem Auffinden neuer Texte oder bei der Interpretation von Ausgrabungenergebnissen enorm hilfreich.

Die Ausschnitte aus dem Karthager-Buch sah ich kritischer. Es gab Bezüge auf einen antiken Geschichtsschreiber, dem der Autor mal glaubte und mal nicht. Es gab Aussagen zu Zusammenhängen von Bevölkerung, Wirtschaft und Militär, deren Basis für mich nicht erkennbar wurde. Solche Aussagen sind im Zusammenhang mit den Ressourcenproblemen in den Punischen Kriegen ja heiß. Anläßlich der Karlsruher Karthager-Ausstellung 2004/2005 hatte ich in aktuell erschienenen Artikeln nichts dergleichen gelesen und es kam mir vor, als hätte das früher erschienene Buch und das damalige relativ weite Hinauslehnen hinsichtlich großer Zusammenhänge in den späteren Artikeln keinen Niederschlag gefunden. Der Autor schien nach kurzem Googeln auch mittlerweile als Professx andere Schwerpunkte zu haben.

Das waren meine damaligen, nächtlichen Eindrücke. Meine Probleme mit dem Buch können auch gut am ausschnittsweisen Lesen in Google Books und am schlechten Erinnern des früher über die Karthager Gelesenen gelegen haben. Aber nimmt man jetzt den schlechten Fall an, daß ein Autor oder eine Autorin sich wirklich mit einem größeren Denkgebäude aus aufeinander aufbauenden Bausteinen mit schlechten Wahrscheinlichkeiten aus dem Fenster gelehnt hat, man diese schlechten Einzelwahrscheinlichkeiten also auch noch miteinander multiplizieren muß, dann kommt hinten fast nur noch heiße Luft heraus.

Mit dieser Denkweise muß ich mich dann natürlich an den Thesen von Hans Giffhorn über die Chachapoyas stoßen, über die vor einer Woche eine dreiteilige Serie in Telepolis zuende ging ( Teil 1, Teil 2, Teil 3): „Eine Emigrantenflotte iberischer Kelten und Krieger von den Baleareninseln erreichte Amerika bereits im ersten Jahrhundert vor Christus, ist sich der frühere Göttinger Uni-Professor sicher. Die Einwanderer gingen schließlich in der bis heute rätselhaften Chachapoya-Kultur Perus auf.“ Es gibt auf diesem Weg vieles, für das es keine Belege gibt. Ob alles heiße Luft ist? Ich glaube schon, daß man in Richtung multiplizierte schlechte Wahrscheinlichkeiten denken darf. Aber natürlich würde ich mir auch wünschen, daß an dem wirklich vorhandenen Chachapoya-Rätsel gearbeitet und etwa vielleicht durch DNA-Proben ungestörter Chachapoya-Mumien deren Herkunft geklärt wird. Und vielleicht wird dann wirklich einmal gegen alle schlechten Wahrscheinlichkeiten ein Nachfahre iberischer Kelten oder von Kriegern von den Baleareninseln nachgewiesen.

Eine gute Story ist das mit der Emigrantenflotte auf jeden Fall. Irgendwie ist dieses Jahr eine Neuverfilmung von „Ben Hur“ ziemlich unbemerkt an mir vorüber gegangen. „The Eagle of the Ninth“ gäbe eigentlich mit dem Marsch in unbekannte Welten und zu unbekannten Kulturen einiges her, die zwei daran angelehnten neueren Verfilmungen, die ich gesehen habe, waren aber ziemlich verwechselbar umgesetzt. Also wenn schon Remake, dann vielleicht etwas in Richtung „Apocalypse Now“. Gaaanz kurz die uns allen schon sattsam bekannte Universalrömerwelt. Dann ein schneller Walkürenritt durch ein Römerlager. Und dann ganz lang und phantasievoll umgesetzt die Emigrantenflotte auf dem Weg zum Chachapoya-Werden.