Samstag, 23. Januar 2010

Erdwerke im Braunschweiger Land

Vor ein paar Wochen hat es die Jungsteinzeit mit den Vielleicht-Kannibalen von Herxheim bis in vorderste Medienränge geschafft. Die Website des Herxheimer Grabungsprojektes fand ich ja in meinem Herxheim-Eintrag sehr gut gemacht. Die Arbeit wird sich spätestens beim großen öffentlichen Interesse gelohnt haben, das mit der Website einen Anlaufpunkt mit vielen fundierten Informationen gefunden hat.

Die ebenfalls jungsteinzeitlichen Forschungsobjekte von Dr. Michael Geschwinde und Dr. Dirk Raetzel-Fabian sind zwar hunderte von Jahren und Kilometern von den Vielleicht-Kannibalen von Herxheim entfernt, aber ihrem Projekt und ihrer sehr guten Website „EWBSL – Monumentale Erdwerke im Braunschweiger Land“ wäre auch ein hohes Interesse zu wünschen. Es wird auf der Website umfassend über das Projekt berichtet, in dem es um vergleichsweise nahe beeinanderliegende Erdwerke vermutlich aus der späten Michelsberger Kultur geht. Eine Mittelpunktsfunktion einzelner Erdwerke erscheint wegen der Nähe zueinander als Erklärungsmodell nicht so plausibel. Aktuell wird eher ein Zusammenhang mit einer von Fernweidewirtschaft bzw. erhöhter Mobilität geprägten Wirtschaftsweise in Betracht gezogen.

Von der Website gibt es Verweise auf weitere Informationen zur Neolithikum-Forschung auf der „jungsteinSITE“, etwa zu einer 54-seitigen pdf-Datei mit einem Überblick von Michael Meyer und Dirk Raetzel-Fabian über die „Neolithische Grabenwerke in Mitteleuropa“.

Zum Projekt ist von von Michael Geschwinde und Dirk Raetzel-Fabian im Oktober 2009 eine gedruckte Abschlusspublikation erschienen: „EWBSL: Eine Fallstudie zu den jungneolithischen Erdwerken am Nordrand der Mittelgebirge“. Bis 4.7.2010 ist auch noch eine „kleine Sonderausstellung“ im Braunschweigischen Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte Wolfenbüttel zu sehen. Das Braunschweigische Landesmuseum verweist für weitere Informationen zur Ausstellung auf die Freunde der Archäologie im Braunschweiger Land e.V. (FABL).

Keine Kommentare: