Ich mache mit dem Steintor von der Heuneburg weiter, mit dem ich im letzten Beitrag aufgehört habe. Neiiiin, kein ungeliebtes Zusammensuchen aktueller Heuneburg-Informationen, jetzt kommen nur olle Kamellen. Das Steintor liegt beim Freilichtmuseum. Bild 1 sollte den Zustand bei meinem Besuch Anfang August 2009 zeigen. Irgendwie hatte ich das mit dem Steintor damals nur halb mitgekriegt und das Foto auf die Schnelle gemacht. Das Gelände des Freilichtmuseums liegt etwa von der Kamerarichtung 90 Grad nach rechts. Am linken Rand des Bildes ist ein Stück der Zufahrtsstraße zu sehen, links davon liegt der große Parkplatz des Freilichtmuseums. Mittels dem aktuellen Luftbild in Google Maps kann man gut erkennen, daß sich beim Steintor zwischenzeitlich etwas getan hat. Einfach nach „Heuneburg“ suchen und reinzoomen.
Beim Schwäbischen Heimatbund geht es unter dem Titel „Die Zukunft der Heuneburg ist gesichert“ um dieses Steintor, in dem Artikel als „Stadttor“ bezeichnet. Zum Artikel sehe ich links das Datum 12.10.2011, das ist also vor den aktuellen Diskussionen um die Zukunft des Freilichtmuseums. Interessant ist die gedankliche Linie vom Schutzhaus für das Stadt- bzw. Steintor zum Archäologiepark und der „Zusammenfassung der Funde direkt auf dem Gelände der Heuneburg“. In diesem größeren Zusammenhang muß man wohl auch die in meinem letzten Beitrag zitierte Anfrage nach einem eventuellen weiteren Landesmuseum sehen. Sehenswert sind die beiden im Artikel des Schwäbischen Heimatbunds verlinkten Videos zum Stein-/Stadttor bzw. der Toranlage: das Erste ist auf der Website der Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg im Abschnitt zur Heuneburg eingebunden, das Zweite wurde von der „DenkmalpflegeBW“ bei Youtube eingestellt.
Zu der im letzten Beitrag angesprochenen Frage nach dem Verbleib der wertvollsten Funde ist noch anzumerken, daß im Falle der „Keltenwelt am Glauberg“ ein Museum vor Ort realisiert wurde, in dem nach der Wikipedia „alle Originalfunde einschließlich der Stele des keltischen Kriegers zu sehen“ sind. Im Keltenmuseum Hochdorf ist die bekannte Grabkammer des „Keltenfürsten“ eine mit Repliken aufgebaute Rekonstruktion, die Orginale sind glaube ich abgesehen vom Skelett des „Keltenfürsten“ im Landesmuseum Württemberg. Wenn also das „Fürstinnengrab“ eine ähnliche Bekanntheit hergibt, dann müßte doch zumindest auch so eine Rekonstruktion für die Heuneburg herausspringen und entsprechend plaziert werden. Raum genug dafür sollte im Museum in Hundersingen vorhanden sein.
Meine Fotos habe ich alle am Tag des „Bienenmarkts auf der Heuneburg“ 2009 aufgenommen. Via dem Label Heuneburg findet man die bisherigen im Blog veröffentlichten Bilder. Auf Bild 2 ist einer der Grabhügel der Gießübel/Talhau-Gruppe zu sehen. Den habe ich etwas herangezoomt von einem Standort beim Lehenbühl bei Hundersingen aus aufgenommen. Der vom Museum in Hundersingen kommende Rundweg führt zunächst am oberhalb der Donau befindlichen Lehenbühl und an der Baumburg vorbei. Der Weg entfernt sich dann ab der Baumburg von der Donau (Bild 3 zeigt die Baumburg aus der Entfernung) und kommt am entferntesten Ende des Parkplatzes beim Freilichtmuseum an. Vom Freilichtmuseum führt der Rundwanderweg an der Gießübel/Talhau-Grabhügelgruppe vorbei zum Hohmichele. Den hatte ich schon im Blog, dieses Mal gibt es ein vom Hohmichele aus aufgenommenes Bild in Richtung „Kleiner Hohmichele“. Der „Kleine Hohmichele“ soll bei der Baumgruppe in der Bildmitte liegen. Bild 5 zeigt die Erhebung vom vorbeiführenden Weg aus. Der „Kleine Hohmichele“ wird ebenfalls zu den Großgrabhügeln gezählt. Seine Höhe soll nach mündlicher Quelle auch dadurch gelitten haben, daß einem Landwirt erlaubt wurde davon Erde abzutragen.
In Bayern könnte man nun nachsehen, wie weit man die Verhältnisse vor Ort mit dem BayernViewer-denkmal bzw. dem BayernAtlas nachvollziehen kann. In Baden-Württemberg gibt es das Geoportal Baden-Württemberg, wie ich der Zusammenstellung „Die Bundesländer und ihre Online-Kartendienste für topografische Karten“ von Stephan Gröschler entnehme. Ich habe ein wenig herumprobiert und es immerhin geschafft, zwei offenbar „geotouristische“ Markierungen auf die Karte zu bekommen - auf Hundersingen und auf die Heuneburg jeweils einen kleinen blauen Kreis mit einem „M“. Aber ich sehe auf die Schnelle nicht, wie man an Infos zu den Markierungen kommt und an Markierungen der Grabhügelfelder kommt man so offenbar auch nicht. Informativ ist es trotzdem etwas - man sieht wie nah das nächste „M“ in Mengen ist. Zu diesem Museum hatte ich schon mal die „Leckeren Grüsse von Apicius“ von Reinhold Siegel verlinkt.
Die Links sind natürlich auch immer so gedacht, daß man bei Gefallen auf den Websites herumstöbert und sie weiter verfolgt. Bei Stephan greife ich noch die Keltenfeste 2013 heraus. Bei Hiltibold „Haare färben im antiken Rom“ und „Du hast die Haare schön: Rekonstruierte Frisuren aus dem antiken Rom“. Aus dem Burgerbe-Blog von Jan Popp-Sewing den Hinweis auf die Ausstellung „Ausstellung auf Schloss Gottorf: Das Nydamboot, ein germanisches Wassertaxi“ und von Markus Zwittmeier „Karl der Große auf Arte“. Karl der Große ist natürlich nach meiner Zeit und davon findet sich bei Markus Zwittmeier jede Menge, aber er hätte das vermutlich genauso über den zuvor auf Arte gelaufenen Abend mit den Römern in Britannien schreiben können. Die Filme dürften genau auf demselben Niveau gewesen sein.
2 Kommentare:
Hallo,
in meinem Bundesland gibt es das sogenannte GIS-Steiermark (Geo-Informationssystem):
http://www.gis.steiermark.at/cms/ziel/50190666/DE/
Damit ist es möglich, beispielsweise die Vegetation der Landschaft auszublenden (in der ALS-Darstellung). Auch keltische/Eisenzeitliche Grabhügel werden so sichtbar (und davon gibt es hier unzählige). Aufgrund der hohen Auflösung (1m) kann man häufig sogar die Suchgräben erkennen, die man einst (legal, illegal) durch viele der Gräber getrieben hat.
@Hiltibold
Vielen Dank für den Hinweis! Dann ist das vielleicht in Österreich so heterogen wie bei uns. Stephan wird noch nacharbeiten müssen ;-)
Im Ernst: wir waren letztes Jahr ein paar Tage im Tiroler Karwendelgebirge, Risstal, Zufahrt über Deutschland und sogar mit öffentlichen Verkehrsmitteln in zwei Stunden vom Münchner Hauptbahnhof erreichbar. Habe pflichtgemäß gesucht ob es irgendwas mit Hinweisen auf Felsüberhänge mit vorzeitlichen Funden oder so ähnlich gibt. Aber nichts gefunden. War nicht ganz so traurig, weil ich so geländegängig im Gebirge nicht bin.
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