Mittwoch, 15. Oktober 2025

Der Kurs „Python for Beginners“ hat begonnen

Am 8. Oktober 2025 startete der in meinem letzten Blogeintrag empfohlene Kurs „Python for Beginners“ bei OpenHPI. Das Kursmaterial ist gegenüber dem mir schon bekannten Python-Einführungskurs der Referenten Christian Drumm und Stephan Jacobs bei openSAP von 2022 neu ausgearbeitet, aber das grundlegende Schema scheint mir sehr vergleichbar geblieben zu sein.

Das Kursmaterial der zweiten Woche wurden heute (15. Oktober) freigegeben. Die Aufgaben, für die in der ersten und in der zweiten Kurswoche Punkte für den Leistungsnachweis vergeben werden, sind bis 24. Oktober zu erledigen. Man hat also für die erste Woche eine verlängerte Frist und kann auch noch in der nächsten Woche ohne zwangsläufigen Punktverlust in den Kurs einsteigen.

Der Kurs sorgt für ein notwendiges Python-Basiswissen und übt dieses Wissen mit zahlreichen meist sehr kleinen Programmieraufgaben ein. Das über den Kurs hinaus angestrebte Ziel ist, daß man möglichst viel und regelmäßig programmiert. Wenn man nicht mehr in einer Programmiersprache programmiert, ist es ziemlich normal, daß man sich irgendwann nicht mehr so gut an die syntaktischen Spezialitäten der Sprache erinnert. Aber wenn man die Herangehensweise an eine Aufgabe mehrfach geübt hat, kann man sich auch schnell wieder in die seinerzeit verwendeten Sprachmittel einlesen und auch schneller verstehen, wie man die Aufgabe in einer anderen Sprache löst.

Wie schon in meinem ersten Text erwähnt, setzt man auf Python und Jupyter Notebooks auf, beides ist also zu installieren. Das wird auch in einem vorangestellten Welcome-Teil erläutert und man darf im Forum nachfragen, wenn etwas nicht funktioniert. Für die bepunkteten Programmieraufgaben muß man nichts installieren, da klickt man sich einfach in ein vorbereitetes Umfeld bei CodeOcean ein. Dort darf/soll man ebenfalls bei Problemen fragen, in dem Fall richtet sich die Frage an die Lerngemeinschaft. Mit ihrer Aufgabe fertig gewordene Kursteilnehmer kriegen dann ab und zu noch eine Frage eines anderes Kursteilnehmers an die Gemeinschaft angezeigt, die sie beantworten können. Man sollte solche Möglichkeiten nutzen. Es mag Holprigkeiten geben, unter denen alle leiden, oder Unverständlichkeiten, die auf der Verwendung von für Anfänger schwer verständlichen Formulierungen beruhen.

Der Kurs legt zwar wie gesagt Grundlagen, die können aber schon zu sehr mächtigen Ergebnissen führen. Man kann das selbst sehen, wenn man die mittlerweile auf der Kurswebseite veröffentlichten „Course Contents“ gegen die passive Stimmung am Ende der dreiteiligen Doku „Die Odyssee der Zahlen“ hält. In der Doku wird abschließend ein Verschwinden der Zahlen so wie wir sie kennen für denkbar gehalten. Die Zahlen werden für uns verarbeitet, wir können sie zunehmend weder wie früher selbst nutzen noch mit ihnen umgehen.

Im Kurs beschäftigt man sich in der ersten Woche mit „variables, input/output, data types, and conditional statements“, also wie gelange ich zu einem einzelnen Wert, wie wird er im System aufgenommen, wie verarbeite ich den, frage ihn ab? In Woche 2 geht es mit „Lists and Loops“ potentiell schon um die in der Doku passiv erlebte Massendatenverarbeitung. Man packt seine Daten in Listen, gegebenenfalls in Listen von Listen und arbeitet die dann in Schleifen über die Listen ab, gegebenenfalls in verschachtelten Schleifen. „Complex Data Types“ in der dritten Woche verfeinert die Frage, wie man seine Daten darstellt, beispielsweise könnte man Namen mit Telefonnummern zusammenfassen wollen. „Reading and Writing Data“ in der vierten Woche gibt eine Vorstellung, wie man externe Massendaten in sein Programm einlesen, sie ändern und wieder speichern kann. Die „Functions“ in Woche 5 zeigen, wie man seine verarbeitenden Programme zusammenfassen kann. Seine Einzel- oder Massendaten übergibt man dann seiner selbsterstellen Function. Diese selbsterstellen Functions bereiten auf die in der letzten Kurswoche behandelten „Libraries“ vor. Bei größeren Programmieraufgaben werden regelmäßig „Libraries“ eingesetzt werden. Unzählige Libraries sind im Python-Universum für unterschiedlichste Einsatzzwecke verfügbar und können in das eigene Programm eingebunden werden. Sie stellen ihre Funktionalität durch zahlreiche aufrufbare Functions zur Verfügung, die man nach dem in der fünften Woche bekanntgemachten Schema nutzen kann.

Freitag, 26. September 2025

„Python for Beginners“

Die MOOC-Plattform OpenHPI bietet ab 8. Oktober 2025 eine kostenlose 6-wöchige Einführung in die Programmiersprache Python für Programmieranfänger an („No prior programming experience required“). 2022 habe ich auf openSAP an einem gleichnamigen Kurs der beiden Referenten teilgenommen. Den Kurs fand ich sehr gut und empfehlenswert und will deshalb wegen dem Bedarf an Python-Kenntnissen auf ihn hinweisen.

Vor einem Jahr hatte ich im letzten Abschnitt von „Der Oberhachinger Kyberg“ einen Hinweis auf einen startetenden openHPI-Python-Kurs in einem Blog mit zeitlichem Schwerpunkt von grauer Vorzeit bis Spätantike mit der Wichtigkeit von Python für die Digital-Humanities-Leute motiviert. Im Grunde sind aber der Phantasie über die Einsatzmöglichkeiten von KI-Anwendungen auf Basis von künstlichen neuronalen Netzen keine Grenzen mehr gesetzt. Und die zugehörigen Bücher über Maschinelles Lernen scheinen alle die notwendigen Algorithmen mit Python zu illustrieren. Man kann einwenden, daß die KI die menschliche Programmierkunst überflüssig machen könnte. Aber zum einen sind solche KI-Grundlagenbücher darauf ausgelegt, mittels den Algorithmen überhaupt zu verstehen, wie die KI funktioniert. Zum anderen programmiert man derzeit noch mit der KI, und das wird bei derzeit erscheinenden Bücher über das Thema gern auch wieder anhand von Python gezeigt.

Wenn man also eine Programmiersprache lernen will und keine Gründe für eine andere Programmiersprache hat, kann man mit Python nicht viel falsch machen. Und da es im Kurs „Python for Beginners“ um die Grundlagen geht, wird man da nur Sachen lernen, die man später immer wieder in den Programmen sehen wird. Das „In this course, we’ll use Jupyter Notebooks to teach Python“ in den aktuellen Kursinformationen bedeutete 2022, daß das im Vortrag vorgestellte Python mit Jupyter Notebooks näher erläutert wird. Jupyter Notebooks dienen dabei als Entwicklungsumgebungen, mit denen die Effekte der vorgestellten Operationen gut gezeigt und von den Kursteilnehmern über heruntergeladene Notebooks nachvollzogen werden können. Wegen der guten Kombinierbarkeit von Dokumentation und Code und der leichten Austauschbarkeit der Notebooks begegnet man Jupyter Notebooks auch in professionellen Umgebungen, sie sind etwa wie in den Kursinformationen beschrieben ein „tool of choice for data scientists“.

Mit sechs Wochen sind wie üblich ein paar Stunden pro Woche für die Vortragsvideos und die Programmieraufgaben gemeint. In meinem Leistungsnachweis wurden mir „5-7 hours of learning effort per week“ bescheinigt. Für reine Programmieranfänger habe ich den Kurs damals eher als happig empfunden. Wer sich wirklich ohne Programmiererfahrungen durchgekämpft hat, hat meinen Respekt. Mit Internetquellen oder einem Einführungsbuch und etwas mehr Zeitaufwand sollte es aber machbar gewesen sein. Das schnelle Punktesammeln auf den letzten Drücker (Abgabezeitpunkt) war aber auch mit viel Programmiererfahrung riskant, man konnte gern mal wegen unbekannten Eigenheiten längere Zeit hängen bleiben und nicht das gewünschte Ergebnis bekommen.

Das gewünschte Ergebnis zählte dann, da war die Bewertung ziemlich menschenprogrammiert und wollte nicht die Eleganz der Ausführung berücksichtigen. Man holte sich diese Programmierpunkte für den Leistungsnachweis über eine eigene Webplattform, in der man entweder direkt die notwendige Programmsequenz entwickelte oder sie aus Jupyter Notebook herüberkopierte und dann in der Webplattform startete und bewerten ließ.

Sonntag, 14. September 2025

Die Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen

Die keltische Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld hatte ich schon im Zusammenhang mit der nahe gelegenen Mehrfachschanze im Loh eingeführt. Dort hatte ich schon die Aussage auf den Informationstafeln erwähnt, daß keltische Mehrfachschanzen selten und in größeren räumlichen Abständen voneinander nachgewiesen wurden. Diese Abstände können vielleicht durch eine besondere Funktion dieser Sonderform der Keltenschanzen begründet gewesen sein. Bei Oberhaching-Deisenhofen befinden sich aber zwei dieser Mehrfachschanzen sehr nahe beieinander. Man weiß nicht, ob die Nutzung der Schanzen gleichzeitig oder nacheinander erfolgte. Es bestünde also die Möglichkeit, daß die Schanzen durch ein zeitliches Aufeinanderfolgen eine Alleinstellung in der Region hatten.

Reste der Innnenschanze der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen

Sehenswert ist das Schummerungsbild/Geländerelief mit den beiden Mehrfachschanzen. Die Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld sollte rechts oben erscheinen. Das Video über die Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld auf der Website der Firma Artron sollte man sich ebenfalls ansehen, um sich die ursprüngliche Mehrfachschanze mit ihren Eingängen vorstellen zu können. Die Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld sieht für mich nicht nur in der Videorekonstruktion sondern auch mit ihren erhaltenen Wallresten gegenüber der Mehrfachschanze im Loh wie ein am Reißbrett entworfener Neubau aus.

Informationstafeln bei der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen
Informationstafeln bei der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen
Informationstafeln bei der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen
Informationstafeln bei der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen

Meine Fotos sind Ende November 2024 entstanden. Ich wollte mir die inneren Schanzen der Mehrfachschanze im Loh ansehen und bin schon beim Hinradeln davon abgekommen, als ich den Restschnee im Wald gesehen habe. Ich habe dann nur die neue Informationstafel dort fotografiert und bin dann weiter zu der Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld.

Reste der Innnenschanze der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen

Die Mehrfachkeltenschanze im Lanzenhaarer Feld ist mit mehreren Informationstafeln ausgestattet, die zunächst übergreifend über die Keltenschanzen/Viereckschanzen informieren. Eine vergleichbar übergreifende Informationsaufgabe haben die Tafeln bei der westlichen Römerstraßenrampe aus dem Gleißental, auf denen es übergreifend um die „Oberhachinger Römerstraße“ geht. Während dort die Sache schnell grenzwertig werden kann, wenn man sich den detailreichen Text nicht bis zum Schluß durchliest, wo dann etwas Römerstraßenrampeninformation kommt, oder wenn man keine Ahnung hat, daß man beim Informationstafellesen die parallel zum eigenen Waldweg verlaufende Rampe gerade im Rücken hat, sollte man dem flüssigen Keltenschanzentext relativ gut bis zur Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld folgen können. Und die kann man vor Ort auch nicht übersehen wie die Römerstraßenrampe.

Reste der Innnenschanze der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen

Hinzu kommt, daß man anscheinend an diesem Ort größere Veranstaltungen durchführen kann. Letztes Jahr sollte hier ein „Kelten-Römer-Tag für die ganze Familie“ stattfinden und die Mehrfachschanze auch Ausgangspunkt einer geführten Radtour zu anderen Schanzen in der Nähe werden. Da wären diese Informationstafeln ein idealer Startplatz gewesen. Leider mußte die Veranstaltung wegen einer sehr ungünstigen Wetterprognose abgesagt werden.

Reste der Innnenschanze der keltischen Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld bei Oberhaching-Deisenhofen

Die Bezeichnung der Schanze im Lanzenhaarer Feld wechselt. Auf der alten Informationstafel lief sie unter der Überschrift „Keltische Viereckschanzen im Lanzenhaarer Feld bei Deisenhofen“. Ich will glauben, daß die „Viereckschanzen“ in der Überschrift wirklich mit der Idee ineinandergeschachtelter Vierecke entstand, aber frage mich, wie weit der Gedanke transportiert werden konnte. Letztes Jahr wurde der Kelten-Römer-Tag für die ganze Familie in mehreren Medien an/in der „Viereckschanze im Lanzenhaarer Feld“ angekündigt. Auf der neuen Informationstafel läuft die Schanze unter „Mehrfachschanze im Lanzenhaarer Feld“. Ob man sich an das „Lanzenhaarer Feld“ nach längerer Abwesenheit noch gut erinnert, ist auch eine Frage. Für den Fall hatte/hat die Schanze aber ein Alleinstellungsmerkmal, über das man sich schnell einigen konnte ob man dieselbe Schanze meinte, nämlich eine Sitzbank auf einem der Wälle. Im letzten eingestellten Bild beim Baum rechts, im vorletzten beim Baum in der Mitte des Walles. Ich hoffe sie blieb trotz der neuen Sitzbank bei der Informationstafel erhalten.