Nach dem Abstecher zum Münchner Marathon geht es in diesem Blog-Eintrag wieder an die Würm. Die letzte Station entlang der Würm war Petersbrunn. Wer die Reihenfolge im Blog einhalten will, der muß um zur Mühltal- oder Bethenquelle zu kommen von der Petersbrunner Kapelle den Weg wieder zurück zu der Brücke, über die man von der vorletzten Station St. Alto Leutstetten gekommen ist. Man überquert die Brücke aber nicht wieder, sondern biegt kurz vor der Brücke nach links in den Waldweg ein.
Die Quelle auf den Fotos wird teilweise als Mühltalquelle bezeichnet, ich habe sie als Bethenquelle kennengelernt. Der Name Mühltal kommt von den Mühlen, die es hier gegeben hat. Im Mühltal fließt die Würm. In sie mündet das Wasser der Mühltalquelle wenige Meter nachdem sie dem Hang entsprungen ist. „Bethenquelle“ kommt von den drei Bethen (oder Beten, je nach Schreibweise) in der Kirche St. Alto Leutstetten. Man findet den Namen auch in der Variante „Drei-Bethen-Quelle“ im Netz. Quellen gibt es hier übrigens häufig - ich habe auf dem kurzen Waldweg oberhalb der Würm hin zu dieser Quelle zwei weitere Quellen mit geringerer Schüttung gesehen, und ich vermute das Haus das am weiteren Verlauf des Waldweges liegt dürfte ein ewiges Wasserproblem haben.
Dieses und ein weiteres Haus am Weg, bis man wieder auf die asphaltierte Straße trifft, haben eine eigene Aktennummer im BayernViewer-denkmal (D-1-88-139-92 das Haus vorne an der Asphaltstraße, D-1-88-139-91 das näher bei der Quelle liegende Haus, beide mit Fotos). Man kann also wie beschrieben mit „Suche Denkmal“ auskundschaften, wo der Weg liegt, wenn man aus Richtung Gauting kommt. Oder man verzichtet auf den BayernViewer und achtet von dort aus einfach auf eine Abzweigung nach rechts mit einem Schild „GOLF Gut Rieden“. Dort über die Würmbrücke und dann gleich links hinunter auf den geschotterten Weg.
In einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks unter dem Titel die „Die Wasserquelle im Mühltal bei Starnberg“ wurde das an mehreren Stellen zutage tretende Wasser wie folgt erklärt: „Regenwasser, das sich auf der ersten Schicht feinen Sandes im Boden gesammelt hat: Dem Flinz. Die tiefe Schlucht der Würm hat sich durch den Moränenhügel gegraben, und wo sie den Flinz berührt, quillt das Wasser heraus.“ Bei Radtouren habe ich hier vom Quellwasser getrunken und meinen Vorrat für die Rückfahrt aufgefrischt. 2014 wurde aber vor dem Wasser durch Warnschilder gewarnt, siehe der Kommentar vom 1.10.2014. Ich habe daraufhin diesem Abschnitt auch eine Warnung hinzugefügt. Mittlerweile gibt es zu dem Thema das BR-Video „Umstrittenes Wasser“. Und da der ursprüngliche BR-Beitrag „Die Wasserquelle im Mühltal bei Starnberg“ schon lange nicht mehr zugreifbar war, habe ich den ganzen Abschnitt umgeschrieben (mehr dazu in Sacred Objects vom 26.2.2015). Ich denke, da es um die Volkserziehung geht, wird uns das Video länger erhalten bleiben. Die BR-Website mit dem Einführungtext, dem ich die Flinz-Information entnommen habe, sowie einem nachhörbaren halbstündigen Hörbeitrag über die Quelle, bleibt hingegen verschwunden. Ich hatte einen Stand von 7.06.2011 verlinkt. Am 1.09.2012 gab es noch einmal eine halbstündige BR-Weitwinkel-Sendung unter dem Titel, vermutlich eine Wiederholung. So, jetzt wieder weiter mit dem alten Text von 2011:
Bethenquelle passt historisch nicht so recht, als Quellheiligtum hätte Petersbrunn die älteren Rechte. Nur kommt man dort nicht mehr an das Wasser heran. Aber es wäre vielleicht auch vorstellbar, daß der ursprüngliche Kult auf dem Karlsberg stattgefunden hat, wenn es die vorzeitlichen Vorgängerinnen der drei Beten wirklich gab und die bis in die Form der drei unbekannten Heiligen durchgereicht wurden. Außerdem erwähnt Martin Bernstein in seinem zitierten Buch vermutete „vorchristliche Kultplätze“ im „nahegelegenen Wildmoos“, also auch so ein Umfeld der ursprünglichen Verehrung wäre statt einer aus dem Berg kommenden Quelle denkbar.
Zu ergänzen wäre, daß auch eine Verbindung von den unbekannten Heiligen in St. Alto zu einem Frauengrab („Grab der Seherin“) im nahen Hügelgräberfeld beim stillgelegten S-Bahnhof Mühltal gezogen wird. Demnach wäre die dort gefunden Tote eine der drei Beten gewesen. Wobei ich keinen Schimmer habe, in welchem Umfang diese einzelnen Vorstellungen von den Quell- und Hügelgrabbesuchern geteilt werden. Persönlich würde ich eine Version mit den Beten als gebannte Burgfräulein unter der ehemaligen Karlsburg bevorzugen, die dort auf den tapferen Jüngling warten, der sie erlöst. Gerne mit Gedankenleser-Fähigkeiten, damit es ihnen nicht langweilig wird. Und einer Gedankenleser-Suchmaschine, mit der sie herauskriegen können, wer gerade an sie denkt. Und die so mitlesen können, was ich von ihnen geschrieben habe.
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Die Mühltal- oder Bethenquelle
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8 Kommentare:
Danke für diese Serie über die Bethen in Leutstetten! Wir waren gerade dort und ich selber habe darüber gebloggt, aber in englisch.
Die Drei waren auch im Oberinnnal in Tirol aktiv. Sehr nah zum Brandopferstätte Goldbichl (südlich von Innsbruck) wurde auch ein Frauengrab entdeckt. Mit ihr wurde ein Webgewicht aus Stein begraben.
Info hier: http://www.goldbichl.at/index.html
Sehr informativer Blog. Vielen Dank
Danke für die Kommentare und Danke an Marcellina für die Hinweise!
Ich schaue ab und zu rüber und war nur auf dem Stand Andechs mit der Elisabeth-Quelle. Den Link hatte ich mir für einen Hinweis auf eine mögliche Radtour Gauting-Würmtal-Andechs-Herrsching am Ende meiner Serie aufgehoben.
Glad to be of help! :-)
Östlich von Herrsching, zwischen Landstetten und Frieding gibt es laut Kompass Wanderkarte 791 einige Grabhügel.
Wie finde ich diese Quelle auf dem Foto denn?
Hat mir jemand eine Wegbeschreibung?
Die Quelle entspringt an einem Fuß- und Radweg, der parallel zur Straße St2063 zwischen Starnberg und Gauting vom Abzweig Leutstetten bis zum Abzweig Richtung "GOLF Gut Rieden" im Wald auf der anderen Talseite verläuft. Zugang zu diesem Fuß- und Radweg hat man beim Abzweig nach Leutstetten und beim Abzweig Richtung "GOLF Gut Rieden". Man muß jeweils zuvor über die Brücke. In Google Maps ist dieser Fuß- und Radweg parallel zur St2063 eingezeichnet. Dort "Leutstetten" suchen und dann das Gebiet westlich Leutstetten ansehen.
Die Quelle ist Bakterienverseucht; seit neuestem sind auch Hinweisschilder der Gemeinde aufgestellt worden....
@Anonym
Vielen Dank für den Hinweis!
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