Im ersten Bild geht es vorne links neben dem gelben Schild auf den Karlsberg. Zum Karlsberg und zur Karlsburg gibt es einen längeren Artikel in der Wikipedia. Die kürzeren Texte, die ich zur Karlsburg habe, weichen untereinander und gegenüber der Wikipedia in Einzelheiten etwas voneinander ab. Gemeinsam scheint aber zu sein, daß Karl der Große hier sehr wahrscheinlich nicht geboren wurde, daß sicher eine größere mittelalterliche Burg existiert hat, und daß Steine der Burg später für das Schloss Leutstetten verwendet wurden.
Vorgeschichtliche Hinterlassenschaften wurden gefunden. Aber etwas Größeres, also etwa ein herrschaftlicher Sitz zeitgleich mit den nahen vorzeitlichen Hügelgräbern auf der anderen Seite der Würm, ist reine Spekulation. Wenn man hochkommt sieht man auch, daß die Fläche für die mittelalterlichen Befestigungen vermutlich komplett überarbeitet wurde.
Es geht an der genannten Stelle in Bild 1 erst ein kurzes Stück relativ steil den Hang hoch. Wenn das Rad schiebend wieder einigermaßen in die Horizontale bekommt, ist man nahe an der Kameraposition in Bild 2. Hier habe ich die paar Mal, die ich hier war, immer mein Fahrrad stehen lassen. Links ist der Pfad, auf dem ich hochgekommen bin, und rechts geht es auf dem Pfad ohne besondere Anstrengung auf den Karlsberg weiter. Man befindet sich zunächst an der Seite der Vorwälle auf Höhe der Grabensohlen, Bild 3 zeigt einen Blick vom Pfad in den rechts davon liegenden letzten Graben vor der ehemaligen Burganlage.
Der Pfad führt an der Südseite des Karlsbergs und der ehemaligen Karlsburg entlang weiter nach oben, so daß man fast auf der den Wällen gegenüberliegenden Seite die Hochfläche erreicht. Bild 4 zeigt diesen flachen Bereich. Vermutlich wird man diesen Geländesporn oben komplett für die Burg aufbereitet haben, und auf der gefährdeten Seite des Sporns in Richtung Osten ist alles Wall oder Graben. Also wo sollte man vorgeschichtliche Spuren nachweisen? Vielleicht die Wälle untersuchen, um oben Abgeräumtes zu finden?
Als ich die Fotos Anfang Oktober gemacht habe, war es auf der Fläche oben kaum windig. Eine ruhige Stimmung, warm, sonnig, und ab und zu kam ein trockenes Buchenblatt heruntergeflittert. Lauter war es an der Kante in Bild 5. Unten liegt das Forsthaus Mühltal und die Autostraße, die Kamera hat den Helligkeitsunterschied zum mit dem Auge erkennbaren Haus aber nicht gepackt.
Ich war etwa eine halbe Stunde oben und habe in der Zeit nicht versucht, irgendwelche Stellen der mittelalterlichen Burganlage zuzuordnen. Also ob das Loch in Bild 6 einen bestimmten Ort anzeigt, dem man archäologisch beikommen wollte, oder ob jemand wegen seiner Sehnsucht nach den drei Burgfräulein auf's Geratewohl gegraben hat. Auffällig ist auch die vertiefte Fläche auf der östlichen Seite in Bild 7 ist, oberhalb des ersten Grabens. Hatte die etwas mit der Burg zu tun oder nur mit dem späteren Abgraben von Material? Die entsprechenden Fans können da oben Stunden zubringen, um einen Überblick über die Wallanlagen und noch sichtbare Reste der Burg zu bekommen. Da wäre vielleicht eine Anfahrt mit dem Auto empfehlenswert, für das mir gleich vier Parkmöglichkeiten einfallen.
Man könnte am Aufnahmeort des ersten Bildes an der Straße parken, so wie es die Autofahrer unter den Wasserholern an der Mühltal- oder Bethenquelle tun. Die Straße ist nämlich die im letzten Blog-Eintrag erwähnte Abzweigung in Richtung „GOLF Gut Rieden“, vorne links geht es nach Gauting, vorne rechts führt die Straße nach Leutstetten und Starnberg weiter.
Der Fuß- und Radweg in Richtung Gauting führt zunächst links an der Straße entlang, dann geht es rüber zum Forsthaus Mühltal auf der rechten Seite der Straße, dort in den Wald und wie in einem Knick ein gutes Stück den Karlsberg hoch und dann wieder herunter nach Gauting. Wenn man stattdessen weiter hoch geht, müßte man von dort auch schnell auf den Karlsberg kommen. Man könnte die Tour also auch mit einem Besuch des Forsthauses Mühltal verbinden. Ich habe diese Strecke nach oben aber nie ausprobiert. Der erstgenannte Weg vorne im Bild 1 den Hang hoch wird dagegen offensichtlich viel begangen. Er ist aber in Gegenrichtung mit dem Fahrrad selbst zu Fuß ziemlich ungünstig, weil es unten kaum Auslauf gibt und die Autofahrer keinen aus dem Wald schlitternden Radler erwarten.
Wenn man wie beschrieben den Hang in Bild 1 hoch und nach der Karlsberg-Besichtigung genau diesen Pfad weiter geht, kommt man zunächst an den restlichen Vorwällen vorbei, danach wieder aus dem Wald und stößt auf eine Feldweg-Gabelung. Rechts geht es eine Kuppe hoch. Von der aus kann man ein Alpenpanorama sehen, wenn man Glück, und eine Ecke Starnberger See, wenn man ein Fernglas oder ein Zoom-Objektiv dabei hat (Bild 8). Nach der Kuppe geht es wieder nach unten, der Weg führt direkt hinter die Schlossgaststätte Leutstetten (Parkmöglichkeit 3).
Nimmt man an der Gabelung den Weg nach links und nicht den Weg hoch zur Kuppe, kommt man auf dem Feldweg bis zu der Autostraße, die aus Leutstetten in Richtung Osten hochführt. Und zwar, wichtig für Radfahrer, die mit ihren Kräften haushalten müssen, bis kurz vor das Ende des Anstiegs. Dort befinden sich auch Parkmöglichkeiten, man könnte von da entweder den Feldweg oder den Wald entlang zum Karlsberg laufen.
Zur Orientierung im Blog noch einmal das Bild 1: rechts vom Aufnahmeort geht es wie gesagt zur Mühltal- oder Bethenquelle. Dieser Weg ist wäre auch der Rad- und Fußweg, auf dem es nach Petersbrunn, zu St. Alto Leutstetten und zur Villa rustica Leutstetten weiter geht, außer man nimmt nach Leutstetten den Weg über den Karlsberg. Nach hinten führt die Straße hoch zum stillgelegten S-Bahnhof Mühltal, dort soll der Hügelgräberfriedhof mit dem „Grab der Seherin“ die nächste Station im Blog werden, danach geht es vorne im Bild links nach Gauting weiter.
Zum letzten Blog-Eintrag bitte ich den Kommentar von Marcellina zu beachten, es geht um „einem der interessantesten Grabungsplätze Tirols“, den Goldbichl, bei dem in der Nähe eines Brandopferplatzes ein vermutliches Frauengrab gefunden wurde. „Vermutlich“ wohl wegen den wenigen gefundenen Knochenreste, und „Frauengrab“ wegen einem absichtlich zerbrochenen Webgewicht aus Stein. Die Website informiert über die archäologische Erforschung und gibt touristische Hinweise.
Marcellina hat auch Petersbrunn, St. Alto und die Villa rustica Leutstetten besucht und einiges in ihrem Blog-Eintrag Pagans In Bavaria: Leutstetten drin, was ich ausgelassen habe, sowohl im Text als auch bei den Bildern, insbesonders hat sie ein schönes großes Bild von Ainpet, Gberpet und Firpet. Passend zum Bethen-Thema gibt es auch einen aktuellen Beitrag in Archäologie Online über ein Heiligtum für die „sogenannten Matronae Vacallinehae“ auf einer Anhöhe im Nöthener Wald. Ob das jetzt den Karlsberg als Ort einer vorzeitlichen Drei-Göttinnen-Verehrung besser in's Spiel bringt? Anderseits, einen Brunnen gab es in der Anlage im Nöthener Wald auch...
Dienstag, 18. Oktober 2011
Karlsberg mit Karlsburgresten
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