Noch bis zum 2.6.2019 findet im Badischen Landesmuseum im Karlsruher Schloss die Ausstellung „Mykene - Die sagenhafte Welt des Agamemnon“ statt. Laut Ausstellungswebsite präsentiert das Museum mit „über 400 spektakulären Objekten aus den wichtigsten Museen Griechenlands“ „die weltweit größte kulturhistorische Ausstellung über das mykenische Griechenland“.
„Konzept, Inhalte und Objektauswahl sind in Kooperation mit dem Ministerium für Kultur und Sport Griechenlands entstanden“. Wie es zu dieser Kooperation kam, erläutert der Karlsruher Museumsleiter Eckart Köhne in einem Deutschlandfunk- Kultur-Gespräch: daß Objekte in Karlsruhe zu sehen sind, die noch nie außerhalb Griechenlands zu sehen waren, sei darauf zurückzuführen, daß es in einem jahrelangen Prozess gelungen sei, das Problem nachweislich gestohlener griechischer Objekte in der Karlsruher Sammlung u.a. durch Rückgabe von Objekten zu beseitigen. Im Zuge dessen sei die Kooperation begonnen worden „mit der Mykene-Ausstellung als Höhepunkt“.
Zur angesprochenen Objekt-Rückgabe findet man einen weiteren Deutschlandfunk-Kultur-Beitrag von 2009. Da geht es um zwei Kykladen-Artefakte. Der Gedanke war seinerzeit „die beiden Kunstwerke aus Landesbesitz an Griechenland zurückzuerstatten und stattdessen auf Kooperation mit dem griechischen Staat zu setzen“. Soweit die Angabe des Museums mit der „weltweit größten kulturhistorische Ausstellung über das mykenische Griechenland“ seine Richtigkeit hat, hat sich der griechische Staat sehr generös gezeigt und die Kooperation ist bestens gelungen.
Die Ausstellungsstücke sind wirklich auffallend schön. Insbesonders wenn man bedenkt, daß sie über 3000 Jahre alt sind. Ich empfehle sich mal den Besuchsbericht des Münchner Reiseblogs „Reise-Zikaden“ mit viel Text und vielen Fotos von der Ausstellung anzusehen: „Grandios! Unser Besuch der Mykene-Ausstellung in Karlsruhe“. Auf der Website der „Reise-Zikaden“ findet man noch jede Menge weiterer interessanter Reiseberichte, auch eine größere Zahl die zur vorherigen Karlsruher Etrusker-Ausstellung passen.
Der SWR bietet derzeit noch neben einer Bildstrecke Videos und eine interessante dreiviertelstündige Forums-Diskussion über die Mykener an.
Mir war schon wichtig, in die Mykene-Ausstellung zu gehen. Wußte aber im Vorfeld schon nicht groß, über was ich schreiben sollte. Über meine Gedanken zur Digitalisierung im Badischen Landesmuseum hatte ich ja schon erschöpfend im Zusammenhang mit der Karlsruher Etrusker-Ausstellung geschrieben. Und Vermittlung finde ich toll, das sollte in diversen Texten von mir auch deutlich geworden sein. Daß das mit den Griechen so gut geklappt hat, ist wirklich super. Daß mit den Reise-Zikaden ein archäologisch interessierter Blog die Möglichkeit bekommen und genutzt hat, so einen langen Beitrag zu machen, ist auch sehr schön. Daß die Digitalisierung neue Möglichkeiten bietet und Digitalisierung im Zusammenhang mit der Vermittlung steht, hatte ich zur Etrusker-Ausstellung auch drin und ist im Grunde banal. Ich denke, daß das Badische Landesmuseum beim Nutzen der Möglichkeiten durch die Digitalisierung schwach und dieser Sachverhalt angesichts der herausragenden Sonderausstellungen des Museums sehr schade ist.
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