Zum letzten Eintrag über Gauting und seinen Brandopferplatz müßte es jetzt noch einen Eintrag zur Kelten- bzw. keltischen Viereckschanze bei Buchendorf geben. Aber da ich die schon x-mal im Blog hatte, belasse ich es bei der Schanzenecke in Bild 3 und zwei Links zu älteren Beiträgen. In diesem Blog-Eintrag soll es stattdessen um ergänzende Tourhinweise von Gauting/Buchendorf bis zur Villa rustica Leutstetten gehen.
Zuvor aber im Nachklapp zum letzten Eintrag ein Hinweis auf den Brandopferplatz beim Bergisel in Marcellinas Blog-Eintrag „Pagans In Tirol: Bergisel“. Ich hatte zum Brandopferplatz bei Gauting die fehlende Information vor Ort und die dünne Information im Web bemängelt. Marcellina vergleicht die Situation mit dem Brandopferplatz beim Bergisel. Man könnte jetzt noch streiten wer mehr meckern darf. In Bayern haben wir BayernViewer-denkmal, zwar mit dünnen Texten, aber trotzdem oft super verwendbar für solche Touren. Anderseits ist der ausführlichste mir bekannte Text zum Brandopferplatz Gauting im Netz aus einem für Vereinsmitglieder vorgesehenen 27 Jahre alten Mitteilungsblatt. Und daß die letzten beiden Ausgaben dieses Mitteilungsblatts nicht mehr eingestellt wurden, läßt befürchten, daß selbst der Sinn dieser Minimaldarreichungen nicht mehr gesehen wird. Dagegen ist beim Bergisel mit dem Artikel „Der Bergisel bei Innsbruck - "Schicksalsberg" der Tiroler Archäologie“ des österreichischen Denkmalamtes ein offizieller Mitteilungswillen deutlich erkennbar.
Nach all der Meckerei muß ich im Gegenzug auch erwähnen, wie schön ordentlich gepflegt alles vor Ort aussieht. Die Keltenschanze Buchendorf und die Villa rustica Leutstetten werden relativ häufig besucht und ich habe da noch nie Müll herumliegen sehen. Das ist nicht selbstverständlich. Beeindruckender fand ich das noch bei der Bethenquelle, dem Grab der Seherin und dem Karlsberg. Die Bethenquelle ist kein offizielles Denkmal, das Grab der Seherin dürfte etwas aus der Denkmalpflege herausgerutscht sein und der Karlsberg würde sich sehr gut für ein schönes Picknick oder einen gemeinsamen Umtrunk eignen, bei dem man hinterher seine Reste unbeobachtet liegen lassen könnte. Ich weiß nicht, wie das dort in Ordnung gehalten wird. Bei der Bethenquelle wurde im „depublizierten“ BR-Beitrag eine Frau erwähnt, die überhand nehmende Bändchen wieder abmontiert. Das wurde zwar von manchen Interviewpartnern kritisiert, klingt aber zumindest nach einer funktionierenden Selbstorganisation. Beim Grab der Seherin und beim Karlsberg würde ich auch auf so etwas tippen.
Zu den Tourhinweisen. Die Stationen Villa rustica bis Gauting sollten über direkte Hinweise oder indirekt über BayernViewer-denkmal oder die Wikipedia (mit Geo-Koordinaten) gut auf der Karte lokalisierbar gewesen sein. Also wären manche Tourhinweise banal. Weiter habe ich Lücken, bin also bestimmte Strecken noch nie gelaufen/gefahren und kenne dafür die Strecken besser, auf denen ich schon öfters in das Würmtal unterwegs war. Die aber wieder für viele uninteressant sein werden. Ich werde versuchen dadurch hilfreich zu sein, daß ich neben den Strecken, auf der wir aktuell gefahren sind, noch ein paar andere Touren skizziere und bei der Gelegenheit auf schon gegebene Streckenhinweise hinweise und ein paar Anmerkungen einbaue.
Beginnen will ich mit der von Peter Müller geführten Volkshochschul-Radtour (erwähnt im Blog-Eintrag „Via Julia für Anfänger“), die von der S-Bahnhaltestelle Höllriegelskreuth die Via Julia entlang nach Buchendorf führte. Dort haben wir die St. Michael-Kirche in Bild 4 und die Keltenschanze besucht, dann ging es zu einer Kirche in Gauting weiter und dann auf dem Rad- und Fußweg östlich entlang der Würm (Bild 4) wie schon beschrieben bis zur Straßenüberquerung beim Forsthaus Mühltal, dann weiter bis zur Würm-Brücke im ersten Bild des Blog-Eintrags über den Karlsberg. Auf dem Rad- und Fußweg westlich der Würm an der Bethenquelle vorbei und dann wieder auf die östliche Seite der Würm zur Kirche St. Alto Leutstetten. Abschluß der Tour war im Biergarten der Schloßgaststätte Leutstetten.
Wenn in den Ausschreibungen nichts anderes dabeisteht, braucht man nach meiner Erfahrung für diese VHS-Touren kein geübter Sportler zu sein. Rennrad ist sowieso auf der Strecke östlich der Würm ungünstig und Mountain-Bike wäre für die Anforderungen überdimensioniert. Die relativ lange Anfahrt von Höllriegelskreuth über den „Zubringer“ Via Julia in das Würmtal funktioniert relativ gut, weil die Strecke ziemlich flach ist.
In Bild 3 biegt die Via Julia vor der Keltenschanze Buchendorf nach links ab. Der Feldweg ist am Aufnahmeort des Fotos schon ein paar Meter von der Strecke der ehemaligen Römerstraße abgewichen. Die verlief weiter oben bis vor zur Keltenschanze (in der Bildmitte rechts beim Wäldchen) und ist dann nach links abgeknickt. Wenn man heute im Bild 3 nach rechts abbiegt findet man als Verbindung zur Keltenschanze einen schmalen Pfad am Rande eines Ackers. Ich vermute der geht auf Kosten des Ackerbesitzers, also wenn man den verwendet sollte man versuchen nicht auch noch in seine Anpfanzungen daneben zu treten.
Die Via Julia führt an der Kirche in Bild 4 und der Mariensäule in Bild 5 vorbei. Nun kann man entweder direkt nach Gauting radeln (schnellste Version) oder auf der Via Julia bleiben, um im ersten Bild im Blog-Eintrag „Buchendorf am Vatertag“ wieder auf die Römerstraße zu treffen (kleiner Umweg). Zur Keltenschanze Buchendorf müßte man von dort ein Stück in die Gegenrichtung der ehemaligen Römerstraße. Wegen des Umwegs dürfte ein Teil der Radler von der Via Julia direkt nach Gauting weiterradeln. Der Feldweg auf der ehemaligen Römerstraße ist bei Buchendorf aber nach meinen Erfahrungen dennoch gut befahren. Viele der Radler kommen aus dem bzw. fahren in das nördlich liegende Waldstück im Blog-Eintrag „Von Forsthaus Kasten nach Buchendorf“. Das wäre die Strecke nach Neuried. Die Strecke entlang der Würm von Gauting bis Pasing kenne ich nicht. Ich kann jetzt nur spekulieren, daß viele der Radler auf der Strecke Richtung Neuried aus den nordöstlich an Neuried angrenzenden Münchner Stadtteilen stammen.
Wie im Blog-Eintrag über die Villa Rustica Leutstetten erwähnt, geht statt einer Anfahrt mit dem Rad auch eine Rad- oder Wandertour mit einer Anfahrt mit der S-Bahn und den Start- oder Endpunkten in Gauting oder Starnberg. Der Bahnhof in Gauting liegt „oben“. Um zum Brandopferplatz und an den schönen Abschnitt an der Würm von Gauting bis zum Karlsberg zu kommen, muß man herunter, zur Keltenschanze Buchendorf sogar wieder auf der anderen Talseite hoch. Wenn man aber Gauting als Start- und Endpunkt verwendet oder nur das Hügelgräberfeld beim Grab der Seherin erkunden will, wäre die Verbindung westlich der Bahnlinie interessant, das habe ich aber nie ausprobiert.
Nicht erwähnt habe ich die Option, im weiteren Verlauf dieser westlichen Seite zum Gut Rieden zu fahren oder zu laufen. Von dort hat man noch eine bessere Aussicht als von dem im Karlsberg/Karlsburg-Eintrag vorgestellten Punkt oberhalb Leutstettens. Martin Bernstein führt in seiner Tour „Petersbrunn im Mühltal“ im besprochenen Buch „Römerstraßen und Kultplätze — Archäologische Wanderungen“ von Gut Rieden über die dortige Bahnüberquerung hinunter nach Petersbrunn. Diese Option könnte man also auch berücksichtigen, wenn man seine eigenen Schleifen durch das Gelände legt.
Beim Eintrag über Gauting war ich schon dabei einen Abschnitt in der Art „die Geschichte Gautings endete nicht mit den Römern“ zu bauen und zu erwähnen, was uns Peter Müller in der Kirche gezeigt hat. Ich habe das wegen dem wachsenden Umfang des Blog-Eintrags sein gelassen und stattdessen massiv BayernViewer-denkmal verwendet und die zahlreichen Rotflächen erwähnt. Ich hoffe das hat zum weiteren Herumklicken in Gauting und zum Nachsurfen angeregt. Wer alte Wallanlagen im Wald vorzieht, da habe ich den Schlossberg ausgelassen. Nach meinem Stand geht es dahin links im Bild 6 hoch. Auf der Strecke würmaufwärts kommt dieser Rastplatz direkt am Ende eines langen Lattenzauns, der bei einem Eingang zum „Reit- und Fahrverein Gauting“ beginnt.
Zur Strecke S-Bahnhof Gauting, Keltenschanze Buchendorf bis Villa rustica Leutstetten gab es eine VHS-Tour, die von dem im letzten Blog-Eintrag erwähnten Reinhard Falter geführt wurde. Vielleicht wird die wieder im nächsten Sommersemester angeboten. Von 2007 habe ich eine Notiz zu einer ebenfalls von Reinhard Falter geführten, „wasserorientierten“ Tour, die mit dem Startpunkt Gauting erst entlang der Würm bis zur Bethenquelle und von dort nach Widdersberg führte (kelto-romanischen Grabstein und Quellen). Dann weiter nach Andechs mit der Elisabethquelle (hier ein Blog-Eintrag über Andechs von Marcellina) und hinunter „zum südlichen Ende des Ammersees ins Vogelschutzgebiet, wo die Ammer in den See läuft“. In Herrsching kann man bei dieser Variante wieder in die S-Bahn einsteigen.
Jetzt noch zu unserer/meiner Tour. Wir sind Ende August den am Ende der Maxhofstraße in München-Fürstenried (Bild 1) beginnenden langen, meist geraden und flachen und gut ausgebauten Waldweg bis zu der östlich von Leutstetten wegführenden Straße geradelt, dann weiter zur Villa rustica, von dort zur Leutstettener St. Alto-Kirche und zum Hügelgräberfeld mit dem Grab der Seherin. Wir sind dann auf dem Rad- und Fußweg östlich der Würm nach Gauting gefahren und dort hoch nach Buchendorf und zurück. Ich bin Anfang Oktober via Maxhof wieder auf die lange gerade Waldstrecke, aber am Schnittpunkt mit der Via Julia in Bild 2 nach Buchendorf abgebogen. Von dort zum „Mittelpunkt des römischen Gauting“, dem Brandopferplatz, dann östlich entlang der Würm bis zur oben erwähnten Brücke über die Würm, Bethenquelle, Petersbrunn, wieder an der Bethenquelle vorbei zurück zum Aufstieg auf den Karlsberg. Vom Karlsberg aus habe ich die im Blog-Eintrag beschriebene Möglichkeit genutzt, zur östlich von Leutstetten wegführenden Straße zu radeln. Von der Straße bin ich dann wieder in den Waldweg zum Maxhof eingebogen. In diesen Waldweg habe ich an der Straße keinen Hinweisschild gesehen. Sofern die Beschilderung so bleibt, kann man sich daran orientieren, daß es am links hineinführenden Waldweg zuvor einen Schild „Buchendorf“ gibt. Außerdem sollte man an dem Waldweg nach kurzer Strecke links eine Sitzbank und die Informationstafel in Bild 7 sehen. Die Standortmarkierung am linken Rand der Karte kann man in Bild 7 erkennen.
Wenn man auf der Straße weiterfährt, kommt man an eine Parallelstraße zur Autobahn, auf der ich ein paarmal zurück in Richtung München gefahren bin. Der Nachteil gegenüber dem Waldweg zum Maxhof ist, daß die Straße bis zur Autobahn öfters auf und ab führt und zudem relativ schmal und unübersichtlich ist und Autos auf ihr fahren. An der Stelle wäre noch die Möglichkeit zu erwähnen, daß man bei Oberdill die Autobahn unterqueren kann und durch den eingezäunten Teil des Forstenrieder Parks hinüber nach Baierbrunn oder Pullach kommt.
Freitag, 11. November 2011
Zu Gauting/Buchendorf bis Villa rustica Leutstetten
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