„Der Befreier“ ist eine Miniserie, die kurz nach den „Barbaren“ am 11. November, dem amerikanischen Veterans Day, bei Netflix startete. Vorlage dieser Serie ist ein Buch über den Offizier der United States Army Felix L. Sparks, dessen 157th Infantry Regiment zunächst an der Befreiung Italiens und Frankreichs mitwirkte und dann als eine der ersten alliierten Einheiten das Konzentrationslager Dachau erreichte.
Diese Zeit ist nicht mein Blog-Thema. Dachau und die Strecken der Todesmärsche sind für mich nicht so günstig via Fahrradtouren zu erreichen, deshalb habe ich nicht viel aus der Gegend im Blog. Und zur Entscheidung für das verwendete Filmverfahren - man möge sich dazu den Trailer bei Netflix ansehen - sollte ich nicht viel schreiben. Ich bin da nicht reingewachsen und kenne jetzt nicht mal eine Stelle im Web, die die Entscheidung für diese Technik ausführlicher diskutiert.
Anderseits kann ich für München-Neulinge zumindest ein paar Stichworte zum Weitersuchen liefern. Dachau liegt hier verkehrstechnisch sicher nicht aus der Welt. Die letzten Fotos von unserer Tour nach Markt Indersdorf habe ich nur wenige Kilometer vom ehemaligen KZ entfernt aufgenommen. Auf der Weiterfahrt heim in den Münchner Süden sind wir erst 250 Meter entfernt am ehemaligen SS-Schießplatz Hebertshausen und dann auf der Straße vor den in Bild 1 und 6 zu sehenden Bäumen an der KZ-Gedenkstätte vorbeigefahren. Das „Arbeit macht frei“-Tor befindet sich auf der westlichen Seite des Lagers, die vorbeiführende Straße mit der Baumreihe auf der östlichen. Die ersten sechs Fotos sind im südlichen Bereich der Gedenkstätte aufgenommen, das letzte Foto blickt vom nördlichen Bereich in den Süden.
Das Fahrrad wäre schon im Fall meiner Grabhügelsuche in der Allacher Lohe ganz nützlich gewesen. Ich war damals bei meiner Grabhügelsuche zu Fuß im Wald unterwegs und mit dem Fahrrad hätte ich ein paar zusätzliche Suchschleifen fahren können. Das Fahrrad mag aber für den Besuch der zeitlich näher liegenden Stätten noch nützlicher sein. Man kann leicht Allach und die Grabhügelsuche in der Allacher Lohe mit den Vielleicht-Bombenkratern, von denen ich einen fotografiert hatte, mit dem heutigen Allacher Industriegebiet und dem früheren Standort des KZ-Außenlagers München-Allach kombinieren.
Zum dem Thema Außenlager möge man selbst weitergoogeln, ich gebe jetzt nur noch wegen einem relativ frischen Tweet von Andrea Halbritter den Link auf ihren Artikel „Vergessene Konzentrationslager: das KZ-Außenlager Gablingen“ an.
Dachau liegt wie gesagt für mich per Fahrrad nicht so günstig. Aber da München flach ist, gehen relativ weiträumige Touren. Man kann zudem mit E-Bikes den Radius erweitern und via S-Bahn den Startpunkt verlegen. Die Fotos sind 2007 auf einer Tour in den Schloßpark Schleißheim und dann weiter zum ehemaligen KZ entstanden. Bei unserer Dreiecksfahrt war die Strecke Oberschleißheim - Dachau der mit Abstand kürzeste Teil, d.h. Kombinationen aus Oberschleißheim, Dachau und Allach wären nicht so anstrengend. Flugzeugfans könnten etwa auch gut die Flugwerft Schleißheim mit Allach kombinieren.
2007 habe ich mich auch via einer von der Volkshochschule angebotenen Radtour der Gegend genähert. Bernd-Michael Schülke führte ab der Blutenburg die Würm entlang Richtung Norden und kam bei der Gelegenheit auch durch Allach. Nördlich der A99 sind wir dann zunächst in Richtung Nordwesten und dann nach Süden weitergeradelt, um dem Tour-Titel „Westliche Moore: von der Blutenburg zur Aubinger Lohe“ gerecht zu werden.
Bei der Blutenburg befindet sich ein Todesmarsch-Denkmal. Man könnte eine Würm-Tour in Richtung Süden dem Thema widmen. Das Todesmarsch-Denkmal bei der Petersbrunner Kapelle St. Peter hatte ich mal fotografiert.
Von der Blutenburg aus der Würm entlang nach Norden sind wir seinerzeit an der Obermenzinger Gaststätte vorbei, in der sich Hitler mit anderen „Größen des Reiches“ getroffen hatte. Interessenten mögen da nach den Stichworten „Hitler“ und „Obermenzing“ googeln. Unsere damalige Tour könnte man natürlich statt nach Nordwesten auch bei Allach in Richtung Nordosten in die Allacher Lohe und weiter nach Dachau fortsetzen.
Abschließend zum verwendeten Filmverfahren für den „Befreier“: ich bin mal in eine Sendung über die Pariser Kathedrale Notre Dame geraten. Dort wurden nicht nur die Änderungen an Notre Dame über die Jahrhunderte als Animationen dargestellt, sondern man hat auch auf relativ einfache Weise die jeweiligen Baumeister zu Spielszenen in und am Gebäude wiederauferstehen lassen. Also vielleicht ist diese im „Befreier“ verwendete neue Technologie besonders interessant, wenn Gebäude oder ganze Städte rekonstruiert werden sollen. Vergleicht man die relativ kleinräumigen Aktionen mit wenigen Personen in der „Barbaren“-Serie mit dem „Befreier“, dann wirken die „Barbaren“ durch diese Kleinräumigkeit billig gemacht, während die Kampfszenen beim „Befreier“ großflächiger und mit umfangreicherem Material angelegt werden konnten. Angesichts der gezeigten Leichenstapel in Bahnwaggons im letzten Teil der „Befreier“-Serie mag man sich auch fragen, welche Rückwirkungen die umfangreichere Zeigbarkeit solcher Szenen auf zukünftige Filme haben wird.
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