In einer Woche beginnt die Ausstellung „Kykladen - Frühe Kunst in der Ägäis“ in der Münchner Archäologischen Staatssammlung. „Die Kykladenidole werden im Zentrum einer für Februar 2015 geplanten Sonderausstellung in der Archäologischen Staatssammlung München stehen, die eine vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe konzipierte Schau aufgreift.“ steht dazu auf der Website. Was immer das auch heißen mag, einen längeren Text über die in Karlsruhe gezeigte Kykladen-Ausstellung hätte ich zu bieten.
Wenn es konkret um den Besuch dieser Zeugnisse der Kykladenkultur in München geht, dann wäre schon interessant wieviel davon letztendlich zu sehen ist. Ich will so oder so rein und freue mich auf ein Wiedersehen. Aber die Ausstellungen, die ich in den letzten Jahren in Karlsruhe besucht habe, waren sehr opulent. Da war das Größenverhältnis zur „Ötzi 2.0“-Austellung in der Archäologischen Staatssammlung gegenüber dem, was man sich von den unterschiedlichen Größen der Städte her vorstellen würde, gerade umgedreht.
Wobei ich zu aufgebahrten Ötzis ob echt oder aus Plastik sowieso nicht so den Bezug habe. Die Tage ist vorbeigetwittert, daß neue Tatoos entdeckt wurden, und ich habe die Links nicht angeklickt, um nicht wieder ein Archivbild des ganzen Ötzi sehen zu müssen. „Die Mumie aus der Inkazeit“ in der Archäologischen Staatssammlung habe ich natürlich ganz sein gelassen. Und ich will auch der Archäologischen Staatssammlung keinen Vorwurf wegen zu geringem Ressourcen-Einsatz machen - ich weiß nicht, wie sie navigieren muß, um uns noch etwas bis zur Sanierung, Erweiterung oder zum Umbau des Museums anbieten zu können.
Auch opulente Karlsruher Ausstellungen können auf Teilflächen dünner besetzt sein, siehe mein Kykladen-Text. „Vielleicht steht das im Zusammenhang mit erwarteten Ausstellungsstücken aus Griechenland, die man aufgrund eines Streits um Raubgrabungen nicht bekommen hat.“ Aber anderen ist das nicht einmal aufgefallen: „In einer kleinen Presseschau im Eingangsbereich des Schlosses wird ein Schaden für die Ausstellung entweder nicht angesprochen oder durch zwei Autoren verneint. Interessanterweise mit demselben Argument, dem großen eigenen Bestand der Karlsruher.“
Wie dem auch gewesen ist, der Knatsch mit den Griechen ist vorbei. Hier Links zum Deutschlandradio („Deutsch-griechische Kulturversöhnung“) und zum SWR (Susanne Kaufmann über die Rückgabe geraubter Kykladenkunst aus Karlsruhe an Griechenland). Also beste Voraussetzungen für München, sei es vom verbliebenen Bestand der Karlsruher oder von ihren Kontakten zu Leihgebern her gesehen.
Letztes Jahr ist die Archäologische Staatssammlung wegen dem Bernstorfer Gold und Bernstein in die Medien gekommen. Meine kleine Zusammenstellung dazu Ende Oktober: Bernstorfer Sensationsfunde - zu schön, um echt zu sein?. Es gab dann den Vortrag von Prof. Ernst Pernicka, von dem der Archäologische Verein Freising auf seiner Website zunächst die Zusammenfassung „19.11.2014: Indizien für die Echtheit des Bernstorfer Goldes fehlen - Prof. Pernicka füllt Hörsaal bis auf den letzten Platz“ und dann Videos von Vortrag und der anschließenden Fragerunde eingestellt hat. Die Archäologischen Staatssammlung reagierte auf die Diskussion mit einer pdf-Datei mit „Fragen und Antworten zum Gold von Bernstorf“. Aktuell ist die Datei unten auf der Startseite des Museums nach dem Text „Informationen zur Bernstorf-Forschung“ verlinkt.
Zum Bronzezeit Bayern Museum hatte ich Ende Oktober gefragt, warum es so still ist, „könnte man nicht einen News-Ticker etablieren der alle gefundenen Stimmen verlinkt, auch die kritischen?“. Auf der Museums-Website gibt es mittlerweile unter „Aktuelles“ etwas zum Thema: „Aus Anlass der Medienberichterstattung über neuere Untersuchungen des Bernstorfer Goldfundes möchte die Gemeinde Kranzberg mitteilen: ...“. Näheres lese man bitte dort weiter.
Im oben genannten pdf der Archäologischen Staatssammlung findet sich folgendes zu den Messergebnissen des „Labors von Prof. Pernicka“: „Die Publikation der Mess-Ergebnisse sollte im Rahmen des Gesamt-Projektes nach einer wissenschaftlichen Diskussion erfolgen. Die Herauslösung der Ergebnisse als Vorabpublikation erschwert für die Öffentlichkeit im Augenblick das Gesamtverständnis des Fundes.“ An diese Publikation gelangt man via dieser Zusammenstellung auf der Website der Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH . Bei den verlinkten academia.edu-Artikeln nach „Zur Frage der Echtheit der Bernstorfer Goldfunde“ suchen.
Im Dezember-Programm der Archäologischen Staatssammlung war der Vortrag „Der Bernstorfer Berg im Ampertal, seine außergewöhnlichen Befestigungen und Funde - ein Bayernkrimi?“ von Prof. Rüdiger Krause angekündigt. Keine Ahnung was alles Wichtiges gesagt wurde. Ein Video wie vom Pernicka-Vortrag wäre nett gewesen. Von mir aus könnten solche Videos auch kostenpflichtig sein. Ein oder zwei Euro, wenn sich mal eine Plattform mit einfachem Bezahlmodell etabliert hätte? Der Eintritt in den Krause-Vortrag hatte glaube ich 4 Euro gekostet. Aber was kann man alles verlangen, und wo reichen die Ressourcen nicht mehr aus, um in allen Ecken Einarbeitung in die Technik und dann Erstellung und Wartung zu gewährleisten? Ich möchte an die niedrigen Bearbeitungsstände erinnern, die Prof. Raimund Karl in seinem in „Stonehenge-MOOC hat begonnen“ verlinkten Text angegeben hat.
Ein ganz anderes Thema zum Schluß: „Informatiker fordern uneingeschränkte, starke Verschlüsselung für Jedermann“ meldet heute die Gesellschaft für Informatik. Bei Golem gibt es heute einen Artikel „GnuPG braucht Geld - und bekommt es“. Sehr wenig ist da möglich, verglichen mit dem riesigen Aufwand für das Eindringen und Abhören, aber immerhin. Wer selbst mit dem Email-Verschlüsseln anfangen will: am Montag startet der openHPI-Workshop Sichere Email. In dem Youtube-Video „Sichere Email“ stellt Prof. Christoph Meinel den Kurs vor. Von den Buchempfehlungen sollte man sich nicht abschrecken lassen und stattdessen auf die openHPI-üblichen verständlichen Tutorials vertrauen. Also wer etwa täglich im Büro Emails versendet und das noch nie verschlüsselt gemacht hat, kann hier entsprechende Erfahrungen sammeln und sich die erfolgreiche Teilnahme bestätigen lassen.
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