An Maria Himmelfahrt haben wir die Keltenschanzen von Holzhausen bei Schöngeising besucht. Bei der Anfahrt orientierten wir uns an den Beschreibungen von Stephan Gröschler, nur daß wir nicht oben bei der Keltenschanze, sondern unten am nach Süden zur Keltenschanze hinführenden Feldweg beim letzten westlichen Haus von Holzhausen geparkt haben. Auf dem Rückweg zum Auto bin ich noch ein Stück in die ehemalige Römerstraße hineingelaufen.
Die Römerstraße war ein schneller Beifang und das war dann auch ein Problem. Ich hatte tags zuvor beim Sammeln für unsere Tour nur kurz in den Bayerischen Denkmal-Atlas hineingesehen. Vor Ort war zwar der richtige Waldweg einfach zu finden, aber ich hatte vom kurzen Denkmal-Atlas-Hineinsehen nur die gerade rote Linie im Kopf und befürchtete etwas im Gelände verrutscht zu sein. Man kann auf der fotografierten Strecke sorgfältiger sein und sich das nebendran noch genauer ansehen, was nach dem Bayerischen Denkmal-Atlas Materialentnahmegruben sind (Denkmal-Nummer D-1-7833-0082, „Straße der römischen Kaiserzeit mit begleitenden Materialentnahmegruben, Teilstück der Trasse Augsburg-Salzburg“).
Am nächsten Sonntag bietet der Verein „Zeitreise Gilching“ am Tag des offenen Denkmals die Möglichkeit, sich auf einer Radtour ganz solide über die örtlichen Römer kundig zu machen. Die Radtour ist auf der Website des Vereins derzeit in der Rubrik „Termine“ zu finden. Vor dem Start kann man schon via Marcellinas Bemerkungen zur Gilchinger Straße „Am Römerstein“ einen Blick nach Gilching werfen.
Mein angekündigter Bericht von den Etruskern im Karlsruher Schloss steht noch aus. Im Rohbau meines Textes befindet sich aktuell ein Schlenker zur Open-Codes-Ausstellung im Karlsruher ZKM. Und das ZKM verweist auf die am nächsten Sonntag endenden Schlosslichtspiele Karlsruhe. Das sei bei dieser Gelegenheit auch noch erwähnt.
Abschließend noch zwei Bemerkungen für die Neulinge in Sachen Keltenschanzen und Römerstraßen: eine Holzhausener Keltenschanze wird wegen dortiger vor 60 Jahren stattgefundenen Grabungen durch Klaus Schwarz häufig erwähnt. Es handelt sich aber in dem Fall um die Keltenschanze von Holzhausen südlich von München. Aufkommende Unklarheiten werden dadurch begünstigt, daß es sowohl bei dem Holzhausen südlich von München als auch beim Holzhausen bei Schöngeising zwei nahe beieinander liegende Keltenschanzen gibt.
Das Römerstraße-Teilstück bei Holzhausen ist Teil der „Via Julia“. Die „Via Julia ist ein Projekt, das sich am Verlauf der Römerstrasse von Günzburg nach Salzburg orientiert“. Man kann zwar so ungefähr mittels der „Via Julia“ den Streckenverlauf der Römerstraße nachvollziehen, was schon eine gute Sache ist. Problematisch sind aber größere Abweichungen von der vermutlichen Orginalstrecke, derer man sich bewußt sein sollte. Der westliche Römerstraßenaufstieg beim Georgenstein ist beispielsweise zwar ebenso wie der östliche Aufstieg im Bayerischen Denkmal-Atlas verzeichnet, aber nicht Teil der Via Julia, weil die über die neuzeitliche Grünwalder Brücke verläuft und ein Stück daneben hochführt.
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