Via öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Nagelfluh-Steinbruch im Gleißental wegen dem Oberhachinger Bahnhof Deisenhofen aus dem Großraum München sehr gut erreichbar. Eine einfache Lösung ist, sich vom Bahnhof aus noch ein Stück an der Bahnlinie zu halten und sich dann via der Stefanienstraße in Richtung Südwesten zu bewegen und an dem Straßenende den folgenden Waldweg hinunter in das Gleißental zu gehen. Folgt man im Tal diesem Weg immer weiter, kommt man bald an dem auf dem ersten Foto zu sehenden Eingang zum Steinbruch vorbei. Ähnlich günstig zum Bahnhof liegt auch die von mir drei Tage zuvor besuchte Keltenschanze im Laufzorner Holz . In der Keltenschanze hatte ich einen Keltenschanzenfan angetroffen, der zu Fuß vom Bahnhof gekommen war. Unsere längere Unterhaltung makulierte unsere Zeitkalkulationen, sonst wäre ich noch (mit dem Fahrrad) zum Römerstraßenaufstieg aus dem Gleißental weiter. Dessen Zugang im Tal liegt sehr nahe beim Nagelfluh-Steinbruch.
Die drei Ziele wären in mehrfacher Hinsicht eine gute Kombination und ich werde deshalb noch etwas ausführlicher auf meine Strecke eingehen. Wie gesagt passen die Ziele durch die kurzen Entfernungen gut zusammen. Zudem bieten sie in einer sonst meist gleichförmig flachen Gegend ein Tal, einen Steinbruch, einen Hohlweg und eine über 2000 Jahre alte Keltenschanze. Und der Aufstieg aus dem Tal ist nicht so anstrengend. Die Steigung haben auch mittelalterliche Gesteinstransporte und römerzeitliche Fuhrwerke geschafft.
Das Wichtigste ist für uns natürlich der inhaltliche Zusammenhang zwischen den drei Zielen und da ist die Informationstafel sehr ergiebig. Sie informiert nicht nur über Besonderheiten dieses Nagelfluh-Steinbruchs, etwa daß sich hier das Räuberlager des Films "Das Wirtshaus im Spessart" befand, sondern auch darüber, daß es ein Dutzend weitere Abbaustellen im Gleißental gab und Nagelfluh-Fragmente in römischen Fundstellen entlang des Hachinger Bachs gefunden wurden. „Im großen Stil fand das Gestein v.a. im Mittelalter in Münchner Großbaustellen Verwendung. ... Der Abtransport erfolgte .. über Karren und Schlitten. Die heute so stark in das Gelände eingeschnittene Geländefurche der westlichen Römerstraßenrampe wurde hierbei sicher wieder genutzt.“ D.h. mit diesem geschichtlichen und archäologischen Hintergrund muß man sich sowohl den Steinbruch als auch die nur ein paar Minuten entfernte „Geländefurche der westlichen Römerstraßenrampe“ ansehen, wenn man an einem von beiden interessiert ist. Und die Römerstraßenrampen-Informationstafel behandelt unter der Überschrift „Die Oberhachinger Römerstraße“ mehr allgemein die Römerstraße und geht eher untergeordnet auf die Gleißental-Gegebenheiten ein. Diese allgemeinen Aussagen zur Römerstraße kann man dann auf dem Weg zur Keltenschanze weiter studieren. Die Römerstraße führte ja ausgehend von an der Römerstraßenrampe direkt an der Keltenschanze vorbei.
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