Sonntag, 4. Juni 2017

Pernicka-Vortragsvideo, Bibliographie zur Archäologie von München

Weil ich mich letzte Woche bei den „versunkenen Städten“ auf Bernstorf bezog, wollte ich noch vor dem Einstellen des Textes nachsehen, ob es in dem in „Bernstorf in der nächsten Runde“ empfohlenen Sucherforum-Thread „Bernstorf-Schatz in Bayern soll Fälschung sein“ etwas neues gibt.

Dadurch habe ich mitbekommen, daß das Kunsthistorische Museum Wien einen Vortrag von Prof. Dr. Ernst Pernicka bei Youtube eingestellt hat („Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles - kleine Kulturgeschichte des Goldes“). Das Sucherforum kann ich weiterhin empfehlen, um in Sachen Bernstorf auf dem laufenden zu bleiben. Die Ausstellung „Das erste Gold“, in deren Rahmen der Vortrag Prof. Pernickas stattfand, ist noch bis 25. Juni 2017 im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen.

Der Vortrag ist wie üblich bei Ernst Pernicka vom Start weg sehr interessant und sehenswert. Nach der 48sten Minute geht es bis zum Vortragsende um das Bernstorfer Gold. Da der Vortrag am 8. Mai in Wien gehalten wurde, hat man hier eine aktuelle längere Stellungnahme Prof. Pernickas nach Erscheinen der von den Professoren Rupert Gebhard und Rüdiger Krause herausgegebenen Publikation „Bernstorf. Archäologisch-naturwissenschaftliche Analysen der Gold- und Bernsteinfunde vom Bernstorfer Berg bei Kranzberg, Oberbayern“. Die Publikation wurde Mitte Januar 2017 präsentiert.

Prof. Pernicka schließt seinen Vortrag mit der Feststellung, daß bei Authentizitätsprüfungen immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen sei und oft führen sie nicht zu einem eindeutigen Erfolg. Aber im Fall von Bernstorf, denkt er, ist es eindeutig. Dem können Prof. Gebhard und Prof. Krause wohl zustimmen, aber mit einem genau entgegengesetzten Ergebnis.

Die umstrittenen Funde habe ich wie andere Besucher auch in einer Vitrine in der Archäologischen Staatssammlung gesehen. Auf deren Website sehe ich aber weiterhin wie zu Zeiten des „Kontrovers-Nachklapps“ „nur den Hinweis auf die gedruckte Publikation mit Preis und Mailadresse, via der man die Publikation bestellen kann. Kein Dossier Bernstorf, nicht mal einen Link auf den bei Academia.edu zugreifbaren Teil der Publikation.“

Für Interessenten an der Archäologie im Raum München lohnt sich dennoch ein Blick auf die Website. Unterhalb der Startseite „Archäologie in München“ ist bei den „Weiteren Informationen und Links“ eine interessante „Bibliographie zur Archäologie von München“ zu finden, „zusammengestellt von Arno Rettner Stand: Oktober 2016“. (Update vom 2. März 2018: Unterlegten Link rausgenommen, da er auf ein „Seite nicht gefunden“ führt. Archäologie München hat jetzt eine eigene Website, man versuche entweder die Website oder via Titel direkt die Bibliografie zu ergoogeln).

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