Das erste Bild zeigt die Rückseite der Befreiungshalle auf dem Kelheimer Michelsberg. Die Befreiungshalle steht an der Spitze eines Geländesporns, rechts von der Befreiungshalle geht es hinunter zur Donau, links zur Altmühl. Den Ausblick in Richtung Kelheim von der Treppe auf der Vorderseite der Befreiungshalle kann man sich im ersten Bild des Eintrags zum Archäologischen Museum Kelheim ansehen. In der Gegenrichtung aus Kelheim ist die Befreiungshalle auf dem zweiten Bild von der Ausstellung Kunst - Kelten - Kelheim zu sehen.
Vom Aufnahmestandort aus gibt es hinter der rechten Schulter einen Aussichtpunkt mit Blick in den Donaudurchbruch (Bild 2). Ein Stück den Weg zurück läuft man an der Rekonstruktion einer frühkeltischen Pfostenschlitzmauer in Bild 3 und 4 vorbei. Die Rekonstruktion orientiert sich nicht an dem größeren Originalzustand, sondern nach der Tafel vor Ort an der „halb zerfallenen frühkeltischen Befestigung des Michelsberges um 400 v. Chr.“. Die Rekonstruktion ist an den verfallenen Orginalwall angebaut, der den Geländesporn in der Bronzezeit und dann wieder ab der frühkeltischen Zeit schützen sollte.
Bei der Rekonstruktion befindet sich die zweite Station des Archäologieparks Altmühltal - beim Museum in Kelheim ist die erste. Nach dem zugehörigen Buch „Archäologiepark Altmühltal“ von Michael M. Rind und Ruth Sandner gab es durch archäologische Ausgrabungen 1997 Erkenntnisse über mindestens vier Bauphasen des Walls. Eine erste bronzezeitliche Befestigung wurde unter einer Brandschicht gefunden, der Brand wurde auf etwa 1850 v. Chr. datiert. Der Brand erinnert an das Ende der bronzezeitlichen Befestigung von Bernstorf. Für den neuen frühkeltischen Wall gibt „Archäologiepark Altmühltal“ einen Bau am Übergang vom 6. zum 5. Jh. v. Chr. an. Später, im 2./1. Jh. v. Chr., war das Gebiet des Michelsbergs Teil des wesentlich großflächigeren Oppidums Alkimoennis.
In den Überresten der bronzezeitlichen Befestigung von Bernstorf gab es archäologisch äußerst wertvolle Funde. Neben der bronzezeitlichen und frühkeltischen Vergangenheit steht für den Michelsberg auch eine „Akropolis“ des Oppidums Alkimoennis im Raum. Das Buch „Archäologiepark Altmühltal“ ist hinsichtlich möglicher Nachweise aber pessimistisch: „moderne Eingriffe in die Landschaft, vor allem der Bau der Befreiungshalle, dürften die archäologischen Reste der bewehrten Fläche stark dezimiert haben“. Gesichert ist die Zerstörung einer weiteren Befestigung im Bereich der Befreiungshalle durch deren Bau.
2 Kommentare:
Schöner, ausführlicher Bericht. Hoffentlich kommt der Baukran bald mal weg! Hab jetzt erst gesehen, dass du mich mit verlinkt hast. Freut mich - und auch dass dir unsere Gegend gefällt.lg Hermine
@Hermine
Danke für das Lob! Ja, wir wollen auf jeden Fall wieder hin. Aber es gibt da soviel, daß meine Gefühle fast schon etwas zwiespältig sind. Dort wäre ich ja nur noch mit Zeitspringen beschäftigt.
Viele Grüße
Jürgen
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