Sonntag, 24. September 2023

Ausstellung „Helfendorf — 1250 Jahre“

Lediglich 1250 Jahre passen nicht so zu meinem bevorzugten Blog-Zeithorizont „graue Vorzeit bis Spätantike“. Aber daß im Gebiet Helfendorfs schon wesentlich länger Menschen gewohnt haben, steht außer Frage. Die 1250 Jahre beziehen sich auf die erste urkundliche Erwähnung, geben allerdings wohl auch den Schwerpunkt der Ausstellung vor.

Im Bayerischen Denkmal-Atlas gibt es mehrere Rotflächen mit unterlegten Informationen zur reichen Helfendorfer Vergangenheit. Man möge entweder nach Aying, Groß- oder Kleinhelfendorf suchen oder neben dem Eingabefeld die Suche via „mehr“ auf die Denkmalnummer umschalten und D-1-8036-0096 in das Eingabefeld eintragen.

Mit der D-1-8036-0096 sollte man dann eine „Siedlung und Brandgräber vorgeschichtlicher Zeitstellung, Siedlung der römischen Kaiserzeit sowie Körpergräber des frühen Mittelalters.“ am nordöstlichen Rand Großhelfendorfs finden. So frühe Siedlungsreste scheint man auch südöstlich von Großhelfendorf gefunden zu haben („Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung, u.a. der Latènezeit.“). Zeitlich steht das nördlich liegende Aying und das südliche Grub dem nicht nach, da gibt es sogar explizite Bronzezeit-Erwähnungen.

Allerdings haben Groß- und Kleinhelfendorf Aying und Grub voraus, daß früher eine Römerstraße durch ihre heutige Siedlungsfläche führte. Man hatte über diese Straße eine direkte Verbindung zur im letzten Eintrag erwähnten Gilchinger Römerstraße. Die Straße führte von Nordwesten nach Südosten durch die erwähnte Siedlung mit der Denkmalnummer D-1-8036-0096 und dann weiter durch Kleinhelfendorf.

Auf der Trasse der damaligen Römerstraße gibt es heute in Großhelfendorf eine „Römerstraße“. Im Bereich der ehemaligen Siedlung nach Google Maps sogar ein „Denkmal Römerstrasse“. Wenige Meter vom Denkmal entfernt befindet sich die Grundschule Helfendorf, in der am letzten Donnerstag die Ausstellung „Helfendorf — 1250 Jahre“ eröffnet wurde.

Im Grunde könnten also Interessenten an der Römer-, Kelten- und Bronzezeit in der Gegend gut etwas mit der Ausstellung Kombinierbares finden. Nur ist die Ausstellungsdauer extrem kurz, die Ausstellung ist nur bis zum 3. Oktober zu sehen. Der zur Ausstellungseröffnung am letzten Donnerstag gezeigte Imagefilm „Helfendorf — der Film“, die vorgesehenen Vorträge wie etwa der über die „Archäologie in und um Helfendorf“ von Tobias Riegg vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und die vorgesehenen Vorführungen wären aber vermutlich auch überregional interessant. Vielleicht wäre es bei so einer kurzen Ausstellungsdauer ganz empfehlenswert gleich eine virtuelle Version mit einzuplanen und die mit möglichst vielen Videos vom Geschehen anzureichern. Zur Zeit als die Römerstraße gebaut wurde, war man ja auch ganz vorne mit dabei.

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