Samstag, 14. Mai 2022

Gemischte Links

Morgen ist wieder Internationaler Museumstag. Die Website mit dem zum Museumstag angebotenen Programm ist ein paar Suchläufe wert. Wer entdeckungsfreudig ist, sollte außer nur mit dem Ort zu suchen auch die Umkreisangabe ausprobieren.

Bei der Gelegenheit können die Leser, die sich für den Raum München interessieren, auch einen Blick auf die aktualisierte Website der Münchner Archäologischen Staatssammlung werfen. Die Münchner Archäologische Staatssammlung wird zwar noch generalsaniert, meldet aber auf ihrer Website, daß sie beim Internationalen Museumstag mit Veranstaltungen auf der Burg Grünwald dabei ist. Diese Grünwalder Veranstaltungen findet man entweder über die Ortssuche „München“ oder über das Museum „Archäologische Staatssammlung“.

Corona hat eine ganze Menge zusätzlicher Videos und Teilnahmemöglichkeiten an Onlineveranstaltungen gebracht. Ein sehr schönes Beispiel für eine neue Videoreihe ist die Reihe „Museum exklusiv“ des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale). Als Beispiel für Onlineveranstaltungen verlinke ich den kürzlich stattgefundenen Montagsvortrag im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Den finde ich schon deshalb ganz gut, weil dieser Vortrag zwar erstmals wieder als Präsenzveranstaltung stattfand, aber man ihn zugleich wie die Vorgängervorträge auch online zugänglich machte und ihn dann auf dem Youtube-Kanal des Landesamts eingestellte. Man kann sich vorstellen, daß diese Kombination des Landesamts ganz sinnvoll ist, weil es zum einen sicher ferner Wohnende gibt, die sich für die behandelten Themen interessieren, und sich anderseits vermutlich Landesamt-nähere Kreise über einen Jour fixe freuen, an dem sie wieder persönlich treffen können.

Bei beiden verlinkten Beispielen möge man bei den Themen der angebotenen Videos herumstöbern, weil da einiges Interessantes und Bekanntes dabei ist. Im Fall des Landesmuseums für Vorgeschichte will ich die von mir im Zusammenhang mit dem Steinzeitfilm „Alpha“ erwähnte Schamanin nach archäologischer Vorlage herausgreifen. Zu dieser Schamanin von Bad Dürrenberg gibt es in der oben verlinkten Reihe „Museum exklusiv“ gleich zwei Videos. Man suche die Videos am besten via „Dürrenberg“ auf der Website.

Die Bekanntheit der Schamanin war - siehe Steinzeitfilm „Alpha“ - schon zuvor international. Aktuell wird diese Bekanntheit durch die Ausstellung „The world of Stonehenge“ im Britischen Museum bestätigt, in deren Zusammenhang ein sehr informativer und mit vielen Bildern zur Schamanin versehener Twitterthread entstanden ist.

Auf universitäre Präsenzvorträge hatte ich früher indirekt via den Veranstaltungshinweisen der „Gesellschaft für Archäologie in Bayern“ verwiesen. Dann aber noch rechtzeitig in Vor-Coronazeiten meine Probleme mit diesen Hinweisen beschrieben. Ich hätte mir damals gewünscht, daß irgendwo klar die Modalitäten zu den Vorträgen beschrieben und öffentliche Vorträge klar erkennbar sind. Das war nach meinen Erfahrungen nicht der Fall. In Corona-Zeiten hat sich das insofern etwas entspannt, als es nun viele Hinweise auf Online-Veranstaltungen gab und der Zugriff entweder schon durch die Angebotsformulierung klar war oder sich schnell durch eine Online-Nachfrage klären ließ. Mittlerweile gibt es wieder Präsenzveranstaltungen und ich stehe wieder vor alten Rätseln, etwa bei einem „All welcome!“-Tweet zu einem Vortrag in der letzten Woche. Beharrliches Nachsuchen kann aber dann doch noch etwas bringen. Man möge den aktuell bei den Veranstaltungshinweisen der Gesellschaft für Archäologie eingestellten Links zu den Universitäten folgen und findet bspw. ein Altorientalisches Kolloquium, dessen Vorträge „allen Interessierten offen“ stehen. Oder eine am 24.5. beginnende „öffentliche Vortragsreihe“ mit Zoom- bzw. Hybrid-Vorträgen, für die auf Wunsch der Zoomlink mitgeteilt wird.

Für die nächsten Links zu Texten und Filmen des Bayerischen Rundfunks eine längere Einleitung. Ich habe seit Jahren das Problem, daß von mir verlinkte BR-Beiträge wegen der politsch gewollten Depublikation verschwinden. Anscheinend ist davon nun eines der beiden verlinkten Videos im „Pasinger Reiter mit Fußvolk“ betroffen. Es gibt anderseits vom Denkmalamt per Internet frei zugreifbare Denkmaldaten. Ich habe die Zugriffsmöglichkeiten zuletzt im Zusammenhang mit der Hirschwiese im Forstenrieder Park beschrieben. Die Ausgrabungstelle, um die es beim Pasinger Reiter ging, sollte dieser Link zum Denkmalatlas zeigen. Falls der Link noch funktioniert erkennt man, daß die Fläche des neuen Gebäudes, auf dem die Ausgrabung stattfand, von der Rotfläche ausgespart ist. D.h. da war zwar ein Friedhof, aber der wurde archäologisch untersucht und archäologisch ausgeräumt. D.h. das Informationssystem informiert nicht die Bevölkerung über Friedhöfe im Mittelalter, sondern es ist eher ein administratives Informationssystem, das angibt, daß um das neue Gebäude herum noch ein weiterer Teil des Friedhofs vermutet wird, der bei zukünftigen Erdarbeiten archäologisch untersucht werden muß.

Für die Information der Bevölkerung über die dortige Konstellation wären beide Videos natürlich sehr wertvoll. Im aktuell noch verbliebenen Video gibt es Drohnenaufnahmen von der Grabungsfläche und den anliegenden Bereichen, in denen weitere Gräber vermutet werden. Ein BR-Video mit den Denkmaldaten verbandeln wäre aber nur etwas für den Moment. Und es gibt anscheinend keine Gegenreaktion des Denkmalamts. Man könnte ja eigene Videos machen, vermutlich wird man sowieso eigene Drohnenaufnahmen haben. Das könnte man möglichst allgemein frei geben, damit sowas nicht durch irgendwelche Politiker nachträglich sabotiert werden kann. Jedenfalls ist interessant, daß dieses Löschen seitens des Denkmalamts bzw. seitens der deutschen Denkmalämter egal ist, während Besitzer von Denkmälern hinsichtlich dem Erhalt ihrer Schätze richtig Stress kriegen können. Siehe hier den älteren Artikel „Der Staat als Messie“. Man möge sich bei Interesse noch durch die Kommentare hangeln.

Nun zu den neueren BR-Links: „Denkmalschutz und Energiewende“ - ein Beitrag der Sendung Capriccio im BR Fernsehen mit dem Untertext „Passau, Wasserburg, Burghausen - historische Altstädte unter Denkmalschutz - aber wie soll Denkmalschutz eigentlich mit der Energiewende zusammengehen? Ein Pilotprojekt.“

In „Fall Greipl: Ministerium hat keine Zweifel an eigener Rolle“ geht es um das VGH-Urteil gegen Bayerns Ex-Generalkonservator Egon Johannes Greipl. Ich habe nicht versucht mich über den genaueren Hintergrund zu informieren oder die weitere Entwicklung zu verfolgen. Ich will das nur jetzt als Information auch hinsichtlich der Personalknappheit und der erwähnten Denkmalliste weitergeben.

Mein Nichtnachverfolgenwollen betrifft auch die Meldung „Diebe stehlen in Manching wertvolle archäologische Funde“. Ich hätte jetzt trotzdem gehofft, daß es bei so einem spektakulären Raubzug schnelle Ergebnisse gibt. Die verlinkte Meldung scheint aber nach meiner kurzer Linkkontrolle leider immer noch das oberste Ergebnis bei der Manching-Suche zu sein.

Schließlich noch ein geheimnisvolles Grab, das bei Schweinfurt entdeckt wurde. Via „Das könnte Sie auch interessieren“ könnte ich mir gerade noch die weiteren Entdeckungen bei Stephansposching, in Gauting und im Ries ansehen. Wenn die BR-Entdeckungsgeschichten dann irgendwann wieder depubliziert sind, werden die zugehörigen Knochen vielleicht noch lange in den Depots zu finden sein, die in den aktuell auf der Website der Archäologischen Staatssammlung eingestellten Mitteilungen der Freunde der Bayerischen Vor- und Frühgeschichte Nr. 147 beschrieben sind.

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