Letztes Jahr bin ich auf Stephan Gröschlers „Kraftvolle Orte“ gestoßen und stöberte in seinen Keltenschanzen-Besuchsberichten herum. Sein Schwerpunkt liegt in einem Halbkreis oberhalb von Ingolstadt. Für Touren in den Norden von München habe ich mir vorgenommen, bei ihm vorher hinein zu sehen.
Dieses Jahr war ich beim Blick auf seine Website überrascht über die Vielzahl der mittlerweile schon besuchten Orte: seine Karte ist nun auch im Bereich südlich von München sehr gut bestückt, westlich von München ist etwas da und im Erdinger Gebiet war er auch schon aktiv. Ich weiß nicht, wie er diese Menge hingekriegt hat, aber uns soll es recht sein - für Ausflüge in diesem Jahr stehen viele von ihm vorgestellte Ziele zur Auswahl bereit.
Stephan Gröschler hat ein breites Besuchsprogramm, das neben den Keltenschanzen bzw. keltischen Viereckschanzen auch „Burgen, Höhlen, Opfersteine und -stätten, Geotope und Keltenbefestigungen. Oder überhaupt nur Natur, wo man sich wohlfühlen und die Kraft genießen kann“ umfasst.
Als Beispiele für Natur und Geotope will ich auf seine steinernen Rinnen rund um Heidenheim hinweisen - ich wußte garnicht, daß es so etwas gibt. Vielleicht haben vorzeitliche Menschen solche Naturerscheinungen auch irgendwie in ihre Kultur eingearbeitet, wobei solche Nutzungen vermutlich kaum archäologisch nachweisbar sind?
Es wäre sicher sehr interessant zu wissen, welche Gelände- oder Gesteinsformation die unterschiedlichen Kulturen zu welchem Zweck ansprechend fanden. Bei steinzeitlichen Knochenfunden an bestimmten ausgezeichneten Orten läßt sich vermuten, daß dort Kulte vollzogen wurden und der Ort für spätere Kulturen nicht mehr so bedeutsam war. Das hier in der Gegend vielleicht vorhandene System bronzezeitlicher Befestigungen ist vielleicht ein Ausdruck einer gesellschaftlichen Organisationsform, der durch eine geänderte Kultur überflüssig wurde. Wie weit ermöglichen zahlreiche Besuche solcher Orte die Welt ein wenig mit den Augen eines Stein- oder Bronzezeitlers oder eines Kelten sehen?
Nachdem ich es im letzten Blog-Eintrag über die Keltenschanze Buchendorf mit Sprache und Sprachmitteln hatte und die Fotografie dort einsortierte: Stephan Gröschler bietet neben der Fotografie, die er etwas intensiver als wir/ich betreibt, auch Videos an. Zudem sind seine Beschreibungen mit Geo-Koordinaten ergänzt, zu denen er eine Hilfeseite verlinkt hat, wie man die Orte bei Google-Maps findet. Und für den, der selbsttätig weitere Ziele suchen will, gibt er einen kleinen Überblick über im Web verfügbare Recherche-Tools.
Hoffentlich verliert er durch den hohen erbrachten Zeitaufwand nicht den Spaß an der Sache und bleibt uns lange erhalten!
Vorerst will Stephan Gröschler seine Sammlung auf Bayern beschränken. Dann bestücke ich diesen Blog-Eintrag mit Bildern von Orten, wo er so schnell nicht hinkommen wird:
Ich hatte im Blog-Eintrag „Nordschwarzwaldkante“ das von Osten kommende und bei Ettlingen in die Rheinebene mündende Albtal und die von Ettlingen nach Osten Richtung Pforzheim führende römische Straße erwähnt. Diese Straße konnte nur kurz dem Albtal folgen, weil das Albtal nach kurzer Entfernung in Richtung Süden abknickt.
Die Nordschwarzwaldkante verläuft in diesem Bereich nicht genau in Nord-Süd-Richtung, sondern etwas nach Nordosten-Südwesten gedreht. Der nächste große Talausgang südlich von Ettlingen ist der des Murgtals, überregional bekannt sollte Gaggenau sein, das im Talausgang, und Rastatt, das vor dem Talausgang liegt.
In den ersten beiden Bildern ist der oberhalb des Murgtals liegende Bernstein zu sehen. Es gibt bei diesem beliebten Wanderziel eine Schutzhütte und einen Grillplatz. Im dritten Bild ein Blick vom Bernstein in Richtung Westen auf den Talausgang und das Rheintal zu, leider war es zu dunstig für eine gute Fernsicht.
Wegen der Nord-Süd-Richtung der Alb geht deren Einzugsbereich bis an die Höhen oberhalb des Murgtals heran. Das Gebiet beim ein paar hundert Meter weiter befindlichen Mauzenstein im vierten Bild entwässert schon in die Alb. Die Bilder von der „Wunderbuche“ stammen von zwei zusammengewachsenen Buchen am westlichen Talhang der Alb zwischen Fischweier und Neurod. Aus dem Verbindungsast ist ein weiterer Stamm nach oben gewachsen.
Von aufgefundenen römischen Siedlungsresten in diesem Einzugsbereich der Alb ist mir nichts bekannt. Es sollen aber in Ettlingen Hinterlassenschaften einer Holzfällervereinigung entdeckt worden sein. Die Höhen oberhalb des Murgtals sind etwa 3-400 Meter höher als die im Blog-Eintrag zur Nordschwarzwaldkante gezeigten Erhebungen am Albtalausgang bei Ettlingen.
Dienstag, 12. April 2011
Stephan Gröschlers „Kraftvolle Orte“
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