Samstag, 18. Juni 2011

Selinunt, dritter Teil

Im dritten Teil will ich die Selinunt-Serie mit ein paar Fotos auslaufen lassen, die wir bei einem Gebäude in der Nähe der östlichen Tempel gemacht haben. Auf der im zweiten Teil Selinunt erwähnten Karte ist das Gebäude als Antiquarium eingezeichnet, vielleicht wird es für die Verwaltung oder als Anlaufpunkt für die dort tätigen Archäologen genutzt. Ob die Teile mit so gut erhaltener Farbe wirklich echt antik sind, mag ich kaum glauben. Vielleicht von dem zu der Zeit eingerüsteten Tempel C? Vielleicht gibt es auch eine ganz einfache andere Erklärung.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Unser Tag in Selinunt war einer der wärmeren Tage während unserer zwei Wochen in Sizilien. Wir hatten es locker angehen lassen und nach etwa eineinhalb Stunden Anfahrt schon nahe dem Eingang auf den Steinen des Tempels G ein kleines Picknick gemacht. Angesichts des großen Angebots auf der Akropolis sind wir nicht weiter bis zum Demeter-Malophoros-Heiligtum. Welche Prominenz wir ausließen, haben wir erst hinterher gelesen. Am Abend sind wir nicht mehr zum Steinbruch, sondern gleich heim und haben dort noch schnell etwas gekocht.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Das alles hatte auch mit unserer Vorbereitung per deutschem Reiseführer zu tun. Per Internet hätten wir gewußt, wo man gut zum Steinbruch abzweigt und vielleicht Empfehlungen für gute, im April offene Restaurants vor Ort gehabt. Gelitten haben wir nicht darunter, weil es so wie es gelaufen ist auch immer schön war. Außerdem sind wir in dem Bewußtsein dort gewesen, irgendwann wieder kommen zu können.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Aber um den Internet-Faden doch weiter zu spinnen: schon in München alle möglichen Ziele vorzubereiten hatte ich keine Lust. Kurzzeitig hatte ich damals den Gedanken an ein Netbook mit Internetanbindung verfolgt, 2009 war das bei den Mobilfunkanbietern ein größeres Thema. So eine Kombination für Sizilien aber schnell wegen den Auslandstarifen sein gelassen. Mittlerweile ist wohl ein Smartphone eine ganz praktikable Lösung, vielleicht mit einer zeitweiligen SIM-Karte von einem italienischen Anbieter und indem man auf der Tour verwendbare WLANs aufstöbert.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Letzten Samstag waren wir essen und am Nebentisch saß allein ein junger Mann, der bei einem Getränk pausenlos telefonierte - und auf der Speisekarte war ein Verweis auf das kostenlose WLAN im Hause. In dem Sinne wäre es ja ideal, wenn im Archäologischen Park von Selinunt so ein WLAN angeboten würde. Man könnte die Website des Archäologischen Parks ansehen, während man auf dem Gelände herumläuft. Man könnte vielleicht sogar im Netz gespeicherte Fernsehfilme über das alte Selinunt ansehen, etwa den hier vom ZDF, sofern so ein Film nicht zwischenzeitlich depubliziert wurde.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Bei den klassischen Informationsmitteln (Infotafeln) ist der Park nicht so üppig ausgestattet. Was wohl nahe liegt wegen dem Aufwand für die Mehrsprachigkeit und dem vielen, was man ausschildern müßte. Das Tanit-Mosaik im letzten Blog-Eintrag haben wir wahrscheinlich nur deshalb entdeckt, weil wir kurzzeitig an eine Reisegruppe herangeschlendert sind.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Die hatten ein ziemlich herbes Tempo. Ich vermute, die Gruppe war nicht einmal halb so lange im Archäologischen Park wie wir, haben aber das Demeter-Malophoros-Heiligtum sicher geschafft. Das Für und Wider der Reisegruppen will ich jetzt nicht diskutieren. Wenn ich allein wäre und zum ersten Mal Sizilien besuchen wollte, dann wäre eine Reisegruppe wahrscheinlich sogar meine erste Wahl.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Die Archäologische Staatssammlung will Sizilien-Reisen im Frühjahr 2012 anbieten. Detaillierte Reiseinformationen sollen im Laufe des Sommers vorliegen, ist im letzten Mitteilungen der Freunde der bayerischen Vor- und Frühgeschichte zu lesen. Vielleicht lassen sich mit diesem Angebot die Vorteile von Reisegruppen maximieren, wenn das Reiseangebot wirklich nahe an der Archäologischen Staatssammlung gebaut wird, also die Reiseführer den aktuellen wissenschaftlichen Stand intus haben und man vielleicht zusätzlich noch aus dem Kreise des Vereins Reisepartner mit starkem archäologischen Hintergrund bekommt.

Vielleicht Teile von Tempel C von der Akropolis Selinunt

Abschließend für die Hotel-Selbstbucher: das ginge direkt beim Archäologischen Park in Marinella di Selinunte. Der Sandstrand von Marinella ist nicht so gigantisch wie der von Herakleia Minoa. Aber so leer wie der Strand von Herakleia Minoa im April war, sind vielleicht die dortigen Ferienhäusern nachts kaum belegt, und das ist auch nicht jedermanns Sache.

Keine Kommentare: