Zur im letzten Blog-Eintrag besprochenen Ausstellung „Zeit der Helden. Die 'dunklen Jahrhunderte' Griechenlands 1200 - 700 v. Chr“ wurden im Museumsshop ein dicker Katalog, ein „Damals“-Heft und eine DVD angeboten.
Der Katalog war mir zu riskant. Wenn ich den kaufe, will ich ihn vielleicht komplett durchlesen. Die Begleit-DVDs zu den Karlsruher Ausstellungen wirken auf mich eher an den Disketten und CDs aus der Zeit orientiert, als das Internet noch nicht so verbreitet war. Inhaltlich sind sie regelmäßig ziemlich dünn und vielleicht eher als Geschenk für mit gegangene oder daheim gebliebene Enkel verwendbar. Das zur Karlsruher und zur Mannheimer Partner-Ausstellung „Homer - Der Mythos von Troia in Dichtung und Kunst“ erschienene „Damals“-Heft 10/2008 habe ich mir mit einem Aufwand von einem Abend und einem Vormittag genehmigt.
Die Karlsruher Ausstellungskataloge und DVDs sind spätestens, wenn die Ausstellung beendet ist, ziemlich konkurrenzlos in der Münchner Stadtbibliothek zugreifbar. Im Fall der DVD war das jetzt schon der Fall. Nach dem Durchlesen der „Damals“-Artikel, dem Ansehen der DVD und einigem Herumsurfen erschließt sich mir weiterhin nicht, warum die Helden Homers in der Ausstellung so sicher an die „dunklen Jahrhunderte“ gekoppelt werden und nicht stattdessen auch aus der mykenischen Blütezeit stammen können.
Bei der Frage, wer für diese Festlegung verantwortlich ist, bin ich auch nicht weitergekommen. Das „Damals“-Heft ist zwar mit sieben Artikeln zeitlich und inhaltlich passend zur Ausstellung erschienen, es geht aber aus dem Heft nicht hervor, in welcher Beziehung die Autoren zur Ausstellung stehen.
Im Katalog gibt es offenbar mehr Informationen. Heinrich Speich lobt in „Zeit der Helden in Griechenland 1200 - 700 v. Chr.“ auf cosmopolis.ch ein Kapitel des Karlsruher Ausstellungskataloges mit „Interviews mit den Kuratorinnen und Kuratoren, in denen die Leitgedanken der Ausstellung dargelegt werden“. Zumindest dort also mehr über das „Making of“ und die für die Ausstellung verantwortlichen Personen. Aber warum findet man solche Texte, wenn sie schon vorhanden sind, nicht bei der eigens für die Ausstellung reservierten Internetadresse www.helden2008.de?
Ich glaube schon, daß die Karlsruher Ausstellungsidee mit den griechischen „dunklen Jahrhunderte“ tragfähig ist und deren Umsetzung sinnvoll war. Nur ist eben bislang vieles dunkel geblieben und da habe ich bei der Helden-Festlegung meine Schwierigkeiten. Münchnern, die sich selbst einlesen wollen, sei noch einmal die Stadtbibliothek empfohlen. Da stehen auch die Kataloge von mehreren anderen Karlsruher Ausstellungen der letzten Jahre, die ich vermissen würde:
- „Hannibal ad portas - Macht und Reichtum Karthagos“
(DVD: „Karthago : Macht und Reichtum der antiken Großmacht“) - „Imperium Romanum - Römer, Christen, Alamannen - Die Spätantike am Oberrhein“, in der Stadtbibliothek nur die DVD „Imperium Romanum : Römer, Christen und Alamannen zwischen Rhein und Donau“
- „Vor 12.000 Jahren in Anatolien Die ältesten Monumente der Menschheit“ (DVD „Die ältesten Monumente der Menschheit : vor 12.000 Jahren in Anatolien“)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen