Am letzten Sonntag fand im Museumshof des Kelheimer Archäologischen Museums das Keltenfest 2012 statt und von Stephan Gröschler gibt es schon einen reich bebilderten Bericht. Seine Impressionen vom Kelheimer Keltenfest 2012 passen gut als aktuelle Fortsetzung zu meiner kleinen Serie über das Kelheimer Museum und den Archäologiepark Altmühltal.
Werner Lang hat auf seiner Limeswanderung seine diesjährigen Etappenziele in Baden-Württemberg durchwandert und mittlerweile Bayern erreicht. Die Fotogalerie auf seiner Limeswanderweg-Website ist mit den neuen Bildern aktualisiert. In seinen News sollte man ebenfalls vorbeisehen. Aktuell berichtet Werner Lang mit mehreren weiterführenden Links von der Neueröffnung eines Römerkanal-Wanderweges zwischen Nettersheim und Köln. Werner Lang beschreibt seine Limeswanderung durch Bilder, für den Text hat schon Rolf Bierwirth in seinem Limeswanderung-Blog gesorgt. Nach dem Nachtrag seiner Etappen am Hadrianswall ist es dort etwas still geworden, nur ein Besuch bei den Kelten auf dem Hausberg bei Butzbach ist in den letzten Monaten hinzugekommen.
Leider kann man die syrischen Hinterlassenschaften des Römischen Reiches derzeit nicht genießen. Die traurige Situation der Menschen dort hat Marcel Schwarzenberger zum Anlaß genommen, einen Reisebericht von 2001 mit aktuellen Ergänzungen unter dem Titel „Krieg im Wunderland“ zu veröffentlichen. Marcel Schwarzenberger erwähnt das fehlende Interesse der Redaktionen an seinem Reisebericht seinerzeit unter dem Hintergrund von 9/11. Auf beschränktem Raum kann nur ein Teil der Wirklichkeit durchgelassen werden, und diese Wirklichkeit muß passen. Daher wieder mein Hinweis auf die Treffen und Veranstaltungen des Euro-Arabischen Freundschaftskreises, gegenüber dem letzten Hinweis mit neuer Website und neuem Versammlungslokal in München.
Seit zweieinhalb Wochen kann man in den in den Münchner Antikensammlungen und in der Glyptothek die Ausstellung „Die Unsterblichen – Götter Griechenlands“ ansehen. Wenn sie nicht mittlerweile depubliziert wurden, dann kann man beim Bayerischen Rundfunk eine Radiosendung nachhören und beim Deutschlandfunk ein Interview mit dem Sammlungsdirektor Dr. Florian Knauß unter dem Titel „Woran erkenne ich einen Gott und wofür ist der zuständig?“ nachhören und nachlesen. Den offiziellen Pressetext zur Ausstellung hat dankenswerterweise „L.I.S.A. Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung“ eingestellt.
Wir wollen auf jeden Fall in die Ausstellung und ich hoffe zum Bericht gibt es dann neue Fotos von den Antikensammlungen. Die Bilder in diesem Blogeintrag vom Giebelfeld der Münchner Glyptothek habe ich während des Münchner Marathons 2011 gemacht. Sie sind ein Nachtrag mit einem besser geeigneten Objektiv zum Blogeintrag „Oids G'lump ? - aus dem Glyptothek-Giebelfeld verschwundene Figuren“ und zeigen in einer größeren Aufnahme die Stelle der verschwundenen ersten Spes links neben der Athene (Bild 2) sowie die zweite und dritte Spes.
Im Münchner Flughafen wird derzeit die Ausstellung „Kriminalarchäologie“ gezeigt. Während man sich für die Unsterblichen noch bis mindestens 7. Juli 2013 Zeit lassen kann, soll diese Ausstellung nur noch bis zum 12. August dauern. Die Ausstellung „Kriminalarchäologie“ geht auf das Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz (RGZM) zurück. Sie wurde schon in Mainz und Karlsruhe gezeigt, es müßte daher schon einiges im Netz herumschwirren. Hier die von den Mainzern bei Informationsdienst Wissenschaft eingestellte Pressemitteilung und der Link zu Pressebildern und Hintergrundmaterial beim RGZM. Ergänzend ein Text zur Ausstellung bei Archäologie Online, da sollte man noch über die Kommentare drübersehen. Und im DRadio Wissen erklärt Dr. Michael Müller-Karpe vom RGZM, „welch verheerende Folgen der illegale Handel mit Kulturgütern hat“.
„Pressemitteilungen“ gehen zwar trotz ihres Namens auch an Fernsehen und Rundfunk, für umfassendere Informationen im Medium Internet werden sie oft nicht genützt. Auf das zusätzliche Material könnte wie im Fall der Mainzer via dem Informationsdienst Wissenschaft (IDW) hingewiesen werden. Beim Informationsdienst Wissenschaft gibt es recht oft Neuigkeiten aus dem Bereicht der Altertumswissenschaften, die wahrscheinlich in der großen Mehrzahl von Nichtjournalisten gelesen werden. Zusätzlich gibt es einen Hinweis auf der Website des RGZM in der „Aktuelles aus dem RGZM“-Rubrik, die zu einem Text zur Ausstellung und einem Flyer führt. Weshalb man die Informationen aufspaltet? Nunja. Aber die Information sind jedenfalls öffentlich zugänglich eingestellt, bei anderen findet man garnichts. Hinsichtlich Aktuelles-Rubrik und Blog habe ich im Eintrag zu den Museumsblogs schon für einen Blog argumentiert. Nimmt man als Beispiel das hochrangig bestückte Pressegespräch am 12. Juli zur Eröffnung der Kriminalarchäologie-Ausstellung (hier der IDW-Link), dann könnte in den Blogs auf den Websites der Beteiligten etwas darüber stehen, warum sie es wichtig finden dort Präsenz zu zeigen, und sie könnten auf die Stimmen der anderen Beteiligten und auf weitere Informationen verweisen.
Vielleicht nerve ich, wenn ich mit den Argumenten Interesse von außen und Medienfunktionalität so lange auf dem Beispiel Pressemitteilungen herumreite. Aber für mich sind solche Überlegungen Teil dieses Hobbys. Andere haben ganz andere Vorstellungen als ich. Bspw. habe ich die Website www.keltenblock.de nie verstanden. Die Website ist schön gemacht und sehr informativ. Man muß sich hinsichtlich der Bewerbung auch etwas gedacht haben. Gleich nach der Bergung des „Keltenblocks“ wurde er mit einer Plane mit der Aufschrift „http://www.keltenblock.de/“ abgedeckt, was wohl auf Fotos in Zeitungen und auf die Fernsehberichte abgezielt hat. Man konnte einen Hinweis auf die Website sogar in einer Planet-Wissen-Sendung platzieren. Interessanterweise hat man aber nicht einmal für einen stärkeren Schulterschluß mit anderen institutionellen Websites gesorgt, nur die Anzahl der Gästebucheinträge ist für die vermutliche Zugriffszahl überproportional.
Vom Südwestrundfunk gibt es jetzt auch eine Kelten-Website. Passend zum anstehenden Höhepunkt des Keltenjahrs 2012, der Kelten-Landesausstellung in Stuttgart, kann man sich hier über die Kelten und über anstehende Fernseh- und Hörfunksendungen informieren. Dem Riesen SWR dürfte die eigene Kraft reichen, um die Website via Linkhinweis nach Keltensendungen bekannt zu machen. Trotz der sehr guten Möglichkeiten, die Website über ein klassisches Medium zu bewerben, wurde sie auch von den Social-Media-Niederlassungen des SWR verbreitet. Der SWR hat gleich mehrere Twitter-Accounts, über einen habe ich den Hinweis auf die Website mitbekommen.
Es ist ein Standardverfahren mit begleitenden Microblogs (ich sortiere Mitteilungen in Twitter, Facebook etc. bei den Microblogs ein) auf Blog-Einträge oder andere Informationsseiten hinzuweisen. Im Falle des Pressegespräch-Beispiels hätte man auf den Termin hinweisen können, wenn er öffentlich ist, oder auf ein Video vom Pressegespräch. Die Ausrüstung für eine Videoaufzeichnung ist günstig zu haben, das Bereitstellen des Videos im Internet kostet nichts, die Kenntnisse dafür sollten bei Profis in den Presseabteilungen vorhanden sein. Hier ein schönes Video von Rainer & Joshua Dornburg von ihrer „Alpenüberquerung 2011 Via Claudia Augusta“. Erst etwa ab der 14. Minute geht es auf die Via Claudia Augusta, aber man wenn man Zeit hat sollte man sich die Tour komplett gönnen.
So ein Video-Link wird sich kaum über exklusive Mitteilungen an die klassischen Medien verbreiten lassen. Zumindest kann man im Nachhinein auf das Video stoßen. Schlecht wäre es, wenn sich statt reinen Veranstaltungen für die Presse Live-Streams allgemein durchsetzen würden, bei denen man vielleicht sogar online Fragen stellen kann. Den Termin würde ja kaum ein Interessent mitbekommen. Vermutlich lassen sich auch Neuerungen wie Smartphone-Apps schwer über klassische Medien verbreiten - zum Umstieg vom früheren Audio-Guide hatte ich in den ausgehängten Zeitungsausschnitten bei der Kykladen-Ausstellung in Karlsruhe nichts gefunden. Vernetzte eigene Blogs/Microblogs wären ein Grundstock. Besser wäre es, die Informationen würden von anderen aufgegriffen und weiterverbreitet. Wenn eine Schulklasse ein Museum besucht und statt Informationen über das Museum nur Fotos vom Monopteros ein paar hundert Meter weiter im Englischen Garten in die Sozialen Netze einstellt, dann ist den Freundeskreisen klar, was dort sehenswert ist.
Für manche Sponsoren sind solche Interessensbekundungen sehr relevant. Man sollte dazu diese Meldung von heise online bis zum Ende durchlesen. Es geht in der Meldung darum, daß soviele auf sozialen Netzwerken vom olympischen Straßenradrennen der Männer berichtet haben, daß durch die Netzüberlastung die Datenweiterleitung der Fahrer-GPS-Sensoren verhindert wurde. Einen ähnlichen Schluß zu den Sponsoren kann man aus „Seinen Leser lieben – ein paar Gedanken zur Zukunft der Zeitung“ von Joachim Braun ziehen. Wo wird ein potentieller Sponsor seine Schwerpunkte setzen wollen, wenn er sich „weitgehend vom Medium Tageszeitung verabschiedet“ hat?
Also klar, Microblogger/Blogger sollten schön angefüttert werden, damit das mit der Informationsweitergabe klappt. Nun angenommen, eine Schulklasse kriegt eine Führung auf einer Ausgrabung und wird erfolgreich angeregt zu fotografieren und in den Social Media zu berichten. Wie sollte der Veranstalter mit den Ergebnissen umgehen? Er sollte sie vielleicht in Kurzform in einer Ecke der eigenen Website durchlaufen lassen. Ähnlich wie im Fall des obigen Beispiel-Pressegesprächs. Wenn dort die Institutionen X und Y präsent waren und X einen schönen umfassenden Beitrag darüber geschrieben hat, dann sollte bei Y ein Hinweis darauf zu finden sein. Die eigene Arbeit wird im Beitrag von X hervorgehoben und man muß nicht selbst soviel schreiben.
Dr. Christian Gries erwähnt in seinem „Sturmgeläut – Bloggen in Deutschland“ die Idee eines Gemeinschaftsblogs. Ich hatte das Thema auch schon mal angerissen, ein Gemeinschaftsblog hätte ein paar gewichtige Vorteile. Aber er wäre nicht hinreichend. Beim Beispiel-Pressegespräch gab es Beteiligte, die kaum über ein Gemeinschaftsblog abzudecken sind. Hinreichend wäre eine Einbindetechnik. Wobei nichts gegen eine Kombination von Einbindung und Gemeinschaftsblog spricht, wenn der vermutlich enger zu haltende thematische Fokus nicht verloren geht. Ein aktuelles Beispiel für eine mittels Einbindung gestaltete Website wird hier in „Mercedes-Benz in der Blogosphäre – das neue Social Publish“ vorgestellt.
Die zugrunde liegende Einbindetechnik ist nicht neu, Alfred Platschka verwendet sie bspw. um von seiner Website Lechrain-Geschichte auf seine Beiträge bei myheimat.de zu verweisen. Ich empfehle mit der Durchsicht ganz vorne beim bestens ausgearbeiteten Ipf zu beginnen („Der IPF (bei Bopfingen) - ein frühkeltischer Fürstensitz“), der Beitrag hatte noch viel zuwenig Leser. So eine Einbindetechnik habe ich auch schon früher einmal im Eintrag „Tägliche Nachrichten zu Archäologie und Geschichte“ erwähnt: im Mambra-Blog von Jos Thiel werden schon seit längerem Verweise auf die Nachrichten von Archäologie Online eingebunden. Im Falle des Social Publish von Mercedes-Benz würde kuratiert, das Einbinden geschieht in Absprache. Und wenn man sich nicht berücksichtigt fühlt, dann kann man eine Mail an die Kuratoren schicken und wenn der Beitrag passt, dann setzen sie den Hinweis auf den Beitrag rein.
Abschließend noch eine andere Variante der Einbeziehung: bei @MunichLovesU wird nicht eingebunden, sondern der Account übergeben. Jede Woche twittert ein anderer unter dem Account. Eine Superidee und meist einer der lebendigsten Twitter-Accounts, denen ich folge. München-Interessierte sollten mal durchblättern, wer in den Wochen aktiv war. Letzte Woche war es Heinrich Bruns. Seinen ersten Tag bei MunichLovesU hat er „mit der Erinnerung an ein Gemetzel begonnen. Es geht um die Schlacht von Hohenlinden.“ Hier mehr dazu in seinem Blog Heinrich graut's - Ansichten, Einsichten, Aussichten.
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