Freitag, 17. Januar 2014

Online-Kurs „Roman Architecture“ hat gestern begonnen

Wie in „Roman Architecture“ und andere Online-Kurse angekündigt, hat gestern der MOOC „Roman Architecture“ bei Coursera begonnen. Professorin Diana E. E. Kleiner verbindet den Kurs mit ihrer aktuellen Vorlesung an der Yale Universität. Wie die Kursvideos aussehen, davon kann man sich mittels dieser Aufzeichnung einer älteren Vorlesungsversion bei Youtube ein Bild machen. Anders als ich es noch gelesen hatte, gibt es nun doch Kursbescheinigungen. In der kostenlosen Kursversion bekommt man bei Erreichen einer bestimmten Punktzahl ein „Statement of Accomplishment“. Investiert man 49 Dollar, dann hat man die Chance auf ein Verified Signature Track Certificate. Wie man an die erforderliche Punkte kommt (Two Mastery Quizzes, Three Peer-Reviewed Writing Assignments, Design Your Own Roman City Term Project) ist nun auch aufgeschlüsselt. Unterstützt wird Diana E. E. Kleiner durch zwei Teaching Fellows und 16 Moderatoren: „Our moderators will help us monitor discussions in the forums – paying particular attention to the topics that reflect their areas of expertise“.

Wie gesagt gibt es weiterhin die kostenlose Kursversion, die ich gegenüber den Youtube-Videos auch dann empfehle, wenn man nur die Videos ansehen will. Die Aktualität der neueren Coursera-Videos ist hoffe ich relevant, speziell bei den Internetressourcen tut sich ja dauernd etwas. Ein pdf mit den in den Videos gezeigten Fotos wird zwar leider nicht zur Verfügung gestellt, aber man kann den Vorlesungstext downloaden - und nur das konnte mir gestern bei ein paar unbekannten und für mich unverständlichen Bezeichnungen noch helfen. Und über den Text kommt man beim Nacharbeiten wieder auf die gezeigten Bauwerke, ohne gleich mehrere Videos durchsuchen zu müssen. Andere Probleme habe ich gestern nicht gesehen. Aber wenn man welche findet, dann steht das Forum für die Lösungssuche zur Verfügung.

Noch ein paar Hinweise auf weitere Online-Kurse: den Kurs „Early Renaissance Architecture in Italy: from Alberti to Bramante“ hatte ich in meinem Bericht von Pompeji-Ausstellung in der Münchner Kunsthalle als mögliche Ergänzung erwähnt. Wesentlich interessanter ist für mich aktuell „Was Alexander Great? The Life, Leadership, and Legacies of History’s Greatest Warrior“, und zwar wegen den über Alexander hinausgehenden Versprechen: „whose story helps us to understand not only the history of warfare, but also different ideas about human sexuality, the history of relations between east and west, and the religious beliefs both of ancient polytheists and modern monotheists.“

Den Kurs „Archaeology's Dirty Little Secrets“ gab es schon im letzten Jahr. Ende Februar soll er wieder starten. Wer sich dafür interessiert, möge bei Marcellina weiterlesen: Keep Learning und dann weiter mit dem Tag/Label archaeology.

Mein letzter Beitrag war ein Bericht von der Karlsruher „Imperium der Götter“-Ausstellung. Hinterher ist mir eingefallen, bzw. ein Gott des Erinnerns hat mich erinnern lassen, daß ich noch auf den Kurs „Early Christianity: The Letters of Paul“ hinweisen wollte. Wieder aus der Kursbeschreibung: „We’ll explore how immediately controversial these letters were, and how these letters are used today to debate relations between Christians and Jews; issues such as love, law, and grace; and topics such as charismatic Christianity, homosexuality, and women’s religious leadership.“

Bei Interesse an den Themen der genannten Ausstellung sollte man sich einmal die Beiträge unter dem Label Religion bei Hiltibold durchsehen. Neben seinen eigenen Texten gibt es von Hiltibold zahlreiche interessante Empfehlungen, u.a. Links zu halbstündigen SWR-Radiobeiträgen über einzelne Götter in der Karlsruher Ausstellung.

Weiter mit den Online-Kursen: in Soul Beliefs: Causes and Consequences geht es um „Exploration of the causes and consequences of various beliefs about the soul. Topics such as the self, mind/body dualism, evolution, culture, death anxiety, afterlife, and religious and political conflict.“ Beim nächsten Kurs geht es um „Modern European Mysticism and Psychological Thought“. Wobei ich aber jetzt keine Vorstellung habe, inwieweit der Kurs zum Verständnis meines Zeitbereichs beiträgt. Klarer ist das bei „Buddhism and Modern Psychology“. In der ersten Woche geht es um eine Einführung in den Buddhismus, und der ist vor meiner oberen Grenze Spätantike entstanden.

Die Konzentration auf die Kulte/Religionen in der Karlsruher Ausstellung lässt unbeachtet, daß sich Mann und manchmal auch Frau in der Zeit von Mithras, Kybele und Serapis auch schwerpunktmäßig mit der damals schon recht reifen Philosophie, Mathematik und Astronomie beschäftigen konnten. Und später mit diesen Göttern auch die Philosophenschulen beseitigt wurden, siehe das schon in der Besprechung des Buchs „Der Fall Hypatia“ von Peter O. Chotjewitz verwendete Zitat von Harro Heuser: „529 schloß der Kaiser Justinian alle griechischen Philosophenschulen, diese Stätten 'heidnischer und verderbter Lehren'. Die Geschichte kennt keinen entschlosseneren Akt der Selbstverdummung“. Die geistige Freiheit bei den alten Griechen muß sehr groß gewesen sein, wenn man sich heute immer noch gewinnbringend in dem damaligen Gedankengut bewegen kann, siehe der Online-Kurs „Reason and Persuasion: Thinking Through Three Dialogues By Plato“. Oder man verweist zumindest häufig auf die von den Griechen gelegten Grundlagen, wie vermutlich auch in der „Introduction to Philosophy“. Für eBuch-Sammler lohnt sich übrigens das Herunterscrollen auf der Plato-Kurs-Webseite, das Buch zum Kurs kann man vorab downloaden.

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